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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zwang sich, ihre Gedanken auf ihre Rückkehr nach Wallingham Hall und auf Nicholas zu konzentrieren. Ihr Entschluss, ihren Teil zur Aufklärung der Geschichte, zu der nun immerhin ein Mord gehörte, beizutragen, war unumstößlich. Ernst und pflichtbewusst begann sie ihre Vorbereitungen zu treffen. Es war später Vormittag.
    Erst als sie ihr Zimmer im Reitkostüm verließ, fiel ihr wieder ein, dass Charles am Morgen die Behörden über Gimbys Tod unterrichten wollte. Wenn sie sich beeilte, konnte sie vielleicht aufbrechen, bevor er zurückkam. Sie eilte über die Galerie und lief eilig die Stufen hinab.
    Charles stand in der Mitte der Halle und beobachtete, wie sie die Treppe herunterhastete. Er trug einen Reitrock, Hosen und Stiefel. Sein Haar war windzerzaust, als wäre er gerade erst hereingekommen. So viel zu ihrem Plan, unbemerkt aufzubrechen.
    Er entließ Filchett, mit dem er gesprochen hatte, und kam ihr entgegen, empfing sie am Fuß der Treppe. »Komm bitte mit mir in die Bibliothek.«

    Zusammen gingen sie die paar Schritte, und er hielt ihr die Tür auf. Sie trat ein, begab sich zu einem der Sessel vor dem Kamin, drehte sich um, ihn dabei mit einem kühlen Blick bedenkend. Sie bezweifelte, dass er das Zwischenspiel von gestern Nacht ansprechen würde. Was sie betraf, so tat sie es bestimmt nicht – je weniger sie sich damit befassten, desto besser.
    Er nahm ihr gegenüber Platz und kam gleich zur Sache.
    »Ich habe mich mit Culver getroffen. Er wird alles tun, was notwendig ist, doch die Krux daran ist, dass der Friedensrichter wegen des Londoner Engagements in dieser Sache nicht eigenmächtig ermitteln kann.«
    Charles schaute Penny in die Augen. »Ich habe einen Boten mit dem Bericht über Gimbys Tod nach London geschickt mit der Bitte, gründlichst zu überprüfen, ob der Informationstransfer auch in anderer Richtung erfolgt sein könnte.«
    Ihre Augen flackerten. »Aber du glaubst nicht, dass dem so war.«
    »In dieser Hinsicht weiß ich nicht, was ich glauben soll. Ich bin zu lange in diesem Geschäft, um vorschnell Schlüsse zu ziehen, die sich später vielleicht als nicht haltbar erweisen.«
    Sie hob eine ihrer fein gezeichneten Brauen, ohne zu antworten. Ihr Gesicht war eine ruhige Maske, in der er nichts lesen konnte – schon gar nichts, was letzte Nacht betraf. »Hast du dir deinen Entschluss noch einmal überlegt, nach Wallingham zu gehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihre Lippen bildeten eine schmale, entschlossene Linie. »Meine Familie ist darin verstrickt, und selbst Nicholas gehört zur Verwandtschaft, wenngleich entfernt. Es ist nur richtig, dass ich alles tue, was in meiner Macht steht …« Sie machte eine unbestimmte Handbewegung, beendete ihren Satz nicht.
    »Die Wahrheit aufzudecken ist mein Auftrag, meine Aufgabe,
nicht deine.« Sein Ton war betont ruhig und ohne jeden Tadel oder Aggressivität.
    »Sicher, aber bedenke, es ist unverzichtbar, dass ich alles tue, was ich kann, und das heißt nun einmal, nach Wallingham zurückzukehren und Nicholas zu beobachten.«
    Er würde sie nicht umstimmen können, so viel stand fest. Er hatte eigentlich nicht wirklich daran geglaubt, sich jedoch verpflichtet gefühlt, es wenigstens zu versuchen. Wenn überhaupt, schien ihr Entschluss sich über Nacht nur verfestigt zu haben.
    Dann sollte es eben so sein.
    »Nun gut. Ich werde dich begleiten. Ehe wir allerdings aufbrechen, erzähl mir mehr über Nicholas. Hat er Diener mitgebracht? Irgendwen, der ein Komplize sein könnte?«
    »Nein, niemanden. Er ist ganz alleine gekommen.«
    »Weißt du irgendetwas über sein Leben in den letzten zehn Jahren? Wie lange steht er schon in Diensten des Foreign Office?«
    »Ich hatte den Eindruck, dass er in recht jungen Jahren dort angefangen hat – jetzt ist er einunddreißig. Elaine hat erwähnt, dass er in die Fußstapfen seines Vaters getreten sei, und es klang nicht so, als hätte er diesen Schritt erst vor kurzem getan.«
    Er nickte. Er hatte Dalziel um einen vollständigen Bericht über Nicholas gebeten, doch das konnte dauern. Er versprach sich davon irgendwelche Hinweise, ob Nicholas im Rahmen seiner Tätigkeit im Ministerium des Äußeren für spezielle Aufgaben ausgebildet worden war. Konspirative Praktiken bekam man nicht in Oxford beigebracht, und erst recht keine ausgefeilten Methoden der Folter und des Mordens. Wo also und wann hatte Nicholas, wenn er es denn gewesen war, die ausgefeilten Methoden brutaler Befragung erlernt?
    Mit einem Seufzen

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