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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Provinzgouverneur und anderen Posten belohnt, verschaffte sich im Laufe der Zeit immer mehr Einfluss und errang schließlich einen Sitz im Zentralkomitee, dem obersten Führungsgremium von Nordkorea, in dem alle wichtigen politischen Entscheidungen des Landes getroffen werden.
    Während sein Onkel zu Amt und Würden aufstieg, wurde Kang gründlich in der Lehre der koreanischen Arbeiterpartei geschult und erhielt zugleich die beste, vom Staat finanzierte Ausbildung, die das noch junge Land zu bieten hatte. Da man frühzeitig seine schnelle Auffassungsgabe und seinen Lerneifer erkannte, wurde er durch Fürsprache seines Onkels zum Agenten für den Auslandseinsatz ausgebildet.
    Kang, der über finanziellen Scharfsinn, hervorragende Führungsqualitäten und die nötige Rücksichtslosigkeit verfügte, wurde mit zweiundzwanzig nach Südkorea geschleust, wo er als Arbeiter bei einer kleinen Baufirma unterkam. Durch Tüchtigkeit und harten Einsatz diente er sich bald zum Vorarbeiter hoch, dann arrangierte er eine Reihe von »Arbeitsunfällen«, bei denen der Präsident und die Topmanager des Unternehmens umkamen. Anschließend fälschte er etliche Besitzübertragungsurkunden und übernahm knapp zwei Jahre nach seiner Ankunft die Leitung der Firma. Auf Anweisung von Pjönjang und mithilfe des ihm von dort gewährten Kapitals kaufte er im Lauf der Jahre immer mehr Unternehmen auf, wobei er sich vor allem auf Produkte und Dienstleistungen konzentrierte, die für den Norden von Nutzen waren. Mit dem Einstieg in die Telekommunikationsindustrie verschaffte er sich Zugang zu westlichen Kommunikationstechnologien, die für die militärischen Leit- und Kommandosysteme des Nordens wichtig waren. In seinen Halbleiterfabriken wurden heimlich Chips für den Einsatz in Kurzstreckenraketen hergestellt. Und mithilfe seiner Frachterflotte konnte er der Regierung seines Heimatlandes unter der Hand Flug- und Raketenabwehrsysteme auf dem neuesten Stand der Technik liefern. Mit den Profiten seines Firmenimperiums, sofern sie nicht in Form von westlichen Handelswaren und Technologie in den Norden geschmuggelt wurden, schmierte er wichtige Politiker, damit sie ihm Regierungsaufträge zuschanzten oder sich für die feindliche Übernahme anderer Unternehmen einsetzten. Doch Kangs Streben nach Macht und immer neueren Technologien war eher nebensächlich, jedenfalls in Anbetracht seines eigentlichen Ziels, das ihm von seinen Führungskadern vor vielen Jahren vorgegeben worden war. Kang hatte den Auftrag, die Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten voranzutreiben, aber zu den Bedingungen des Nordens.
    Die Maschinen der schnittigen Benetti-Yacht wurden gedrosselt, als sie in eine schmale Fahrrinne gelangte, die vom Han abzweigte und sich bis zu einer geschützten Bucht schlängelte. Sobald er das Boot durch die Rinne gesteuert hatte, gab der Steuermann wieder Gas und preschte über das ruhige Wasser der Lagune. Das gelbe Schwimmdock, das auf der anderen Seite sanft in der Dünung schaukelte, wurde rasch größer, als sich die Yacht näherte. Das Schiff hielt auf den Anlegesteg zu, drehte bei und ging längsseits, bevor die Maschinen abgestellt wurden. Zwei Männer in schwarzen Uniformen ergriffen die Leinen an Bug und Heck und vertäuten die Yacht, während der Rudergänger sie mit viel Gefühl die letzten anderthalb bis zwei Meter zum Anleger lotste. Dann rollte die Empfangscrew eine Gangway an die Bordwand, bis die oberste Stufe genau in Höhe des Hauptdecks lag.
    Eine Kabinentür ging auf, und drei farblos wirkende Männer in dunkelblauen Anzügen stiegen auf den Anlegesteg herab und blickten unwillkürlich zu dem großen, steinernen Gebäude auf, das über ihnen thronte. Wie ein riesiges Schwalbennest schmiegte sich das teils überhängende, teils in den Fels gehauene Haus an die Spitze einer nahezu senkrecht über dem Dock aufragenden Klippe. Durch die dicken Mauern, die es umgaben, wirkte es fast wie eine mittelalterliche Burg, obwohl das Haus selbst eindeutig im asiatischen Stil gebaut war, mit einem spitzen, tief herabgezogenen Ziegeldach, das die braunen Sandsteinwände krönte. Der gesamte Bau lag gut fünfzig Meter über dem Wasser und war über eine steile, aus dem Fels gehauene Treppe zu erreichen. Die drei Männer bemerkten, dass sich die dreieinhalb Meter hohe Steinmauer bis zum Wasser herunterzog und das Anwesen nach außen hermetisch abschirmte. Für weiteren Schutz sorgte ein Wachposten, der ein Sturmgewehr geschultert hatte

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