Geheimbund der Vampire
in der Hinterhand lasse. Ich bin dabei, ein großes Reich der Vampire einzurichten, einen Geheimbund. Und jeder, der für mich wichtig ist, hat bereits Bescheid bekommen. Es gibt Menschen, die gar keine sind. Das habe ich herausgefunden. Sie leben verstreut auf der Erde, leiden unter ihrem Dasein und halten sich zumeist versteckt. Oft gehen sie auch völlig normalen Berufen nach, aber ihr Blut ist in den Augen der Menschen verseucht. In meinen jedoch nicht, denn ich bin der Meinung daß sie zu mir gehören, denn sie tragen den Keim in sich, der nur geweckt zu werden braucht. Das habe ich getan, dem Geheimbund der Vampire steht nichts mehr im Wege. Ich habe ihnen Bescheid gegeben, und wir werden uns an einem bestimmten Platz sammeln und ihn zu unserem Quartier machen. Wo vor langer Zeit die Geburtsstätte der Blutsauger war, gründe ich den Geheimbund der Vampire. Ich gehe allein meinen Weg. Macht ihr, was ihr wollt, aber kommt mir nie in die Quere, denn meinen großen Trumpf behalte ich.« Nach diesen Worten hob sie beide Arme und hielt den Würfel hoch. »Er ist der große Joker, der Würfel des Unheils. Solange ich ihn besitze, kann mir niemand etwas.« Nach diesen offen erklärten Worten schaute sie sich auffordernd und höhnisch um, gespannt die Reaktion der anderen Dämonen abwartend.
Die schwiegen zunächst. Selbst der Satan sagte nichts, nur in seinen Augen glühte ein unheimliches Feuer, zu vergleichen mit dem Glosen der Hölle.
Wikka blieb stumm. Maskenhaft starr war ihr Gesicht. In der fahldüsteren Umgebung schillerte es leicht grünlich. Was sie dachte, sagte sie nicht, der Spuk hatte gerufen, er war gewissermaßen der »Chef im Ring«, und man überließ ihm die Antwort.
»Du hast dich also entschlossen?«
»Ich sagte es.«
Auf dem bleich schimmernden Knochenthron bewegte sich die schattenhafte Gestalt unruhig. »Hast du jemals mit den Großen Alten zu tun gehabt?« fragte er.
»Nein!«
»Dann finde ich deine Rede dumm und arrogant. Ich will dich nicht noch einmal auf ihre Macht und Stärke hinweisen. Du solltest mit uns zusammengehen, sonst…«
Die Vampirin schüttelte den Kopf, nicht nur ihre langen Haare flogen, sie zeigte auch ihre spitzen Vampirzähne. »Ich habe den Geheimbund der Vampire gegründet«, sagte sie. »Damit werde ich meine Pläne verfolgen. Tut ihr, was ihr wollt, aber kommt mir dabei nicht in die Quere, denn ich kann auf keinen Rücksicht nehmen.«
»Stellst du dich auch gegen uns?« fragte Asmodis.
»Ich habe nur gesagt, daß ihr unsere Kreise nicht stören sollt«, gab sie zur Antwort.
»Sonst noch etwas?« wollte der Spuk wissen.
»Nein!«
»Dann bist du hier nicht mehr erwünscht.«
Ein schallendes Gelächter verließ den Mund der Lady X Sie stand für einen Moment starr, schaute auf den Würfel, konzentrierte sich auf seine Kräfte und verschwand plötzlich.
Die anderen blickten dahin, wo sie sich aufgehalten hatte, und sie hatten die Kraft des Würfels demonstriert bekommen.
Zum erstenmal meldete sich Wikka. »Sie hätte den Würfel nicht haben dürfen«, flüsterte sie. »Nein, niemals. Damit ist sie einfach zu stark.«
»Warten wir es ab«, sagte der Spuk »Ich habe vorausgesehen, daß sie so reagieren würde. Wir sind uns einig. Lady X nicht. Deshalb könnte sie auch gegen uns sein.«
»Was hast du vor?« fragte Asmodis lauernd.
»Das werde ich dir sagen, aber nur dir«, erklärte der Spuk und winkte den Teufel an seinen Thron…
***
»Wer soll hier wohnen?« fragte der Junge und tickte mit dem Fußball auf, wobei er zu seinen Kameraden schaute, die bereits auf dem Rasen ihre Runden liefen.
»Blasek!« erklärte Kommissar Mallmann.
Der Junge in dem roten Trikot schaute den Polizisten argwöhnisch an.
»Den kenne ich nicht.«
»Aber er ist doch Platzwart.«
»Ach, Sie meinen Jokisch.«
»Möglich.«
»Ja, das muß er sein. Aber wo er ist, weiß ich nicht. Den habe ich schon seit einer Woche nicht gesehen.«
»Er wohnt doch hier.«
»Klar. Über den Kabinen und den Duschen. Jokisch haben wir den nur genannt.«
»Vielen Dank!« sagte Will und ließ den Jungen laufen. Tief atmete der Kommissar durch. Das war wieder ein Job für Schneckenbeamte. Es ging um einen Exil-Rumänen, der für das BKA arbeitete. Seit einigen Wochen hatte er sich nicht mehr gemeldet, und da man von gewissen Geheimdienstaktivitäten der rumänischen Abwehr gehört hatte, war die Wahl auf Will Mallmann gefallen. Er sollte sich um diesen Blasek kümmern.
Platzwart hatte er
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