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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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würden Hunderte von Luftstämmen täglich anlegen und wieder abfliegen.
    Eileen sah, wie Meryem ihr Gefährt zu einer freien Anlegestelle steuerte, und suchte sich selbst einen Platz aus. Die Plattform war etwas größer als in Palmyra. Es gab mindestens fünfzehn Stege. Beim Anflug auf eine freie Stelle sah Eileen, dass die Plattform selbst mitten in der Luft zu schweben schien. Sie sah keine Aufhängung, keine Verankerung an den Wänden, keine stützenden Säulen. Erstaunlich. Vermutlich war es in Palmyra ähnlich, nur hatte sie dort mangels entsprechender Beleuchtung nicht so viel von der Plattform selbst erkennen können.
    Statt direkt anzulegen, machte Eileen noch einen Schwenk. Die Anlegeplattform war doch nicht ganz ohne Kontakt zur Halle. Im hinteren Bereich der Plattform gab es keine Wand wie in Palmyra, sondern eine Art Aufbau, der wie ein kleiner Pavillon aussah. Eileen erkannte Fenster, hinter denen gelbes Licht brannte. Vom Pavillon führte eine Röhre direkt zur Decke der Halle. Sie sah nicht so stabil aus, als könnte sie das Gewicht der Plattform tragen, sodass Eileen vermutete, es müsse sich um eine reine Verbindungsröhre zur Oberfläche handeln.
    Hinter einem der Fenster machte sie einen Schatten aus. Sie alarmierte die anderen: »Meryem, Vorsicht! Wir sind nicht allein.«
    »Ich hab es gesehen.«
    Während Eileen den Luftstamm zum Steg dirigierte, stiegen Meryem Taha und Lars Dallmer bereits aus ihrem Fahrzeug und sicherten die Plattform mit ihren AN-94-Sturmgewehren im Anschlag. Eileen war als einzige gewehrlos und musste sich mit der HK USP begnügen, die unter ihrer Jacke steckte. Sobald sie den Gleitstamm verlassen hatte, zog sie die Pistole und entsicherte sie. Sie drehte sich um und blickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Wie viel Vorsprung mochten sie vor Callahan und dem General haben? Eine Viertelstunde? Weniger?
    Eileen wog die Chancen ab, einfach hier auf die anderen zu warten und sie zu erledigen, wenn sie aus der Röhre geflogen kamen. Auf der anderen Seite wusste sie nicht, ob der General eventuell nicht doch eine Möglichkeit gefunden hatte, sein gesamtes Team im Luftstamm zu verfrachten. Des Weiteren hatte Gwen die Osprey ausgemacht, die sich auf dem Weg zur Küste befand. Dazu kam der Aufmarsch des syrischen Militärs.
    Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie mussten schnell sein, wenn sie hier wieder lebend rauswollten. Wo immer sie sich befanden, es gab außer den Tunneln sicherlich noch eine andere Möglichkeit, diesen Ort zu erreichen.
    Auf dieser Seite des Pavillons gab es einen offenen Durchgang, aus dem Licht strömte. Und auf der Schwelle stand der Schatten, den sie zuvor hinter den Fenstern bemerkt hatte.
    »Kontakt!«, rief Dallmer und schwenkte das Gewehr in Richtung des Ankömmlings, doch Meryem drückte die Mündung herunter.
    »Nicht schießen!«, rief die Gestalt aus dem Eingang und hob automatisch die Hände. »Ich bin unbewaffnet!«
    Eileen hielt die Pistole mit beiden Händen umklammert und näherte sich dem Fremden. Als sie nur noch knapp fünf Meter von ihm entfernt war, erkannte sie endlich seine Gesichtszüge. Der Mann hatte volles, aber graues Haar und einen Bart. Er trug eine modische Brille und in seinem Mundwinkel hing eine Pfeife. Er steckte in grauen Stoffhosen und einem beigefarbenem Tweedjackett mit Ellbogenschonern.
    »Professor Hardy?«, fragte Eileen.
    Hinter ihr schlossen Inga, Meryem und Dallmer auf und bildeten einen Halbkreis vor dem Eingang, in dem der Mann stand.
    Hardy nickte. »Der bin ich wohl. Ich habe Ihren Flug von Palmyra beobachtet.«
    »Wie das?«, fragte Inga.
    »Oh, Sie haben den Alarm ausgelöst, als Sie in den Schacht zum Bahnhof gestiegen sind.« Er deutete auf die Gewehrmündungen. »Ihre Waffen werden Sie nicht brauchen. Sie konnten hierher gelangen, also sind Sie Nachkommen der Antaradim. Wir stehen auf derselben Seite.«
    Eileen legte den Kopf schief und senkte die Pistole. Sie gebot den anderen, es ihr gleichzutun.
    »Die Sache ist etwas komplizierter, Professor«, sagte sie. »Wenn Sie uns beobachtet haben, dann sicherlich auch die Leute, die uns gefolgt sind. Es gibt aber einen grundlegenden Unterschied zwischen denen und uns.«
    Hardy nickte. »Das sind die Bösen, nehme ich an. Die Generäle.«
    Eileen horchte auf. »Sie kennen sie?«
    Der Professor wies mit einer Hand auf den Pavillon. »Es ist alles darin. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.«
    London, 12:01 Uhr
     
    Narwicks Muskeln bewegten sich. Er saß in

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