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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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reglos auf dem Boden lag.
    Er fluchte, spähte noch einmal angestrengt im Raum umher, ohne jedoch anderes wahrnehmen zu können. Als er auf die Schwelle trat, verriet der Geruch ihm, dass sie kein schöner Anblick erwartete. Er spürte, wie Penny näher herankam. »Komm nicht herein – das hier musst du dir nicht ansehen.«
    »Was?« Dann schwächer: »Ist er tot?«

    Es hatte keinen Sinn, die Lage zu beschönigen. »Ja.«
    Auf einem grob gezimmerten Tischchen entdeckte er Zündzeug und eine Kerze. Er hielt die Luft an und ging ganz hinein, entzündete die Kerze, schützte die Flamme mit einer Hand, bis sie sicher brannte, dann betrachtete er die Bescherung.
    Seine Ahnungen hatten ihn nicht getäuscht.
    Er hörte, wie Penny scharf einatmete und rasch zurücktrat, sah, wie sie sich außen gegen die Steinmauern lehnte, doch er selbst konzentrierte sich auf den Leichnam, der wie eine kaputte Puppe auf den groben Holzdielen lag. Vorsichtig trat er näher, hielt die Kerze hoch, ging in die Hocke, um das Gesicht des jungen Mannes besser betrachten zu können.
    »Was ist geschehen?«
    Er sah zur Tür. Penny stand auf der Schwelle und schaute hinein.
    »Ist es Gimby?«, fragte sie.
    Er blickte wieder in das Gesicht. »Das nehme ich an – zumindest scheint er das richtige Alter zu haben und ist zudem sehr schlank. Passt also zu dem, was der Alte gesagt hat.«
    Er streckte eine Hand aus, öffnete die schlaffen, misshandelten Finger und fand die Schwielen und Schrammen, die bewiesen, dass er sich seinen Lebensunterhalt auf dem Meer verdient hatte. »Ja«, sagte er. »Ich denke, es ist Gimby Smollet.«
    Wieder glitt sein Blick zu dem Gesicht und registrierte die hässlichen Striemen und dunklen Flecken. Er erkannte das Muster, wusste, dass sich auf dem Körper weitere Prellungen finden würden – über seinen Nieren, auf seinen unteren Rippen, von denen die meisten bestimmt gebrochen waren. Hände und Finger hatte man methodisch zerschmettert, nicht mit einem Schlag, sondern langsam – es dürfte wenigstens Stunden gedauert haben.
    Er war gefoltert worden, damit er Informationen preisgab. Hatte er sich geweigert oder nichts gewusst? Als man erkannte,
dass aus ihm nichts herauszubringen war, wurde er schlicht beseitigt – mit einem einzigen Schnitt, der seine Kehle durchtrennte.
    Charles stand auf, schaute zu Penny. »Es gibt nichts, was wir tun können, außer die Behörden zu informieren.«
    Er winkte ihr, ein paar Schritte zurückzutreten, verließ dann selbst die Hütte, schloss die Tür hinter dem toten jungen Mann und bemühte sich, sein tief gehendes Unbehagen vor ihr zu verbergen.
    »Er ist ermordet worden, nicht wahr?«, stellte Penny fest. »Wie lange ist es her?«
    Eine gute Frage. »Wenigstens einen Tag, vielleicht auch zwei.«
    Sie schluckte, und ihre Stimme klang schwach. »Nachdem wir begonnen haben herumzufragen.«
    Er fasste ihre Hand, drückte sie. »Das hat vermutlich nicht das Geringste damit zu tun.«
    Sie sah ihn an, und er las in ihren Augen, dass sie das so wenig wie er selbst glaubte. Aber immerhin wurde sie nicht hysterisch.
    »Was nun? Wem sollen wir es sagen?«
    Er überlegte. »Culver ist der Friedensrichter der Gegend – ich werde hinreiten und ihn informieren, gleich als Erstes morgen früh. Es bringt nichts, ihn und seinen ganzen Haushalt mitten in der Nacht zu wecken, denn es gibt nichts zu tun, das sich nicht besser bei Tageslicht erledigen ließe.« Er schaute Penny an, fing ihren Blick auf. »Und zudem bist du eigentlich gar nicht hier.«
    Ihre Lippen wurden schmal, und sie nickte. Sie schaute zurück zur Hütte. »Also lassen wir ihn einfach hier liegen?«
    Er drückte ihre Hand erneut, holte tief Luft, füllte seine Lungen mit der sauberen Brise, die vom Meer herüberwehte. »Bevor wir gehen, möchte ich mir noch seine Boote ansehen.«

    Dies auf den Morgen zu verschieben wäre ein Risiko, das er lieber nicht eingehen wollte. Er spürte, dass sie nicht allein waren. Jemand anders hielt sich in der Nähe auf. Jemand mit einem Hintergrund, der seinem ähnelte.
    Er ließ Pennys Hand nicht los, zog sie hinter sich her. Er überprüfte, ob die Pferde noch fest angebunden waren, und ging dann mit ihr zum Fluss. Irgendwo dort mussten die Schiffe liegen, vermutlich in einem Versteck. Zum Glück kannten sie die Gegend und wussten, wo sie suchen mussten.
    Etwa hundert Schritt flussaufwärts fanden sie eine kleine Einbuchtung, gerade breit genug für ein Boot und halb verdeckt von überhängenden

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