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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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Pharmazie, Mineralogie und Philosophie. In den 400 Jahren ihrer Blütezeit wird sie nicht nur zu einer Geheimwissenschaft mit einer für Nichteingeweihte unverständlichen Fachsprache. Den drei Grundstoffen der praktischen Alchemie, Mercurius, Sulfur und Salz, stehen Geist, Seele und Leib der spirituellen Alchemie gegenüber. Die spirituelle Alchemie versteht sich zudem als ein philosophisches Handwerk am Menschen. Es will ihn im christlichen Sinne läutern. Ab dem 16. Jahrhundert glaubt man sogar, die in die Krise geratene christliche Kirche durch einen alchemistischen Prozess reformieren zu können.
    Weil Naturerfahrung, Alchemie und Gotteserkenntnis zu jener Zeit eng zusammenhängen, nehmen die Intellektuellen damals die von alchemistischer Symbolik durchzogenen Rosenkreuzer-Schriften begeistert auf. Nicht bei jedem ist dies so eindeutig nachweisbar wie bei Gottfried Wilhelm Leibniz. Dieser Vordenker der Aufklärung ist als junger Gelehrter in Nürnberg Mitglied eines alchemistischen Rosenkreuzerbundes. Auch der «Vater der Pädagogik» Johann Amos Comenius ist von der Ideenwelt des Ordens beeinflusst und pflegt einen innigen Briefkontakt zu Andreae. Als Rosenkreuzer gelten auch der bedeutende englische Philosoph, Arzt und Theosoph Robert Fludd, ebenso der ehemalige Leibarzt Kaiser Rudolfs   II., Michael Maier, sowie Francis Bacon.
    Die Reformation hat das Alltagsleben und den Glauben gründlich entmystifiziert. Ähnlich wie heute glaubte man auch im 17. Jahrhundert,das Rosenkreuzertum könne jenes schmerzvoll empfundene spirituelle Vakuum füllen. Noch etliche andere Geheimbünde werden in der Neuzeit versuchen, diese Sehnsucht nach dem Mysterium zu stillen. Die Rosenkreuzer gehen von einem Primat des Geistlichen aus, sie wollen ein versöhnendes Weltbild stiften bzw. wiederherstellen, in dem sich das Geistliche mit dem Materiellen versöhnt. Sie leisten abendländische Pionierarbeit darin, dem Suchenden einen esoterisch-okkulten Weg zum Lebenssinn offerieren zu können. Doch auch abseits dieser spirituellen Pfade, die man beschreiten oder ablehnen mag, lassen sich Dinge entdecken, die man den Rosenkreuzern als Verdienst gutschreiben kann …

Auf der Jagd nach dem Grünen Löwen
    London, Carlton House Terrace 6   –   9: Nach diversen Umzügen in ihrer mehr als 370-jährigen Geschichte hat die Royal Society in einem cremefarbenen klassizistischen Gebäude mitten in der Londoner City eine neue Heimat gefunden. Seit ihrer Gründung im Jahr 1660 versteht sich die weltweit erste Akademie der Wissenschaft als Hort der Forschungsfreiheit. Nur wenig bekannt ist hingegen, dass damals ein rosenkreuzerischer Impuls zur Entstehung der Royal Society maßgeblich beiträgt, wie der Experte Christopher McIntosh ausführt: «Wahrscheinlich war die Royal Society ein Versuch der praktischen Umsetzung rosenkreuzerischer Ideale der Bruderschaft des Lernens und der Erleuchtung, um dem Utopia näherzukommen, das Bacon, Andreae und Comenius vor Augen hatten.»
    Eng mit der Geschichte der Royal Society verbunden ist der Name Isaac Newton. Als dieser 1703 Präsident der Wissenschaftsgesellschaft wird, führt er sie aus einer tiefen Krise, in die sie in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens geraten ist. Was wohl keiner damalsahnt: Der Mann, der heute als Vater der experimentellen Physik und Vorkämpfer der modernen Wissenschaft gilt, führt ein Doppelleben. Tagsüber ist er ein seriöser Wissenschaftler. Doch die Nächte widmet er der Alchemie. Er besitzt mehr als 170 Bücher, die sich mit okkulten Themen befassen – eine für damalige Verhältnisse beachtliche Sammlung. Und in seinem Labor jagt er mit endlosen Versuchsreihen dem Grünen Löwen hinterher, Symbol des göttlichen Geistes, der Leben schafft. Die Alchemisten sind überzeugt, der Grüne Löwe, ein Lösungsmittel, bestehe aus einem Salz- und Salpetersäure-Mix und sei die elementare Voraussetzung für die Anfertigung des Steins der Weisen.

    Sir Isaac Newton: Er ist nicht nur der sachorientierte Vater der modernen Wissenschaft. Im Geheimen führt er alchemistische Experimente durch und beschäftigt sich intensiv mit dem Werk der Rosenkreuzer.
    Inzwischen geht die Forschung davon aus, dass Newton als letzter Magier der Neuzeit im Besitz mindestens einer Rosenkreuzer-Schrift ist. Ein den Rosenkreuzer-Gedanken zumindest nahestehender Physiker an der Spitze des ersten Wissenskollegs der Welt: Das hätte den stets von pädagogischen Ideen begeisterten Andreae geradezu

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