Geheimcode Misty Hazard (German Edition)
Hazarder Callahan längst dort waren und der Wettlauf um die Datenbank beendet war, bevor er begonnen hatte.
Über diese Gedanken fiel Eileen in einen tiefen, traumlosen Erschöpfungsschlaf und erwachte erst wieder, als Inga sie bei der Landung auf Kuba weckte.
logfile 4:
Operation Arrowhead
St. John’s Mercy Medical Center
St. Louis, Missouri
13. Dezember, 15:28 Uhr
Die Schatten auf der anderen Seite der Tür hatten etwas Beruhigendes an sich. Reno Spears fühlte sich in Sicherheit. Er wusste, dass die beiden Männer, die sich in diesen Schatten verbargen, bewaffnet waren und auf ihn aufpassten. Sollte auch nur ein Soldat der Army den Flur betreten, würden sie ihn mit Blei vollpumpen. Und die beiden waren nicht die Einzigen, soweit er wusste. Den Gang weiter runter befand sich Natalie Seegers Zimmer, das ebenfalls von zwei Männern bewacht wurde. Die Typen gehörten zu der Einheit eines schwarzen Hünen, der auf den Namen Amadeus Brown hörte. Spears hatte nicht herausgefunden, für wen dieser Brown überhaupt arbeitete, aber die Jungs, die für ihn da draußen Wache standen, Quinto und Cycle, schienen ziemlich in Ordnung zu sein und zeigten sich um das Wohlergehen Spears’, Seegers und auch Quids besorgt.
Reno Spears blickte hinüber zu seinem linken Arm, der in einem Gipsverband steckte und über eine Schlinge am Bett fixiert war. Er hatte bisher noch mit keinem der Ärzte gesprochen, doch der Gips hatte etwas ebenso Beruhigendes an sich wie die Wächter vor dem Krankenzimmer, denn er bedeutete unweigerlich, dass sein Arm noch dran und nicht amputiert worden war.
Die Tür öffnete sich. Eine Schwester kam in Begleitung Natalie Seegers herein. Die Scharfschützin trug ein Krankenhaushemd und zog einen Rollständer mit Infusionsbeutel hinter sich her.
»Aber nur kurz«, sagte die Schwester. »Dr. Hiller hat gesagt, dass Sie beide viel Ruhe benötigen.«
»Schon klar.« Snake setzte dabei hinter dem Rücken eine Miene auf, die so viel bedeutete wie: »Du kannst mich, Herzchen.«
Cycle blickte kurz herein. Er trug auch im Krankenhaus seine Sonnenbrille und hatte noch immer das Kopftuch um seinen Schädel gebunden. Die schwarze Kampfmontur hatte er indes gegen zivilere Kleidung eingetauscht: Cowboystiefel, abgewetzte Bluejeans und eine Wildlederjacke mit Fransen an den Ärmeln.
»Alles klar bei euch?«
Snake nickte. Spears schnalzte mit der Zunge und nickte mit dem Kinn in Richtung Gipsarm.
»Wird schon wieder«, sagte Cycle. »Ich hab mit dem Doc gequatscht. Zwei, drei Tage, dann seid ihr hier raus. Länger hätte ich euch sowieso nicht bewacht, mir jucken schon die Socken vom Rumstehen.«
Snake hockte sich auf Spears’ Bettkante und bugsierte den Rollständer so, dass er nicht im Weg war. »Und was passiert danach?«
Cycle zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Das wird der Boss schon sagen. Hey, ich hab noch eine Überraschung. Ich hab Quinto nach McCune geschickt, er holt deine Frau, Spears.«
Vor Überraschung und Freude schnellte Spears im Bett hoch und sank gleich fluchend wieder in die Kissen zurück, als ihn der fixierte Arm daran hinderte, sich aufrecht hinzusetzen. »Rose kommt hierher?«
»Klar, Mann.« Cycle senkte den Kopf und schielte über die Gläser der Ray-Ban Predator hinweg. Klare, blaue Augen kamen zum Vorschein. Sein Blick wirkte viel jünger, als sein übriges Äußeres erahnen ließ.
Tatsächlich kehrte Quinto nur gut fünfzehn Minuten später mit Rose Spears zurück. Als sie ihren Mann auf dem Krankenbett entdeckte und ihn vor Freude mit Tränen in den Augen in die Arme schloss, zog sich Snake samt ihrem Rollständer und der Infusion zurück und schloss hinter sich leise die Tür.
»Anscheinend gibt’s zumindest für einige ein Happy End«, sagte Cycle, griff in die Brusttasche der Wildlederjacke und zog einen Lolli hervor, den er sich zwischen die Lippen schob. »Auch einen?«
Snake schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Hat mir mein Zahnarzt verboten, seit ich 9-mm-Hülsen lutsche.«
Cycle lachte, während Quinto etwas langsamer war und nach drei Sekunden einfiel, als der Bärtige schon längst wieder aufgehört hatte. »Toughe Lady, was? Vielleicht kann ich dich ja mal auf ein Bud und ein Steak einladen. Ich kenn da in Arkansas ein geiles Roadhouse.«
»Vielleicht.« Snake lächelte. »Vielleicht könnt ihr euch aber auch dazu überwinden, regulär für TEC zu arbeiten, statt Aufträge des Meistbietenden anzunehmen.«
»Ein fester Job?«,
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