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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Luft angegriffen wurde, wie der verzweifelte Kapitän sich dazu entschied, das Schiff auf Grund zu setzen, um Besatzung und Ladung zu retten. Nachdem die Korallen die Bordwand aufgeschlitzt hatten, war der Bug in kurzer Zeit vollgelaufen, worauf das Schiff starke Schlagseite nach Backbord bekommen und sich, da es immer noch unter Volldampf fuhr, buchstäblich in den Grund gebohrt hatte. Seither hatte die Fracht, die der Kapitän retten wollte, jahrzehntelang am Meeresgrund gelegen.
    »Ich glaube, wir haben ins Schwarze getroffen«, sagte Giordino mit missmutigem Unterton.
    Pitt drehte sich um und sah, dass Giordino auf das angrenzende Riff deutete. Die rot, blau und grün leuchtende Meeresfauna, die er zuvor gesehen hatte, war verschwunden. Rund um den Schiffsbug wirkten sämtliche Korallen wie mit einer mattweißen Tünche überzogen. Grimmig stellte Pitt fest, dass in dieser Gegend auch kein Fisch zu sehen war.
    Dann wandte er sich wieder dem Wrack zu, nahm eine kleine Taschenlampe, die an seiner Tarierweste hing, und schob sich durch den klaffenden Riss in der Schiffswand. Langsam drang er in den Bauch des Schiffes vor, schaltete das Licht ein und richtete den Strahl in den dunklen Innenraum. Der untere Bugraum war leer, bis auf eine dicke Ankerkette, die aufgerollt dalag wie eine riesige eiserne Schlange. Pitt orientierte sich nach achtern und schwamm zur hinteren Schottwand. Giordino zwängte sich ebenfalls durch den Riss und folgte ihm. Am Schott angekommen, ließ Pitt den Lichtstrahl über die stählerne Wand streichen, die sie vom vorderen Frachtraum trennte. An der unteren Naht mit der Steuerbordwand fand er das, wonach er gesucht hatte. Durch die Wucht des Aufpralls auf das Riff war eine Stahlplatte am Frachtraumschott abgeplatzt. Durch das verzogene Metall war eine gut anderthalb Meter breite, waagerechte Öffnung zum Frachtraum entstanden.
    Pitt stieg langsam zu dem Loch auf, achtete darauf, dass er keinen Schlick aufwirbelte, steckte dann den Kopf hindurch und leuchtete hinein. Ein riesiges, lebloses Auge glotzte ihn aus nächster Nähe an, sodass er fast zurückgezuckt wäre, bis er sah, dass es zu einem großen Barsch gehörte. Der gut zwanzig Kilo schwere Fisch trieb langsam hin und her und hatte den grauen Bauch nach oben gekehrt. Als er an dem toten Fisch vorbeispähte und die Fracht sah, hatte er das Gefühl, als gefriere ihm das Blut. Hier lagerten hunderte von Artilleriegranaten, teils aufgetürmt wie Hühnereier, teils kreuz und quer verstreut. Die achtzehn Kilo schweren Granaten waren für die 105-mm-Kanonen bestimmt, eine tödliche Waffe, die von der kaiserlichen Armee im Krieg eingesetzt worden war.
    »Ein Begrüßungsgeschenk für General MacArthur?«, fragte Giordino, als er einen Blick hineinwarf.
    Pitt nickte schweigend, dann zückte er einen mit Plastik gefütterten Tauchbeutel. Giordino reagierte sofort, beugte sich vor, hob eine Granate auf und schob sie in den Beutel, worauf Pitt ihn eng um das Geschoss schlang und verschloss. Dann ergriff Giordino eine weitere, stark verrostete Granate und hob sie ein paar Zentimeter hoch. Beide Männer blickten erstaunt auf die ölige braune Substanz, die aus dem Projektil sickerte.
    »Das sieht aber ganz und gar nicht wie hochbrisanter Sprengstoff aus«, sagte er und setzte das Geschoss vorsichtig wieder ab.
    »Ich glaube, das sind auch keine gewöhnlichen Artilleriegranaten«, erwiderte Pitt, als er die Lache aus zähflüssigem braunem Schlamm bemerkte, die sich unter einem Munitionsstapel gebildet hatte. »Bringen wir das Zeug ins Schiffslabor, dann erfahren wir schon, womit wir’s zu tun haben«, sagte er und klemmte die eingepackte Munition wie einen Football unter den Arm. Er schwamm durch den Bugraum zu dem Riss im Rumpf und dann hinaus in das glitzernde, sonnendurchflutete Wasser.
    Pitt war sich ziemlich sicher, dass sie auf einen geheimen Munitionstransporter gestoßen waren, der im Zweiten Weltkrieg gesunken war. Aber was es mit dem Arsen auf sich hatte, wusste er nicht. Die Japaner waren findig gewesen, was neue Kriegswaffen anging, und die mit Arsen versetzten Granaten stammten möglicherweise aus ihren Werkstätten des Todes. Durch den Verlust der Philippinen war den Japanern klar geworden, dass sich der Krieg dem Ende zuneigte, und vielleicht waren sie bereit gewesen, diese Waffe als letztes, verzweifeltes Mittel gegen einen siegesgewissen Feind einzusetzen.
    Pitt war seltsam erleichtert, als sie mit der geheimnisvollen Granate

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