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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Meter von ihr entfernt. Dem Beben und dem ganzen Krach nach zu urteilen, musste der Abrams soeben durch die Front des Kaufhauses gebrochen sein. Snake tippe an ihr Ohr und machte Meldung, dann raffte sie sich auf und lief zur Rolltreppe.
    Am Fuß sah sie einen Schatten vorbeihuschen, der definitiv nicht hierher gehörte: einen Mann in Flecktarnanzug mit Kevlarhelm und MP5 im Anschlag. Army Ranger.
    Snake riss die MP7 hoch, blickte durch das Visier und stürmte die Rolltreppe hinunter. Der Gegner hörte ihre Schritte und drehte sich in einer fließenden Bewegung um. Er war nicht schnell genug. Die Kurzsalve traf ihn direkt ins Gesicht, ließ seinen Kopf förmlich explodieren und schleuderte ihn nach hinten.
    Am Fuß der Rolltreppe angekommen, rollte Snake über die Schulter ab und entging knapp dem Feuerhagel des zweiten Rangers. Sie drehte sich auf den Rücken, brachte die eigene Waffe in Anschlag und zog den Abzug. Der Verschlussbolzen hämmerte auf eine leere Kammer. Das Magazin war leer.
    Snake griff nach ihrer Glock, doch noch bevor sie sie aus dem Holster ziehen konnte, spürte sie bereits die Hiebe gegen ihre Brust und schlitterte über den Boden. Die ersten beiden Schläge bekam sie mit, nach dem dritten bestand ihr Brustkorb nur noch aus einer einzigen Schmerzzone. Sie hörte sich selbst schreien und glaubte im ersten Moment nicht, dass es ihre Stimme war, die da an ihre Ohren drang. Wieder hämmerte etwas auf sie ein, diesmal spürte sie einen brennenden Schmerz im Bein, dabei konnte sie nicht einmal sagen, welches.
    Vor ihren Augen tanzten Sterne, der Blick wurde verschwommen, nebelig. Snake kämpfte dagegen an, das Bewusstsein zu verlieren. Sie spürte den Griff der Glock in ihrer Hand, sah die schemenhafte Gestalt des Army Rangers, der sich ihr leicht geduckt und mit Waffe im Anschlag näherte.
    Die Glock war schussbereit und entsichert. Snake presste die Zähne aufeinander und wollte die Pistole aus dem Holster ziehen, doch sie hatte nicht die Kraft dazu.
    Der Ranger war vielleicht noch sieben Schritt von ihr entfernt. Die Mündung seiner MP5 zielte direkt auf Snakes Kopf. Diesmal würde er ihr den Rest geben.
    15:38 Uhr
     
    »Snake, kommen!« Eileen hob die MP7 und schoss. Die letzten beiden Patronen im Magazin explodierten geräuschvoll und katapultierten ihre Geschosse in die Dachkuppel des Mall-Korridors. Schreiend und kreischend wichen Hunderte von Leuten auseinander. Jetzt war die Panik da. Menschen stolperten, fielen, wurden überrannt, an die Seite gestoßen, schlugen einander nieder oder drückten sich gegen Fensterscheiben und Wände.
    Über allem lag das unheilvolle Rumpeln des Kettenpanzers, der immer wieder gegen Betonwände krachte und sie auf seinem Weg zu Eileen und den anderen einfach niederriss.
    »Da vorn!«, rief Gwen. »Die Toiletten.«
    Sie befanden sich im Übergang von Abschnitt D nach E und gelangten in eine größere Halle, die an den Wänden rundum mit Schnellimbissständen besetzt war. Subway, McDonald’s, Taco Bell, HuHot Mongolian Grill, Chick-fil-A. Die Stände waren leergefegt, Stühle umgestoßen. Fritteusen kochten über, Fleisch brutzelte auf verlassenen Grills. In der Mitte des Food Courts befand sich eine mindestens drei Meter hohe Säule, an der zwei Großbildflachschirme baumelten, die noch immer die neusten MTV -Hits spielten.
    »Da vorn ist der Durchgang«, sagte Gwen und deutete auf einen Gang zwischen Taco Bell und Fine Japanese Sushi mit dem Zeichen für die Toiletten.
    »Los, rein da, ich deck euch den Rücken.« Eileen hockte sich an den ersten Fressstand und wartete. Dallmer befand sich in ihrer Nähe und rief abermals nach Snake.
    »Sie meldet sich nicht«, stellte er mit bitterem Ton in der Stimme fest.
    Eileen presste die Lippen aufeinander. Ihr lag eine Antwort auf der Zunge, doch bevor sie Luft holen konnte, flogen ihr die Kugeln um die Ohren.
    15:38 Uhr
     
    Es gab nur eine Chance, überhaupt aus der Sache rauszukommen. Snake zog den Abzug der Glock durch, obwohl die Waffe noch im Beinholster steckte. Der Schuss zerfetzte das Leder, zischte haarscharf an ihrem ausgestreckten Bein vorbei und jagte dem Soldaten in den Stiefel. Der Mann schrie und taumelte zur Seite. Snake rollte herum, streckte das Bein seitlich hoch und schoss noch zweimal, den Schmerz in ihrem Daumen ignorierend. Die erste Kugel hinterließ einen hässlichen roten Fleck auf der Tarnuniform des Mannes – direkt im Genitalbereich. Die zweite Kugel blieb in seiner Kevlarweste stecken.

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