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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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Vorschriften. «Das Verfahren sollte möglichst rasch durchgezogen werden, denn es geht hier nicht einfach um eine Heiligenverehrung, sondern ganz klar um kirchenpolitische Ziele», urteilt der Opus-Dei-Experte Peter Hertel in einem Interview.
    Doch welche politischen Ziele will ein geistlicher Laienbund erreichen, der laut seiner Homepage rund 87   000 Mitglieder hat. Das ist nicht viel im Vergleich zu den ca. 800   000 Mitgliedern anderer Orden, zumal nur ein kleiner Teil der Opus-Dei-Mitglieder Kleriker sind, ungefähr 2300 (Stand 2006). Auffällig ist jedoch, dass geschätzt bis zu einem Viertel der Mitglieder als Numerarier zölibatär lebt und alle Numerarier ihre Einkommen komplett dem Opus Dei spenden. 50 bis 60 Prozent der Mitglieder des «Gotteswerks» sind Supernumerarier (außerordentliche Mitglieder), die ein Leben außerhalb der Opus-Dei-Zentren führen und ungefähr ein Viertel ihres Einkommens dem Opus Dei überlassen. Eine weitere bedeutende Ebene bilden die Assoziierten. Sie leben ebenfalls zölibatär,meist außerhalb der Zentren, werden nicht so umfassend ausgebildet wie Numerarier und machen ca. 25 Prozent der Mitglieder aus. Ein Großteil der im Opus Dei organisierten Katholiken gehört der finanzkräftigen Mittelschicht an. Auch erfolgreiche Unternehmer und vermögende Adlige finden sich in seinen Reihen.
    Ziel des Opus Dei ist nach eigenem Bekunden, den katholischen Laien zu vermitteln, dass auch ganz normale Gläubige «zur Fülle christlichen Lebens als auch zur Teilhabe an der Sendung der Kirche aufgerufen sind. Die Laien sind eben keine Christen zweiter Klasse». Auch der Laie und nicht nur der klerikale «Profi» kann sein Leben «heiligen», wie es beim Opus Dei heißt. Dieser Gedanke ist nicht neu. Wohl aber die autoritären, repressiven Methoden, mit denen Opus Dei ihn verwirklichen will.
    In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts beginnen die Berichte von Aussteigern für Aufsehen zu sorgen. Sie berichten von Methoden, mit denen das Opus Dei seine Schafe beisammenhält, die an jene totalitärer Regime erinnern. In Deutschland kommt es zu einer Welle von Austritten. Doch wirklich verändert hat dies das Opus Dei nicht, wie die umstrittene Werbung von Jugendlichen zeigt: «1983 hat das katholische Kirchenrecht das Eintrittsalter in katholische Organisationen ganz allgemein heraufgesetzt. Das Opus Dei unterläuft diese Bestimmung, indem es Kinder und Jugendliche schriftlich erklären lässt, sie wollten mit 17 dem Opus Dei beitreten», sagt der Opus-Dei-Experte Peter Hertel. Zu diesem Zweck erfindet das Opus Dei den Aspirantenstatus: Die Indoktrination kann weiterhin mit 14 beginnen, obwohl die Mitgliedschaft formal erst Jahre später möglich ist.
    Doch die Probleme durch Aussteigerberichte und Diskussionen um minderjährige Mitglieder sind nichts im Vergleich zur Imagekrise, die im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends über das Opus Dei hereinbricht.

Ein Geheimbund mit Killerinstinkt?
    Wirklich in Erklärungsnot kommt das Opus Dei 2003 durch einen Thriller, der sich weltweit 50 Millionen Mal verkauft und zu einem Hollywood-Blockbuster verfilmt wird. Dan Browns «The da Vinci Code» . («Sakrileg») bedeutet für Opus Dei ein massives Problem. Plötzlich gerät es in den Fokus der Weltöffentlichkeit – und das auch noch in der Rolle eines finsteren Geheimbunds, der dem Vatikan hilft, die Menschheit um eine fundamentale Glaubenswahrheit zu betrügen: dass Jesus Christus Nachkommen habe. Für die Leser Dan Browns und seiner in Romanform gegossenen Verschwörungstheorie ist Opus Dei plötzlich die militante Eingreiftruppe des Vatikans. An seiner Spitze: ein den Luxus liebender Bischof mit einem Killer in Mönchskutte an der Seite, der Menschen lustvoll tötet und sich mit der fünfschwänzigen Bußgeißel seine Sünden aus dem Leib prügelt.
    «Silas zog die Vorhänge vor. Er entkleidete sich und kniete in der Mitte des Zimmers nieder. Sein prüfender Blick schweifte zum Bußgürtel, der sich eng um seinen Oberschenkel schloss (…) – ein ledernes Band mit aufgenieteten Stacheln aus Metall, die sich zur Erinnerung an die Leiden Christi schmerzhaft ins Fleisch bohrten (…)
    Ein dicker Strick mit hineingeknüpften Knoten lag aufgerollt neben
Silas auf dem Boden. Die Geißel. Die Knoten starrten von eingetrocknetem Blut.»
    Dan Brown «Sakrileg»
    Natürlich ist «Sakrileg» in vielen Dingen pure Fiktion. Das Opus Dei verweist gerne darauf, dass im Zentrum ihres Wirkens die

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