Geheimbund der Vampire
die drei Kapuzenträger, die ebenfalls das Gebäude betraten und sich so verteilten, daß sie vor Suko und Mirca einen Halbkreis bilden konnten.
Die Chancen standen für die beiden Menschen schlecht. Suko brauchte kein Pessimist zu sein, um dies zu erkennen Zudem empfand er den Bürgermeister als ein Hindernis. Mirca würde sicherlich nicht die Ruhe bewahren und irgendwann durchdrehen.
Davor hatte Suko Angst, denn die Vampire kannten kein Pardon, wenn es darum ging ihre Interessen zu vertreten. Und gerade Lady X war die schlimmste von allen.
Sie ließ Suko in die Mündung schauen. Über der MPi war schwach das Gesicht zuerkennen. Auch den Würfel des Unheils trug sie bei sich. Er war an ihrem Gürtel befestigt. Gerade diese Waffe machte Lady X so stark. Ihre Maschinenpistole war ein »harmloses« Instrument dagegen. Sie nickte Suko zu und flüsterte: »Ich hatte es mir fast gedacht, daß ich dich hier in Petrila treffen würde. Und wenn du da bist, ist auch John Sinclair nicht weit - oder?«
»Ich weiß nicht, wo er steckt.«
»Du willst es nicht sagen!«
Mirca mischte sich ein. »Wir haben wirklich keine Ahnung!« rief er, »das mußt du uns glauben.«
»Halt dein Maul!« zischte Lady X. »Du kommst auch noch an die Reihe.«
Sie richtete das Wort wieder an Suko. »Also, Chinese, wo steckt dein Partner?«
»Du kannst mich foltern und quälen. Herausbekommen wirst du nichts. Ich weiß es tatsächlich nicht.«
»Wir können aber mit seinem Auftauchen rechnen?« fragte Lady X lauernd.
»Das hoffe ich.«
Die Scott lachte leise. »Ja, er wird kommen, und er wird in die Falle laufen, denn ich will endgültig einen Schlußstrich ziehen. Ich habe große Pläne, doch ihr steht mir im Wege.« Sie wandte sich an einen ihrer Aufpasser. »Kovacz, geh nach draußen und schau dich um. Sobald du Sinclair siehst, gibst du Bescheid.«
Einer der Kapuzenmänner löste sich vom Fleck. Er ging so, daß er nicht zwischen Suko und Lady X geriet und die Schußlinie kreuzte. Dann verließ er die Scheune.
Lady X blieb zurück Zusammen mit den beiden anderen Gehilfen. Durch die Sehschlitze wurden Suko und der Bürgermeister angestarrt. Die Vermummung wäre dem Chinesen sicherlich lächerlich vorgekommen, hätte er nicht gewußt, daß sich unter diesen Gesichtshauben gefährliche Bestien verbargen Blutsauger, die den menschlichen Lebenssaft unbedingt benötigten.
»Nehmt die Kapuzen ab!« befahl die ehemalige Terroristin. Darauf hatten die beiden wohl nur gewartet. Bevor Suko und Mirca sich versahen, starrten sie in die Vampirfratzen der Männer. Die hatten die Lippen schon zurückgezogen, und Suko schaute auf die gefährlichen Eckzähne der Vampire.
So also sahen sie aus.
Er kannte die Männer nicht. Doch deren Gefährlichkeit war unumstritten. Finstere Typen, die kein Pardon kannten und zudem noch blutgierige Monstren waren.
Sie bewegten ihre Hände. Die Finger zuckten, sie warteten darauf, die Männer angreifen zu können.
Die beiden standen unbeweglich. Suko wirkte ruhig in seiner Haltung. Das täuschte. Er suchte fieberhaft nach einem Ausweg aus der Misere. Seine Gedanken hinter der Stirn jagten sich. Er mußte einfach einen Weg finden.
Anders der Bürgermeister. Zwar stand er ebenfalls starr, doch vor Entsetzen. Er wirkte dabei wie auf dem Sprung und hatte seinen Oberkörper leicht angewinkelt.
Um Mirca machte sich Suko echte Sorgen.
Lady X nickte zufrieden. Für einen Moment huschte ihre Zunge aus dem Mund und über die Lippen. Sie schien sie sich in gieriger Vorfreude zu lecken. Noch zögerte sie. Der Inspektor bekam auch nicht den Befehl, seine Waffen abzulegen. Dieses Risiko ging sie nicht ein. Dafür jedoch gab sie den Vampiren den Befehl, auf den die beiden schon so lange gewartet hatten.
»Los, holt ihn euch!« Damit war Mirco gemeint. Seine Augen weiteten sich. Er schaute auf die Blutsauger, die sich bewegten und langsam auf ihn zukamen.
»Suko«, flüsterte er, »ich…«
»Bleib ruhig Junge!« zischte der Chinese. »Behalte um Himmels willen die Nerven…« Da drehte Mirca durch!
***
Schüsse in der Nacht!
Nicht nur einen hatte ich vernommen, auch noch einen zweiten. Und ich glaubte auch, aus dem peitschenden Geräusch den Klang einer Beretta herausgehört zu haben.
Es konnte auch eine Täuschung sein. Nachschauen mußte ich auf jeden Fall.
Für mich zählte auch, daß Frantisek Marek sich nicht an meiner Seite befand. So sehr ich den Pfähler schätzte, ihn wollte ich nicht bei der
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