Geheimbund der Vampire
werde dich fertigmachen. Du sollst krepieren, du… du…«
Und wieder hieb er zu. Er war nicht berechenbar in seinem Zorn, einfach nicht zu bremsen, das Blut mußte ihn wahnsinnig gemacht haben, der Vampir in ihm gewann die Oberhand, der Wille zum Töten war vorhanden, und er führte das Messer wie ein Sense. Weit holte er bei jedem Schlag aus. Will Mallmann sah darin einen Vorteil. Es gelang ihm, den meisten Hieben zu entgehen, er wich zurück, schaffte es, den Tisch zwischen sich und Blasek zu bringen und hatte endlich Zeit, seine Dienstwaffe zu ziehen.
»Bleib stehen, Blasek!« peitschte seine Stimme. Er richtete die Waffenmündung auf den Spitzel.
Der Rumäne gehorchte tatsächlich. In seiner Haltung erstarrte er. Den rechten Arm halb vorgestreckt, den linken nach hinten angewinkelt.
»Und jetzt weg mit dem Messer!«
Blasek schüttelte den Kopf. »Nie!« flüsterte er. »Nie! Ich lasse mich nicht aufhalten. Ich habe den Ruf gehört, ich muß ihm folgen. Mein Blut kocht. Es hat den Keim…«
»Welchen?«
»Vampirkeim, Bulle. Ich werde zu einem Vampir.« Er lachte dröhnend. Seine Augen glänzten. Will Mallmann bekam das bestätigt, was er schon lange angenommen hatte. Hier stand kein Verrückter vor ihm, sondern ein Mensch, der nach Blut gierte und trotzdem kein Vampir war, sondern sich auf dem Weg dazu befand.
»Du bist kein Vampir, Blasek!« flüsterte der Kommissar. »Nein du bist keiner!«
»Stimmt!« kreischte der andere. »Ich bin kein Vampir. Ich will einer werden. Man hat mich geweckt, auch du kannst mich nicht aufhalten, du nicht, verfluchter Bulle!«
Blasek war wie von Sinnen. So kannte ihn Mallmann nicht, und er bekam Angst. Konnte er den Mann überhaupt stoppen? Okay, er hätte ihn erschießen können, das war nicht der Sinn der Sache. Mallmann ahnte, daß wesentlich mehr hinter den Worten stecken mußte. Für ihn war Blasek nur die Spitze eines Eisbergs.
Blaseks Arm zuckte vor. Erreichen konnte die Klinge den Kommissar nicht, er stand zu weit entfernt, aber dieser Angriff war nur als Finte gedacht, denn gleichzeitig riß Blasek seinen Fuß hoch und trat heftig unter den Tisch.
Das Möbel war nicht so schwer und bot keinen großen Widerstand. Der Tisch wurde auf den Kommissar zugewuchtet. Will Mallmann kam nicht so schnell weg er drehte zwar noch ab, es war zu spät, die Kante hieb gegen seine Schienbeine, Will geriet ins Stolpern und hörte das widerliche Lachen des anderen Blasek hechtete über den Tisch und flog auf ihn zu. Er wollte alles klarmachen Will blieb nichts anderes übrig als zu schießen. Der Schuß peitschte trocken auf. Will sah die fahle Mündungsflamme, die sogar noch das Gesicht des Wahnsinnigen erhellte, und er riß gleichzeitig seine Beine hoch, um Blasek von sich zu wuchten. Will traf. Der Spitzel flog zurück. Er heulte dabei, rollte über den Boden und zuckte wie ein Tier. War er erledigt?
Will kam auf die Beine. Er glaubte stark daran, daß seine Kugel getroffen hatte, gesehen hatte er es allerdings nicht. Er ging um den Tisch herum, wobei er sich von hinten und mit schußbereiter Waffe dem Mann näherte.
Das Gefäß mit dem Blut war ebenfalls umgekippt. Will bemerkte aus den Augenwinkeln, daß es sich bei der dicken Flüssigkeit nicht um Menschenblut handelte, das hatte eine andere Farbe und war auch nicht so dick. Es mußte Tierblut sein.
Was wollte er damit?
Will Mallmann hoffte, in den nächsten Sekunden eine Antwort zu bekommen, als er neben Blasek stehenblieb.
Der stieß hechelnde Laute aus. Er bewegte sich von einer Seite auf die andere, doch Will konnte nicht erkennen, ob er getroffen worden war. Das Rasiermesser jedenfalls hielt er nicht mehr in der Hand, es lag neben ihm.
»Bist du okay, Blasek?« fragte der Kommissar.
»Ich… ich…« Blasek schüttelte sich und griff plötzlich zu. Will Mallmann hatte sich ablenken lassen, das war sein großer Fehler gewesen, denn Blaseks Finger krallten sich in den Stoffseiner Hosenbeine, ließen nicht mehr los und zerrten so heftig daran, daß der Kommissar sich nicht mehr halten konnte und zu Boden stürzte.
Reingelegt, dachte er noch, dann schlug er auf.
Er hatte sich nicht mehr abrollen können, den Aufprall mit dem Hinterkopf mußte er voll nehmen. Nur hatte er insofern Glück daß der Teppich den Schlag dämpfte.
Trotzdem sah Will Mallmann Sterne vor seinen Augen aufblitzen, und er dachte auch daran, daß ihn der andere jetzt töten konnte, denn er war relativ wehrlos.
Will sah die Welt durch einen
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