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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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haben, nicht so bei Charles. Bei ihm diente es nur dazu, seine Persönlichkeit noch deutlicher herauszustellen. Verrückterweise erinnerte er sie trotz der vollendeten Kleidung an einen Piraten. Es fehlte nur der Ohrring.
    Sie hob den Blick zu seinem Gesicht, während seiner an ihr herunterglitt bis zu den Füßen, die in goldfarbenen griechischen Sandalen steckten und flüchtig unter dem Saum ihres Kleides hervorlugten.
    Er schaute langsam auf, umfasste ihre Erscheinung in der Abendrobe aus graublauer Seide. Die Farbe war ein paar Schattierungen dunkler als ihre Augen und eigens gewählt, um
diese zu betonen. Ihr hellblondes Haar trug sie zu einem modischen Knoten aufgesteckt, aus dem ein paar Strähnen locker um ihr Gesicht hingen und sich bis auf ihre bloßen Schultern ringelten.
    Er schaute sie an und lächelte. Wie ein Fabelwesen, das sie gleich verschlingen würde.
    Sie unterdrückte, so gut es ging, die bekannten Reaktionen und warf ihm stattdessen einen gelassen warnenden Blick zu, bevor sie ihm die Hand reichte.
    Sein Lächeln vertiefte sich, seine Augen blitzten, als er ihre Finger an seine Lippen hob und sie zart küsste. »Komm, lass uns gehen.« Als sie sich zur Eingangstür wandten, hörten sie Kutschenräder auf dem Kies der Auffahrt knirschen. »Ist Nicholas vorausgefahren?«
    »Ja.« Sie lächelte. »Er war sich nicht ganz sicher, was er von unserer Abmachung halten sollte, und ist vor etwa zehn Minuten in seinem Wagen aufgebrochen.«
    »Gut.«
    Ein Lakai hielt den Kutschenschlag auf. Charles half ihr beim Einsteigen, folgte ihr und setzte sich neben sie auf die breite Bank.
    Als der Lakai die Tür schloss, fragte sie: »Warum gut?«
    »Dann wird er zu dem Zeitpunkt, wenn wir eintreffen, anderweitig beschäftigt sein. Ich möchte ihn beobachten, allerdings aus der Entfernung.«
    Sie ließ sich in die Polster sinken, während die Kutsche über die Auffahrt rollte. Plötzlich fiel ihr etwas ein. »Was hast du von den Stallburschen erfahren können?«
    Er blickte aus dem Fenster. Sie wartete und hätte einiges dafür gegeben, seine Gedanken erraten zu können.
    Schließlich erwiderte er: »Nicholas ist am Tag und in der Nacht zu Pferd unterwegs gewesen. Manchmal nach Fowey, manchmal nach Lostwithiel und manchmal noch weiter. Nicht
so regelmäßig und so oft wie im Februar, aber häufig genug. Soweit ich es beurteilen kann, hätte er Gimby töten können, doch es gibt keine Beweise dafür.«
    Nach einem Augenblick fragte sie: »Denkst du, er war es?«
    Eine weitere längere Pause entstand, dann schaute er sie an. »Gimby wurde nicht einfach umgebracht – er wurde ausgefragt, gefoltert und am Ende hingerichtet. Es fällt mir schwer, mir Nicholas als Folterknecht und Mörder vorzustellen. Zwar könnte es sehr wohl sein, dass er den Auftrag dazu gab – hingegen denke ich nicht, dass er sich selbst die Hände schmutzig machen würde. Er mag die Schuld an Gimbys Tod tragen, ohne indes einen Fuß in die Hütte gesetzt zu haben.«
    Er schwieg eine Weile, und sie wartete geduldig, bis er weiterredete.
    »Und nein, ehe du fragst, ich habe keine Ahnung, wen er benutzt haben könnte, um die Tat auszuführen. Ich bezweifle sehr, dass es jemand aus der Gegend war. Es scheint also vorrangig, die Spur eines Fremden zu finden, denn viele verirren sich schließlich nicht in diese Gegend. Ich habe deshalb die Nachricht in Umlauf gebracht, dass ich mich für durchreisende Fremde interessiere – wir werden sehen, was sich daraufhin tut.«
    Die Tore von Branscombe Hall ragten vor ihnen auf, und sie fuhren die Auffahrt hoch. Mit einem Ruck hielt die Kutsche an, und Charles half Penny galant beim Aussteigen.
    Lady Trescowthick stand wartend in der Eingangshalle, um ihre Gäste zu begrüßen. Sichtlich entzückt, sie zu sehen, empfing sie sie geradezu überschwänglich. Offenbar, dachte Penny, hatte sie eher damit gerechnet, einen Korb zu bekommen, denn beide galten sie als nicht sonderlich gesellig.
    Nachdem die üblichen Artigkeiten ausgetauscht waren, überließen sie Ihre Ladyschaft neuen Gästen und schlenderten Richtung Ballsaal. Penny schaute Charles von der Seite an.

    Er sah es, hob eine Augenbraue.
    Mit zuckenden Lippen schaute sie wieder nach vorne. »Nur gut, dass die meisten unverheirateten jungen Damen in London sind, sonst wärest du in argen Nöten.«
    »Vergiss nicht, ich betrete die Arena bestens gewappnet.«
    »Ach ja?«
    Seine Hand legte sich auf ihre. »Mit dir.«
    Sie verkniff sich mit Mühe ein lautes

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