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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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entgleiten. Je länger sie zögerte, desto mehr Zeit hatten die Wachen, zu ihr zu gelangen. Auch wenn sie bisher unbewaffnet waren, konnte sich das rasch ändern. Aber zuerst musste sie Narwicks Engel loswerden.
    Eileen vollführte eine lockere Bewegung aus dem Handgelenk und schwenkte die Pistolenmündung von der Schläfe ihrer Geisel in Richtung der Leibwächterin. Sie feuerte zweimal und zwang die andere Frau auf diese Weise, in Deckung zu gehen. Gleichzeitig schrie die Geisel auf. Die Paukenschläge der beiden Schüsse dicht an ihrem Kopf hatten ihr das Trommelfell zerrissen. Blut rann aus ihrem Ohr. Eileen packte die Frau im Nacken und stieß sie vorwärts. Sie benutzte sie als Schutzschild und rannte mit ihr zur anderen Seite des T-Stücks. Dort schien sich der Gang weiter zu gabeln und zumindest mehrere alternative Fluchtwege bereitzuhalten.
    Ein Schuss schlug vor Eileen und ihrer Geisel in die Wand ein. Die Frau hörte nicht auf zu schreien. Ihre Stimme überschlug sich hysterisch. Eileen zielte in den Gang und feuerte erneut, was Narwicks Leibwächterin zum Rückzug zwang.
    »Sind Sie wahnsinnig?«, rief jemand aus dem Korridor. Wischnewski. Er kam mit drei Leuten der Wachmannschaft auf Narwicks Bodyguard zugestürmt. Als er Eileen mit der Pistole entdeckte, duckte er sich und verbarg sich im Eingang eines Büros.
    Eileen passierte den kritischen Übergang der Kreuzung, dann wurde sie von der Wand des Korridors gedeckt, stieß ihre Geisel beiseite und rannte los. Hinter sich hörte sie Wischnewskis Brüllen.
    »Sie können nicht einfach auf unser Personal schießen, Sarajka!«
    »Hören Sie auf zu quatschen, sie darf nicht entkommen, oder wollen Sie das Lord Narwick erzählen?«
    Sarajka also. Eileen lächelte. Wir werden noch jede Menge Spaß miteinander haben, Schätzchen. Sie verschwand hinter einer weiteren Gangbiegung. Zwei Männer in Laborkitteln und mit Klemmbrett unter dem Arm unterhielten sich angeregt. Offenbar waren sie durch die Schießerei neugierig geworden. Als sie nun Eileen mit Pistole in der Hand auf sich zustürmen sahen, wichen sie schnell mit dem Rücken zur Wand aus und hoben ihr Klemmbrett vor das Gesicht, als ob sie das schützen könnte. Eileen beachtete sie nicht und hetzte weiter. Am Ende des Ganges sah sie einen Aufzug, daneben einen Durchgang zum Treppenhaus.
    Die Tür des Aufzugs öffnete sich, als Eileen ihn erreichte. Ein weiterer Mann im Laborkittel mit Nickelbrille auf der Nase stand darin und starrte sie verdutzt an. Sie hielt ihm die Pistole unter die Nase und warf in Gedanken eine Münze.
    »Hoch oder runter?«
    »H-h-hoch«, stotterte der Angestellte.
    Eileen drückte die Tasten für den zweiten, dritten, vierten und fünften Stock, sprang aus der Kabine und riss die Tür zum Treppenhaus auf.
    Sowohl die Aufzugtüren als auch die Feuerschutztür schlossen sich just in der Sekunde, in der Sarajka mit Wischnewski und den drei Wächtern um die Gangecke bog. Sie konnten nur noch sehen, dass jemand den Aufzug in Betrieb genommen hatte, und vermuten, dass es Eileen war.
    Die Anzeige würde ihnen den Weg nach oben weisen.
    Eileen nahm jedoch die Treppe nach unten.
    In die Tiefgarage.
    14:30 Uhr
     
    In einer anderen Tiefgarage überlegte Gwendolyn Stylez verzweifelt, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Der Van hielt direkt neben ihr und ihrem Bewacher. Inga trat an die Seitentür und legte die Hand auf den Griff.
    Gwen sog die Luft ein. Sie blickte zur Garagenausfahrt. Wenn sie erst einmal im Wagen saß, war jeglicher Ausweg verwehrt. Sie musste mehr Zeit gewinnen.
    Als Inga die Tür des Lieferwagens aufzog, stolperte Gwen und fiel ihrem Bewacher vor die Füße.
    »He, was soll das?«
    Sie stützte sich mit beiden Händen auf den Boden und würgte. Der Wächter entfernte sich zwei Schritte. Statt ihr aufhelfen zu wollen, ging er lieber auf Nummer sicher. Dafür kam Inga heran.
    »Was ist los, Mrs Stylez?«
    Sie würgte noch einmal und glaubte, dass sie es schaffte zu erbrechen, wenn sie es nur lange genug versuchte.
    »Mir … geht es nicht gut«, brachte sie stockend hervor. »Mir ist … schlecht.«
    Eine Tür knallte. Schritte. Gwen wurde grob an den Armen gepackt und von den beiden Männern vom Boden hochgerissen. Sie achteten nicht darauf, ob Gwen ihre Füße bewegte, sondern schleiften sie einfach über den Boden, zwei, drei Meter bis zum Wagen. Dann verfrachteten sie sie grob ins Innere. Gwen stemmte sich hoch und sah sich um. Die hintere Sitzbank war

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