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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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auftauchten. Die tödliche Fracht, die dieses Schiff vor vielen Jahren befördert hatte, hatte nie ihren Bestimmungshafen erreicht. Irgendwie war er froh, dass sie hier am Riff in der Tiefe versunken war und nie im Kampf hatte eingesetzt werden können.

ZWEITER TEIL
    Chimäre

Japanisches U-Boot I-413 und NUMA-Tauchboot Starfish

14
    4. Juni 2007
Kyodongdo, Südkorea
    Die fünfundfünfzig Meter lange Benetti-Yacht mit ihrem schnittigen Stahlrumpf hätte selbst in Monte Carlo Aufsehen erregt. Die nach den besonderen Wünschen des Auftraggebers gebaute italienische Yacht war mit prachtvollen Marmorböden, Perserteppichen und kostbaren chinesischen Antiquitäten ausgestattet, die den Kabinen und Salons eine unaufdringliche Eleganz verliehen. Eine Sammlung von Gemälden aus dem fünfzehnten Jahrhundert, allesamt von dem flämischen Meister Hans Memling stammend, zierte die Wände und trug ein Übriges zu dem erlesenen Ambiente bei. Von außen betrachtet wirkte die glänzend kastanienbraun und weiß gestrichene Yacht, um die sich ein breites Band dunkel getönter Panoramafenster zog, hingegen eher traditionell, was durch die Teakholzplanken und Messingbeschläge auf den Oberdecks und Veranden noch betont wurde. Alles in allem stellte sie eine ebenso gelungene wie geschmackvolle Verbindung aus altbewährten Stilelementen mit dem Schwung und der Funktionalität von modernem Design und Technik dar. Das Schiff zog denn auch stets bewundernde Blicke auf sich, wenn es auf dem Fluss Han in und um Seoul unterwegs war. In den gehobenen Kreisen der einheimischen Gesellschaft war eine Einladung an Bord äußerst begehrt, zumal man dadurch die seltene Gelegenheit hatte, dem geheimnisvollen Eigner des Bootes zu begegnen.
    Dae-jong Kang war einer der Vorzeigeunternehmer der südkoreanischen Wirtschaft und schien so gut wie überall die Hände im Spiel zu haben. Über die Herkunft des umtriebigen Industriellen wusste man indes nur wenig, abgesehen davon, dass er während des Wirtschaftsbooms der neunziger Jahre erstmals als Chef eines regionalen Bauunternehmens in Erscheinung getreten war. Doch nachdem er die Zügel in die Hand genommen hatte, entwickelte sich die kleine Firma zu einer Art wirtschaftlichem Pac-Man und schluckte durch eine Reihe von Aufkäufen und feindlichen Übernahmen, die ausnahmslos mit Fremdkapital finanziert wurden, eine Vielzahl anderer Unternehmen, seien es Werften, Elektronikfirmen, Halbleiterhersteller oder Telekommunikationsunternehmen. Sämtliche Geschäftszweige waren unter der Federführung von Kang Enterprises zusammengeschlossen, einem im Privatbesitz befindlichen Firmenimperium, das von Kang höchstpersönlich geleitet und beherrscht wurde. Kang, der das Licht der Öffentlichkeit keineswegs scheute, verkehrte sowohl mit Politikern als auch mit anderen Spitzenkräften der Wirtschaft, was ihm zusätzlichen Einfluss in den Vorstandsgremien der größten südkoreanischen Unternehmen verschaffte.
    Sein Privatleben jedoch hütete der fünfundfünfzigjährige Junggeselle wie ein Staatsgeheimnis. Häufig zog er sich auf sein großes Grundstück in einem abgeschiedenen Teil von Kyodongdo zurück, einer üppig grünen, bergigen Insel an der Westküste von Korea, nahe der Mündung des Han gelegen. Dort vertrieb er sich nach Aussage der wenigen Gäste, die auf seinen Besitz eingeladen worden waren, die Zeit mit seinen österreichischen Dressurpferden oder arbeitete an seinem Handicap im Golf. Größtes Stillschweigen aber wahrte der unkonventionelle Unternehmer über eine dunkle Seite seines Daseins, die selbst seine Geschäftspartner und politischen Fürsprecher schockiert hätte. Denn nicht einmal seine engsten Bekannten wussten, dass Kang über fünfundzwanzig Jahre lang als Agent in Diensten der Demokratischen Volksrepublik Korea – beziehungsweise Nordkorea, wie es in aller Welt genannt wurde – tätig gewesen war.
    Kang war kurz nach dem Koreakrieg in der nordkoreanischen Provinz Hwanghae geboren. Als er drei Jahre alt war, kamen seine Eltern bei einem Eisenbahnunglück um, das man südkoreanischen Partisanen zur Last legte, worauf der Junge von seinem Onkel mütterlicherseits adoptiert wurde. Der Onkel, 1945 ein Gründungsmitglied der koreanischen Arbeiterpartei, hatte im Zweiten Weltkrieg mit Kim Il Sung und dessen Guerrillatruppen von ihren Stützpunkten in der Sowjetunion aus gegen die Japaner gekämpft. Als Kim Il Sung in Nordkorea an die Macht kam, wurde der Onkel mit der Ernennung zum

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