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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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wie möglich hinunterzulaufen. Sie hielt sich an der Wand und drückte den Rucksack eng an ihren Körper. Ein Gefühl der Erleichterung stellte sich ein, als sie sowohl den Ausgang zur ersten Etage als auch zum Foyer passiert hatte.
    Die nächste Station war die Tiefgarage. Was, wenn man dort bereits auf sie wartete?
    Vor der Tür atmete Gwen tief durch und versuchte, ihren Puls durch reine Willenskraft zu beruhigen. Keine Chance. Sie blickte auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Die Fluchtaktion hatte Eileen und sie knapp fünf Minuten gekostet. Inzwischen konnte das ganze Hotel umstellt sein, wenn ihre Verfolger es darauf anlegten. Doch wer waren die Leute?
    Gwen presste die Lippen zusammen, legte eine Hand auf den Knauf und drehte ihn. Sie zog die Tür zur Tiefgarage einen Spaltbreit auf. Es schien alles ruhig zu sein. Kein Geräusch war zu hören. Leise zog Gwen die Tür ein Stück weiter auf und schlüpfte durch den Spalt. Geduckt lief sie zu den ersten parkenden Autos, orientierte sich kurz und fand die Richtung, in der ihr Wagen parkte.
    Sie lief weiter und kam zwei Reihen weit. Dann hörte sie ein Räuspern.
    Scheiße!
    Sie blieb in der Hocke stehen und lugte um den hinteren Kotflügel eines 3er- BMW . Wenn sie auch nicht in der Nähe des Leihwagens waren, so hielten sich doch zwei Männer in der Tiefgarage auf, die offenbar nur darauf warteten, dass Gwen hier auftauchte. Einer von ihnen hatte sich in der mittleren Fahrzeugreihe postiert und rauchte. Der zweite befand sich zwei Reihen weiter in der Nähe des Ausgangs.
    Gwen fragte sich, warum niemand bei den Aufzügen oder am Treppenaufgang wartete. Doch die Antwort konnte sie sich eine Sekunde darauf selbst geben, als hinter ihr Schritte erklangen.
    Kalter Stahl wurde in ihren Nacken gepresst. Eine Hand packte sie am Handgelenk und verdrehte es. Gwen stöhnte auf, verlor den Rucksack und wollte um sich schlagen, doch sie wurde gegen den parkenden BMW gedrückt. Dann sah sie ihrem Gegner direkt in die Augen.
    Ein stechendes Blau, eingerahmt von einem ovalen, hellhäutigen Gesicht mit langem, blondem Haar. Nicht nur attraktiv, sondern durchaus schön. Aber genauso eiskalt und unberechenbar. Die Frau trug einen schwarzen Ledermantel, der vorn leicht geöffnet war. Darunter glänzte der synthetisierte Stoff aus Nanofasern, wie Lack.
    Gwen erkannte die andere Frau sofort und spürte, wie ihr das Blut in den Adern zu gefrieren schien. Inga. Eine von Jae Narwicks Leibwächterinnen von G-Dawn.
    »Das ist aber nett«, sagte die Schwedin. »Normalerweise traut ihr euch doch gar nicht in die Öffentlichkeit.«
    Gwens Augen wurden groß.
    Panik stieg in ihr auf. Sie schluckte, doch der Kloß, der sich in ihrem Hals bildete, blieb einfach stecken.
    »Und mit welcher Stylez hab ich das Vergnügen?«
    Im ersten Moment verstand Gwen nicht, was Inga mit der Frage bezweckte. Doch bevor sie sich durch einen unverständlichen Blick verraten konnte, ging ihr ein Licht auf. Inga erkannte sie nicht. Für G-Dawn und den Verbund der Generäle waren Eileen und sie in Kanada getötet worden. Die Schwedin glaubte, eine andere Stylez vor sich zu haben.
    »Gretchen«, sagte Gwen. Sollte Inga in dem Glauben bleiben, die Sekretärin des Generals aus Deutschland vor sich zu haben. »Ich bin Gretchen Stylez. Und wer bitte schön sind Sie?«
    Inga legte den Kopf schief. »Spielen Sie nicht die Unwissende, Gretchen.«
    »Ich bevorzuge ›Mrs Stylez‹«, sagte Gwen. »Und ich habe nicht den blassesten Schimmer, wer Sie sind und warum Sie mich mit einer Waffe bedrohen.«
    »Ich werde Ihre Erinnerungen schon auffrischen, aber nicht hier. Gehen Sie vor zu den beiden freundlichen Herren dort drüben.« Inga machte eine auffordernde Geste mit der Waffe.
    Gwen schaffte es endlich, den Kloß in ihrer Kehle herunterzuschlucken. Wie beiläufig nahm sie den Rucksack auf, schulterte diesen und ging voraus. Sie wusste, dass sie Inga niemals ohne Hilfe besiegen konnte. Narwicks Bodyguards waren Elitekämpferinnen, denen nur wenige das Wasser reichen konnten. Das ursprüngliche Quintett war auf zwei reduziert worden. Die Frauen Juliette, Sandra und Paula hatten ihr Leben vor ein paar Wochen nach hartem Kampf gegen Navy SEAL s in der Baffinbucht in Nordkanada verloren. Nur Inga und ihre Kollegin Amandine waren mit dem verwundeten Jae Narwick davongekommen. Gwen musste sich dringend etwas einfallen lassen, wenn sie die Schwedin überlisten und Eileen zu Hilfe kommen wollte.
    Sie bogen in die Wagenreihe ein, in der

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