Geheimauftrag: Liebe
hatte sie alles um sich herum vergessen – wusste nicht mehr, dass noch etwas anderes existierte als dieses Feuer, das er mit ihr in einem schwindeligen Walzer des Entzückens und lodernder Leidenschaft umtanzte.
Das Verlangen war ihres, nicht seines. Er steigerte es, aber seine Lust schien von ihrer abhängig und ihrer untergeordnet zu sein. Sie verstand nicht genau, was mit ihr passierte, konnte sich nur an ihn klammern, spürte den Stoff seiner Jacke auf ihrer nackten Haut – und merkte mit einem Mal, dass er ihre Röcke anhob und eine leichte Brise über ihre nackten Beine strich, dass seine Finger sanft über ihre Haut glitten.
»Charles!« Sie wusste nicht, was dieser Ruf bedeutete. War es Protest oder Aufforderung? Ihre Finger gruben sich tief in seine Haut, klammerten sich an ihn, während ihr Körper sich verspannte angesichts des heißen Begehrens, das sie wie eine große Welle hinwegspülte.
»Pst.« Er berührte sie noch intimer, seine Hand rieb über die Haut auf der Innenseite ihrer Oberschenkel. » Mon ange, lass dir von mir noch einmal den Himmel zeigen.«
Das sagte er mit so leiser Stimme, dass sie es kaum verstehen konnte, doch die Sehnsucht in seinen Worten, die erkannte sie, und es kam ihr fast wie ein Flehen vor.
Seine Lippen kehrten zu ihren zurück, aber nur ganz leicht, reizten ihre Sinne, während er sie zwischen den Beinen streichelte. Er drängte sie, die Schenkel zu spreizen, umfing sie.
Sie spürte die intime Berührung bis ins Innerste. Er hatte sie dort zuvor schon berührt, vor dreizehn Jahren, nur kurz und nicht so, wie er es jetzt tat.
Langsam erkundete er sie, streichelte und liebkoste. Fand
jede Stelle, die ihr Lust bereitete, und erweckte sie zum Leben, um sie anschließend mit raffinierten Aufmerksamkeiten zu überschütten.
Sie erschauerte und ließ es geschehen. Nahm alles, was er ihr gab, hielt sich an ihm fest. Er war ihr Anker in einer Welt, die mit einem Mal aus den Fugen zu geraten schien, weil alle Gewissheiten plötzlich nicht mehr zählten. Aber sie vertraute ihm und ließ sich neue, unbekannte Wege führen.
Sie trieb auf einer Woge der Lust dahin, nahm wahr, wie er ihr Zärtlichkeiten zuraunte, spürte ihren Körper auf nie gekannte Weise und reagierte auf seine geübten Liebkosungen, bis sie zu zerspringen drohte.
Dann glitt ein Finger in sie; und sie glaubte, ihr Herz müsste zu schlagen aufhören. Ihr erster Impuls war, sich zu verspannen, doch ihr Körper hörte nicht darauf – als er sie zu streicheln begann, breitete sich eine reine, ungetrübte Wonne in ihr aus.
Die sich aufbaute, wuchs und anstieg, bis sie meinte, schreien zu müssen.
Charles sah, wie die Leidenschaft sie überwältigte, mit jeder Berührung mehr. Er vertiefte seine Zärtlichkeiten, stieß sie weiter ins Feuer, in die Flammen der Lust.
Sein eigenes Verlangen hatte er zurückgedrängt, in einen Kerker gesperrt, dessen Tür er verschlossen hielt. Jetzt ging es nur um sie, damit sie endlich die Vergangenheit vergaß und sie den nächsten Schritt tun konnten. Jeder keuchende Atemzug, jede eifrige Antwort ihres Körpers auf seine immer schamloseren Liebkosungen machten es ihm indes zunehmend schwerer, sich zu beherrschen und zu konzentrieren, um nicht womöglich alles wieder zu zerstören. Auch er hatte gelernt aus der Vergangenheit.
Sie wand sich in seinen Armen, bog den Rücken durch, während ein leiser Schrei sich ihren Lippen entrang. Seine Lungen
wurden eng, während er versuchte, sie zurückzuhalten. Noch nicht, noch ein wenig höher …
Die selbst auferlegte Beherrschung war die reine Foltertat. Die sengende Hitze in ihr, der Beweis für ihr Verlangen, ihre bloßen Brüste mit den harten rosigen Spitzen, die seine Haut berührten – das alles war so unendlich verlockend, so aufreizend verführerisch und berührte ihn tiefer, als er es je beim Zusammensein mit einer Frau empfunden hatte.
Es war mehr als Verlangen, aber genau das war der Weg zurück zu ihr. Die Chance, ihre gemeinsame Geschichte neu zu schreiben und sie für die Zukunft tauglich zu machen.
Die Welle in ihr baute sich wieder auf, dieses Mal stärker als zuvor, und jetzt gab es kein Halten mehr. Er spürte, wie sie sich wehrte, wie sie es hinauszuziehen versuchte.
»Lass los.« Er atmete die Worte über ihren geschwollenen Lippen. »Es gibt nichts zu befürchten – lass dich mitreißen, mon ange . Lass los.«
Ihre Augen, Silbersicheln unter ihren Wimpern, blickten ihn an.
Zwischen ihren Schenkeln
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