Geheimcode Misty Hazard (German Edition)
Stunde und änderten dann die Richtung nach Süden. Ihr Ziel lag in Springfield, Missouri. Dort gab es Ensign Parsley zufolge ein sicheres Versteck.
* * *
Nur knapp dreizehn Minuten nach der geglückten Flucht trafen die Army Rangers in der Normal Street ein. Ein Aufgebot von vier Humvees und zwei Transportern blockierte alle Zufahrtsstraßen. Mit Nachtsichtgeräten und Colt Commando Sturmgewehren vom Typ M4 Karabiner ausgestattet drangen Rangergruppen durch Vorgärten der Häuser und umstellten das Anwesen, in dem Peter Myers bei den Eltern eines Kommilitonen wohnte.
Türen wurden aufgebrochen.
Granatwerfer schleuderten Rauch- und Blendgranaten ins Innere. Die Ranger rückten nach, sicherten das Untergeschoss und fanden am Fuß der Treppe den bewusstlosen Vater von Myers’ Kommilitonen vor. Sowohl die Mutter als auch deren Sohn befanden sich in den Schlafzimmern und waren offenbar mittels Elektroschocks außer Gefecht gesetzt worden. Der Sanitäter des Rangertrupps bestätigte, dass das Nervensystem der beiden vor weniger als einer Viertelstunde kollabiert war.
Der Operationsleiter, ein Army-Captain, bestellte den Funker zu sich und wählte über das gesicherte Satellitentelefon die Nummer seines Vorgesetzten Major Czerney, um ihm davon zu berichten, dass Myers ihnen vor der Nase entführt worden war.
Nur drei Minuten nach der Beichte traf ein zweiter Angriffstrupp etwa drei Meilen nordöstlich der Universität in einem Apartment ein. Die Wohnung war dem örtlichen Telefonbucheintrag nach von einem Professor John Hardy gemietet worden, demselben Mann, bei dem Peter Myers in McCune zur Miete wohnte.
Die Ranger fanden das Apartment verlassen vor. Der Briefkasten quoll vor nicht abgeholter Post über. Der älteste Brief trug einen Poststempel, der bereits zwei Monate alt war.
Auch der junge 1st Lieutenant, der den Stoßtrupp leitete, konnte Major Czerney nur schlechte Nachrichten melden.
Um 01:45 Uhr klopfte Czerney an die Bürotür des Generals, doch sowohl Warrant Officer Galenberg als auch der General selbst waren verschwunden. Eine nächtliche Suchaktion blieb ohne Ergebnisse.
logfile 3:
Die Schlacht in der Battlefield Mall
Internationaler Flughafen Keflavik, Island
12. Dezember, 07:55 Uhr
Der dampfende Kaffee vor ihrer Nase ließ Eileen Hannigan zusammenzucken. Sie schlug die Lider auf und legte den Kopf in den Nacken. Eigentlich hatte sie Gwen erwartet, die ihr gute Neuigkeiten brachte. Auch wenn die Frau, die ihr den Kaffee reichte, blond war, so sah sie doch alles andere als nach Gwen aus. Alarmiert wollte Eileen aufspringen, doch das freundliche Lächeln im Gesicht der anderen beruhigte sie auf eine unbestimmbare Art und Weise.
»Guten Morgen«, sagte Inga. »Der Tag läuft bereits.«
Wie immer trug die Schwedin dunkle, lederähnliche Kleidung. Sie war in einen schwarzen Lackmantel gehüllt, der vorn mit einem Knoten im Gürtel zusammengehalten wurde. Was darunter verborgen lag, konnte Eileen nur erahnen, aber sie war sich sicher, dass Inga ihren kugelfesten Nanofasersuit trug.
Eileen nahm einen der beiden Kaffeebecher entgegen und machte Anstalten, den Deckel zu öffnen, um nachzuschauen, was ihr angeboten wurde.
»Schwarz. Ohne Zucker.« Inga lächelte noch immer und setzte sich auf den freien Platz neben Eileen. »Sie waren bei den Marines, und ich hab gehört, man trinkt den Kaffee dort immer so.«
Eileen nickte und nippte an der Koffeinbrühe. »Schlechte Angewohnheit, ich weiß. Danke. Und bei Ihnen?«
»Einen Latte«, sagte Inga und trank ebenfalls.
Sie saßen für gut zwei oder drei Minuten da und beobachteten schweigend die Passagiere, die durch die Lounge gingen, zu den Ticketschaltern hetzten, die Informationstafeln über landende und startende Flüge anstarrten oder sich an den Aussichtsfenstern drängten, um die Bergungsmaßnahmen der notgelandeten 747 aus England zu verfolgen. Inzwischen waren alle Passagiere von Bord. Knapp die Hälfte wurde ärztlich versorgt. Einige schwerere Fälle waren in die Krankenhäuser nach Reykjavik gebracht worden. Die isländische Polizei nahm Aussagen auf und führte Verhöre durch. Wegen der vorgeschobenen terroristischen Aktivitäten auf dem Flug der British Airways waren sowohl Interpol als auch die amerikanischen und die britischen Behörden verständigt worden. Das Department of Homeland Security und der MI -5 wollten Ermittler schicken, um den Vorfall zu untersuchen. Bis dahin durften Eileen und Gwen nicht mehr hier
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