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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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entfernt worden. Alle Seitenscheiben waren schwarz getönt.
    »Nach hinten«, sagte Inga.
    Gwen drückte sich an der mittleren Sitzbank vorbei nach hinten. Zumindest hatte man eine Decke dort für sie ausgebreitet. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich auf den Boden zu hocken. Der Rest ging schnell. Inga stieg ein und setzte sich auf die Mittelbank, während die beiden Männer vorn Platz nahmen. Das Scheppern der zugezogenen Seitentür ließ Gwen zusammenzucken. Sie saß in der Falle. Ihre kleine Wundertütenaktion hatte nicht funktioniert. Sie wusste nicht einmal, ob der Sender in ihrer Uhr überhaupt noch funktionierte.
    Der Wagen fuhr an. Gwen versuchte sich irgendwo festzuhalten, um nicht durch die Fahrbewegungen hin und her geschleudert zu werden. Eine enge Kurve machte dieses Unterfangen zunichte. Sie kullerte über den Boden und stieß gegen die gegenüberliegende Wagenwand.
    »Au!«
    »Fahren Sie ruhiger«, sagte Inga zu dem Fahrer. »Wir haben es nicht eilig.«
    Der Wagen ruckte vorn hoch, offenbar die Ausfahrt aus der Garage. Gwen schlitterte bis zur Heckklappe zurück und stieß sich erneut den Kopf. Inga sah sie mitleidig an.
    »Wenn Sie mir versprechen, keine Dummheiten zu machen, können Sie auf der Bank neben mir sitzen.« Zur Unterstreichung des Passus keine Dummheiten hob die Schwedin ihre Pistole hoch. Gwen nickte.
    Der Wagen ging wieder in die Waagerechte und fuhr um eine weitere Kurve. Offenbar hatten sie die obere Ebene der Tiefgarage erreicht.
    »Halten Sie kurz an«, sagte Inga. Sie wollte offensichtlich noch etwas hinzufügen, doch in dem Moment bremste der Fahrer abrupt ab und stieß einen Fluch aus. Inga flog von der Bank und prallte gegen die Vordersitze. Gwen streckte eine Hand aus und bekam einen Innengriff der Heckklappe zu fassen. Das bewahrte sie davor, gegen die Mittelbank zu rutschen. Draußen hörte sie weiteres Reifenquietschen. Polizeisirenen. Türen wurden geöffnet. Stimmen und Schritte.
    »Verfluchter Mist!«, rief der Fahrer. »Wo kommen die plötzlich her?«
    Durch die Heckklappe ging ein Ruck. Instinktiv ließ Gwen den Griff los und drehte sich auf den Bauch. Als die Klappe hochgerissen wurde, starrte sie in vier Pistolenmündungen. Dahinter sah sie die blauen Uniformen der Stuttgarter Polizei.
    »Sind Sie Senta Reinert vom Innenministerium?«
    Gwen hatte eine Sekunde für die Antwort. Sie durfte nicht zögern, wenn es echt wirken sollte. Rasch nickte sie und ließ sich von zweien der Beamten aus dem Van helfen. Sie führten sie zu einem Streifenwagen, fragten sie, ob alles in Ordnung oder sie verletzt sei. Ihre Antworten gingen im aufbrandenden Sirenengeheul zweier weiterer Funkstreifen und eines Krankenwagens unter, die soeben in die Tiefgarage des Steigenberger Hotels fuhren.
    »Wir bringen Sie mit einer Eskorte zum nächsten Krankenhaus, Frau Reinert«, sagte eine Polizistin mit geflochtenem, blondem Zopf.
    Gwen nickte und sah zum Lieferwagen zurück. Sechs weitere Polizisten hielten Inga und die beiden Männer, die für G-Dawn arbeiteten, in Schach. Die Schwedin schien durch die auf sie gerichteten Waffenmündungen nicht im Mindesten beeindruckt zu sein. Stattdessen gestikulierte sie hektisch und brüllte die Beamten an.
    Irgendetwas lief da aus dem Ruder. Gwen musste schleunigst verschwinden. Sie sah, wie Inga ein Ausweisheftchen aus ihrer Manteltasche zog und den Polizisten unter die Nase hielt. Dann deutete sie in Gwens Richtung, und zumindest zwei der Beamten folgten dem Fingerzeig.
    Der Krankenwagen fuhr vor. Zwei Sanitäter sprangen heraus und wollten sich um Gwen kümmern. Einer der Polizisten rief sie zurück.
    »Warten Sie!«
    Gwens Blick fing den Ingas ein. Die Schwedin lächelte triumphierend. Grandios! Ihre Tarnung als Mitarbeiterin des Bundesinnenministeriums war durch irgendeinen Ausweis Ingas plötzlich nichts mehr wert. Als was gab sich die Schwedin aus? BKA ? Verfassungsschutz?
    Weiteres Reifenquietschen erklang. Zwei neue Fahrzeuge durchkreuzten die Tiefgarage. Ein dunkler BMW und ein Mercedes M-Klasse. Auf beiden Dächern flimmerten magnetische Blaulichter. Männer in schwarzen Kampfmonturen mit der Aufschrift SEK sprangen mit gezogenen Waffen aus den Wagen. Einer von ihnen hob eine Hand.
    »Kommissar Scharbach, Sondereinsatzkommando. Ab hier übernehmen wir!«
    Die Polizisten schauten verwirrt drein. Der Ranghöchste, ein älterer Mann mit Vollbart und vier blauen Sternen auf seinen Uniformschulterklappen, deutete auf Inga. »Herr Kommissar, wir

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