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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Möwen hinweg. Er schaute sie an, sah ihr in die Augen und nickte schließlich in Richtung der Hauptstraße. »Dann komm, lass uns heimfahren.«

    Inzwischen war es später Nachmittag, und im Westen ging langsam die Sonne unter, warf ihre letzten Strahlen auf Pennys Haar, mit dem der Wind spielte.
    Sie saß in der Ecke des Wagens und grübelte erfolglos über Mittel und Wege nach, um mit den Ermittlungen voranzukommen. Vielleicht wäre sie erfolgreicher, wenn sie jetzt alleine durch die Gegend reiten könnte, ohne seine verstörende Nähe.
    Schon immer hatte das enge Beisammensein mit ihm ihrem Verstand nicht gutgetan, sondern ihre Fähigkeit zum logischen Denken schwer beeinträchtigt. Deshalb versuchte sie immer wieder, sich einzureden, dass seine Nähe ihr unangenehm sei. Aber das waren Lügen, nichts als Lügen. Sie verstand sich gut darauf, sich selbst zu betrügen, wenn es um ihn ging.
    Die Wahrheit, die sie seit Jahren verdrängte, sah ganz anders aus: Charles erfüllte ihre Sinne mit nie gekanntem Verlangen und vermittelte ihr zugleich ein beruhigendes Gefühl von Wohlbehagen und Geborgenheit, das weit über die körperliche Anziehungskraft hinausging.
    Ein Wort kam ihr unweigerlich in den Sinn, wenn sie an ihn dachte: Kraft. Sobald er neben ihr war, spürte sie, dass ihr seine Kraft zur Verfügung stand, dass sie sich auf ihn stützen konnte und er ihr Schild war, ihre Stärke. Er würde alles Böse von ihr fernhalten, jede Bürde von ihren Schultern nehmen – ihr, seinem Fröschlein. Sie durfte sich bedingungslos auf ihn verlassen.
    Kein anderer war je so beständig, so ausdauernd und so unverbrüchlich in seiner Bereitschaft gewesen, sie zu unterstützen und zu schützen. Nicht ihr Vater, nicht Granville, niemand. Und an keinen anderen hatte sie sich jemals um Hilfe gewandt.
    Sie lehnte sich gegen die Rückenpolster, hielt ihr Gesicht in den Fahrtwind. Es schien ihr seltsam, nach all den Jahren der Trennung plötzlich wieder neben ihm zu sitzen, und plötzlich begriff sie, wie sehr er ihr gefehlt hatte.

9
    Ratternd bogen sie auf das Kopfsteinpflaster vor den Ställen ein. Ein Stallbursche kam herbeigerannt, Charles warf ihm die Zügel zu und half Penny beim Aussteigen.
    Einen Augenblick schien er abgelenkt, dann schaute er sie an. »Ich komme nachher wieder her. Dann können wir gemeinsam in deiner Kutsche nach Branscombe Hall fahren. Nicholas kannst du ja vorschlagen, dass er sich auf eigene Faust auf den Weg macht.«
    Sie hob eine Braue, doch er sagte nur: »Ich werde um halb acht hier sein.«
    Er nahm ihren Arm und führte sie zum Rand der Rasenfläche. »Wir werden uns dann sehen. Ich möchte noch nach den beiden Pferden schauen, bevor ich aufbreche.«
    Damit ließ er ihren Arm los, hob grüßend die Hand und wandte sich um. Sie blieb stehen und beobachtete, wie er zu den Ställen ging.
    Fing seinen Blick auf, als er sich noch einmal zu ihr umdrehte. Sah das Zucken seiner Lippen, als er den Schritt verhielt und die Hände in die Hüften stemmte, die Augen auf sie gerichtet.
    Sie lachte, schüttelte den Kopf und eilte hinüber zum Haus. Er wollte mit den Pferdburschen reden, weiß der Himmel, worüber. Eigentlich hätte er ihr das ruhig sagen können, aber die langen Jahre des Versteckspiels lagen ihm wohl noch im Blut.
    Ein spöttisches Lächeln spielte um ihren Mund. Hoffentlich
bildete er sich nicht ein, dass sie seine Absichten nicht erriet und ihn nicht später noch darauf ansprach.
     
    Später, das war um halb acht, als er verabredungsgemäß auftauchte. Sobald sie seine Schritte in der Eingangshalle hörte, verließ sie den Salon, um zu ihm zu gehen.
    Er hatte den Weg durch den Garten genommen und trat nun aus den Schatten des rückwärtigen Bereichs der großen Halle in das gleißende Licht des Kronleuchters.
    Ihr stockte der Atem, die Brust wurde so eng, dass sich ihr Herz zusammenzuziehen schien. Er sah atemberaubend aus: der wahr gewordene Traum jeder Frau.
    Er blieb stehen und schaute sie fragend an.
    Lächelnd ging sie ihm entgegen. Er war perfekt gekleidet in seinem Abendrock, dessen tiefblaue Farbe mit der seiner Augen korrespondierte, dazu Hemd und Krawatte von makellosem Weiß und eine Weste in einem dezenten Muster aus dunkelblau und schwarz, während seine langen Beine in schwarzen Hosen steckten, die seine muskulöse Kraft wirkungsvoll zur Geltung brachten.
    Der Schnitt von Rock, Weste und Hose war klassisch streng und würde bei einem anderen Mann vielleicht störend hart gewirkt

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