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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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jetzt vielleicht in der Hälfte der Zeit schaffen. Knapp eineinhalb Stunden, um die etwa zweihundertzwanzig Kilometer von Palmyra bis zum Mittelmeer zurückzulegen. Eine beachtliche Leistung, die bei syrischen Straßenverhältnissen nicht vollbracht werden konnte.
    Eileen musste jedoch an den General und dessen Gefolge denken. Callahan war nicht dumm und würde sicherlich inzwischen ebenfalls herausgefunden haben, wie sich die Luftstämme steuern ließen. Bestimmt waren sie ihnen bereits auf den Fersen. Allerdings boten die Fahrzeuge nur drei Leuten Platz und dem General stand nur ein Hazarder zum Steuern zur Verfügung. Wenn sie nicht auf die Idee gekommen waren, zwei Luftstämme miteinander zu verbinden – wobei fraglich war, dass dies überhaupt funktionierte –, sollte sich die Anzahl ihrer Verfolger drastisch minimiert haben.
    Eileen fragte sich nicht zum ersten Mal, was sie am Ende erwartete. Mit ein wenig Sorge blickte sie auf das Display. Der Tunnel endete nicht an der Küste, sondern direkt im Meer. Was bedeutete das?
    13:51 Uhr
     
    Zum wiederholten Mal legte Gwendolyn Stylez den Kopf in den Nacken, um ihrem Kaffeebecher noch einen Tropfen abzugewinnen, jedoch nur um festzustellen, dass er endgültig leer war. Die mittlerweile vierte Tasse. Dreimal hatte sie bereits erfolgreich den Drang unterdrückt, die Toilette aufzusuchen. Sie wusste, dass ihr das beim nächsten Mal nicht gelingen würde. Aber sie würde sich auch ganz bestimmt nicht vor den Navyoffizieren in die Hosen machen.
    Die Tür zum Kommunikationsraum an Bord der U.S.S. Blue Ridge öffnete sich. Der wachhabende Offizier war mittlerweile durch einen jungen Mann mit pickeligem Gesicht und Stoppelhaarschnitt abgelöst worden. Er hatte die schlechte Angewohnheit, jedes Mal wie eine reife Tomate rot anzulaufen, wenn Gwen ihn ansprach, deswegen vermied sie es nach einiger Zeit, überhaupt mit ihm zu reden, und begann damit, Selbstgespräche zu führen.
    Der junge Ensign brachte Kaffee. Große Becher. Er schaute verlegen zu Boden, als er Gwens Becher auf die Konsole stellte.
    »Danke«, sagte sie und griff sofort nach der schwarzen Brühe. Fast verbrannte sie sich die Zunge, als sie zu hastig einen zu großen Schluck nahm. »Sie haben was gut bei mir.«
    Der Ensign ließ nur ein »Mmmh« vernehmen und widmete sich wieder seinen Instrumenten.
    Gwen schüttelte den Kopf und begann, nervös auf der Konsole zu trommeln. Sie hatte den Funkkontakt zu Eileen und den anderen vor exakt zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten verloren. Gwen wusste nicht, was in der Zwischenzeit mit ihren Gefährten geschehen war, aber sie hatte eine vage Ahnung, dass sie sich in Teufels Küche manövriert hatten, denn der ganze Nahe Osten wurde von einem hektischen Informationsgewitter auf allen militärischen Kanälen heimgesucht. Zuerst ging in Syrien der Alarm los. Die Luftwaffe wurde in Einsatzbereitschaft versetzt. Panzerdivisionen der Armee setzten sich in Bewegung. Beunruhigende Meldungen waren aus Palmyra eingegangen. Die Nachrichtendienste sprachen von einem Großangriff und einem kriegerischen Akt. Offenbar war eine Einheit der syrischen Armee komplett aufgerieben worden.
    In der Luftüberwachung wurde eine amerikanische Osprey erwähnt. Die syrischen Nachrichtendienste machten die Vereinigten Staaten für ein unerlaubtes Eindringen mit Kampfhandlungen in ihrem Territorium verantwortlich. Syrische Schiffe liefen angeblich zu einem Manöver aus, doch es kristallisierte sich schnell heraus, dass sie Kurs auf die Blue Ridge und deren Begleitschiff, die U.S.S. Essex , genommen hatten.
    Der Skipper der Blue Ridge hatte sofort reagiert, die Anker lichten lassen und einen Kurs Richtung Zypern eingeschlagen.
    Derweil begannen die libanesischen Nachrichtendienstkanäle, von einer amerikanischen Invasion in Syrien zu tuscheln.
    Im frühmorgendlichen Washington war der syrische Botschafter von keinem Geringeren als dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika aus seinem Schlummer geweckt worden, um sich die Beteuerungen anzuhören, dass keine US-Streitkräfte in irgendeinen Vorfall in Syrien involviert seien. Die Präsenz der Blue Ridge und der Essex vor der syrischen Küste sprach jedoch für das Gegenteil. Berichten zufolge sollte ein Expeditionary Fighting Vehicle des United States Marine Corps auf syrischem Boden gesichtet worden sein. Dazu kam noch der Einsatz der Osprey, die nachweislich von einem amerikanischen Stützpunkt in der Türkei mit Kurs Syrien

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