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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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abtun. Spencer Wells von der National Geographic Society: In der DNA der Menschen stehe ein «wahres Heldendrama» geschrieben.
    Manche dieser Dramen zeigen sich auch in Geschichte und Wirken von Geheimbünden, konspirativen Gemeinschaften und den Erfolgen von nicht auszurottenden Verschwörungstheorien. Die folgenden Seiten sollen auf die Spur dieser dunklen Legenden und diversen Wahrheiten führen. Denn: Wer hat das einzig wahre Wissen?

Kapitel 1

Skull and Bones
Geheimorden amerikanischer Macht
    Es ist der Abend eines Apriltages im Jahr 1964. Lange nach Sonnenuntergang hallen durch den Korridor eines Studentenwohnheims die Schritte von vier jungen Männern. Ihre Aufgaben sind klar verteilt. Zwei sind die «Schüttler», also die Männer fürs Grobe. Einer ist der «Wachposten». Und es gibt den «Sprecher». Der hat das Sagen. Zunächst wird der Toilettentrakt überprüft. Keiner drin? Gut. Der Wachposten sorgt dafür, dass dies so bleibt. Vor der Tür eines Studenten – nennen wir ihn George W. Bush – stoppt der Rest des Trupps. Einer der Schüttler klopft heftig gegen die Tür. Sie öffnet sich. Der Sprecher tritt vor und spricht: «Neophyt Bush?» Bush nickt und wird ein wenig blass. Das Wort «Neophyt», also «Neuaufgenommener», signalisiert ihm, dass es ernst wird. Nun beginnt der unschöne Teil jenes berüchtigten Spiels, das sich stets im Frühjahr am Studienort des zukünftigen US-Präsidenten wiederholt. Alles geht jetzt sehr schnell. Bush wird von den «Schüttlern» gepackt und über den Flur in die Toilette gezerrt. Er muss sich mit dem Gesicht zur Wand stellen. Die Tür wird geschlossen. Der Sprecher steht nun unmittelbar hinter ihm und zischt: «Tritt morgen Abend zur vereinbarten Zeit unten aus dem Harkness Tower und geh auf der High Street nach Süden. Du darfst weder Metall noch Schwefel, noch Glas am Körper tragen. Durchschreite die Heiligen Säulen des Herkules und nähere dich dem Tempel. Nimm das rechte Buch in deine linke Hand und klopfe drei Mal ans heilige Tor. Behalte gut, was du hier gehört hast, aber schweige still.» Dem Neophyt Bush wird ein weißes Päckchenvor die Füße geworfen. Der Trupp marschiert in Zweierreihe davon und lässt in der Toilette einen reichlich mitgenommenen Studenten zurück.

    Die Eliteuniversität Yale um 1901. Bis heute gibt es hier gleich mehrere Studentengeheimbünde, doch keiner ist so rätselhaft wie Skull and Bones.
    George W. Bush weiß, dass sein Leben ab jetzt anders verläuft. Bald schon wird er Mitglied eines Bundes sein, der ebenso legendär wie verrufen ist. Wenn er das Spiel mitspielt, wird er zur Führungselite Amerikas gehören – mit besten Verbindungen in Politik und Wirtschaft, so wie sein Vater schon. Denn was er gerade erlebt hat, ist Teil des Aufnahmerituals des sagenumwobenen Studentenbundes Skull and Bones. Bush wird ein «Bonesman», ein «Knochenmann». Dem Totenschädel mit den gekreuzten Beinknochen, dem Symbol von Skull and Bones, wird er ein Leben lang huldigen. Er wird nach seiner Studienzeit auf den Ehemaligen-Treffen des Geheimbundes auf Augenhöhe mit Konzernchefs, Ministern, Senatoren und CIA-Mächtigen stehen.
    Zugegeben: Man weiß nicht genau, ob der spätere US-Präsident George W. Bush exakt dieses Aufnahmeritual durchleben muss. Denn Geheimhaltung ist oberste Pflicht aller Mitglieder von Skull and Bones. Aber man weiß: 1968 wird George W. Bush an der Eliteuniversität Yale in den Geheimbund aufgenommen, so wie schon sein Vater, sein Großvater und einer seiner Onkel vor ihm. Die Universität Yale in New Haven an der amerikanischen Ostküste hat den Ruf, eine der renommiertesten Hochschulen der Welt zu sein. Und die Crème de la Crème der Studenten repräsentiert Skull and Bones, den berühmtesten und exklusivsten unter den geheimen Universitätsclubs Yales.
    Als Skull and Bones im Jahr 1832 gegründet wird, legt Yale neben der Wissensvermittlung ein besonderes Augenmerk darauf, den Studenten beizubringen, wie man sich nach oben kämpft und oben bleibt. Der Konkurrenzdruck in der Studentenschaft ist enorm hoch. Was auf jeden Fall heute wie damals gilt: Wer in Yale seinen Abschluss macht, dem stehen die Türen der Wall Street, der großen Kanzleien, Konzerne und Regierungsbehörden weit offen. Und es heißt, wer zudem auch einem der geheimen Studentenbünde von Yale angehört, dem öffnen sie sich sogar noch ein wenig weiter.
    «Wer sie auch sind, woher sie auch kommen,
    Wohin sie sich auch begeben,
    Ihr

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