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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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sah Eileen, wie der Turm des Hauptgeschützes sich ebenfalls in ihre Richtung drehte.
    »Ach du …«
    Sie federte vom Boden ab und hechtete mehr, als dass sie lief, durch die Tür. Direkt dahinter befand sich eine Treppe. Ohne zu zögern, zerrte sie Spears mit sich. Der Kerl wurde ohnmächtig und schien eine Tonne zu wiegen. Sie konnte keine Rücksicht auf seine Wunden nehmen und zog ihn, so gut es ging, die Treppe hinunter.
    Dann ein Donner. Über ihnen explodierte der gesamte Gang in einer Feuersbrunst. Flammen leckten in den Treppenaufgang. Gestein regnete auf sie nieder. Der verfluchte Panzer hatte eine 120-mm-Granate aus seinem Hauptgeschütz abgefeuert.
    Am Ende der Treppe trafen sie Inga, die den Durchgang zum Wartungskeller sicherte. Dahinter hockte Gwen vor einem Gitter und studierte eifrig das Display des Tablet-PCs. »Ich habe einen Durchgang vom Heizkeller zur Kanalisation gefunden. So wie ich das sehe, ist das unsere einzige Chance, hier wieder rauszukommen.«
    »Mein Gott, was ist da oben passiert?«, stieß Inga hervor.
    Gwen löste sich vom Tablet und wandte sich um. Ihre Gesichtszüge entgleisten, als sie den Zustand des Teams sah. In Eileens traurigem Blick erkannte sie, dass etwas Entsetzliches geschehen war.
    Eileen ließ sich von Inga helfen, Spears gegen eine Wand zu lehnen. Erst jetzt konnte sie die Wunde in Augenschein nehmen. Die Munition der Chain Gun hatte das Schultergelenk zerschmettert und Fleischbrocken aus dem Arm gerissen und zerfetzt. Sehr wahrscheinlich würde er den Arm verlieren – vorausgesetzt, er schaffte es überhaupt in ein Krankenhaus.
    Eileen gönnte sich einen tiefen Atemzug und schloss die Augen. Myers tot. Snakes Schicksal ungewiss. Spears und Quid schwer verwundet. Die Sache war gründlich aus dem Ruder gelaufen, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis auch das Schicksal aller anderen besiegelt war. Und zu allem Übel hatten die Generäle ihr Gespräch mit Myers in der konspirativen Wohnung mitverfolgt. Sie wussten, dass in Syrien die Antwort auf ihre Fragen lag.
    Die Datenbank der Antaradim.
        
     

Europa, eine geheime Basis
12. Dezember, 08:57 Uhr
     
    Mehr als die Hälfte der Bildschirme in der verdunkelten Kommandozentrale der geheimen Operationsbasis zeigten die gleichen Szenen aus anderen Blickwinkeln. Bilder von Journalisten, gefilmt von Hubschraubern, die in sicherer Entfernung in der Nähe kreisten. Reporter berichteten, dass sie schon mehrfach aufgerufen wurden, den Luftraum zu räumen, da dieser zum militärischen Sperrgebiet erklärt worden war, doch die Luftfahrzeuge, die sie hätten vertreiben können, waren anderweitig beschäftigt.
    Gordana Stylez sah es.
    Feuer spuckende Apache-AH-64-Kampfhelikopter der U.S. Army umkreisten die Mall in ihrem Teufelsritt. Zwei Black-Hawk-Hubschrauber hingen in der Luft, ein dritter war auf einem Parkplatz gelandet. Immer wieder zeigte eine Wiederholung, wie ein Abrams-Panzer durch die Ostfront der Einkaufszone brach und sich im Inneren seinen Weg bahnte. Ein kleinerer Schützenpanzer umrundete die Mall und postierte sich vor dem Südausgang, wohl in der Hoffnung, die Flüchtlinge, die sie jagten, dort zu empfangen.
    Mrs Stylez drückte eine Taste am Pult vor sich. »Sir? Ich glaube, Sie sollten sich dringend etwas ansehen.«
    Wie gebannt starrte die Assistentin auf die Bildschirme. Eine Kamera zeigte US-Truppen, die einen Highway abriegelten. Andere zeigten Polizeiwagen, die von Militär aufgehalten wurden, Beamte, die man mit Waffengewalt genauso in Schach hielt, sich der Mall zu nähern, wie die unzähligen Ambulanzen, die bereits auf den Zufahrtsstraßen aufliefen. Ihre roten und blauen Signallichter flimmerten unablässig auf den Straßen. Doch das Militär war gegenwärtig noch hoffnungslos unterbesetzt: vielleicht vierzig, fünfzig Soldaten der Army, die hauptsächlich im Bereich des Highways versammelt waren. Zwei Humvees versperrten die Zufahrt der Parkplätze von der Battlefield Road aus. Die South Fremont Avenue war jedoch noch frei. Doch auch hier kamen weder Polizei noch Krankenwagen durch, da die Besucher in ihren Fahrzeugen flüchteten und alle verfügbaren Spuren der Parkplätze und Ausfahrten benutzten, um von dem Schlachtfeld fortzukommen.
    Der würzige Duft einer Zigarre kroch in Mrs Stylez’ Nase. Sie spürte die Anwesenheit ihres Chefs, der direkt hinter ihr stand. Sie wusste, dass sie ihn erregte, und war genauso erregt durch seine schiere Präsenz. Aber beide wussten auch, dass

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