Geheime Lust
Miene wurde sehnsüchtig. »Ein märchenhaftes Kleid und eine himmlische Torte. Und alle sollen dabei sein, wenn ich Mrs Gabe Hamilton werde.«
Gabe gab seinen neckenden Ton auf und wurde ernst. »Und ich möchte, dass du alles bekommst, wovon du träumst. Das Einzige, was für mich dabei herausspringen muss, ist, dass du meine Frau wirst. Alles andere ist nur der Zuckerguss auf der Torte, die du dir vorstellst.«
Als sie den Hals reckte, um ihn zu küssen, schaute Jace Ash an und verdrehte die Augen. Der schüttelte zur Antwort nur den Kopf.
»Das heißt, dass wir die nächsten vier Monate diesem Süßholzgeraspel ausgesetzt sein werden«, stöhnte er.
Gabe lachte, während Mia einen bösen Blick in Jace’ und Ashs Richtung abfeuerte. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Bethany zu.
»Ich möchte, dass du eine meiner Brautjungfern wirst, Bethany«, sagte sie sanft.
Bethany verspannte sich an Jace’ Brust und öffnete überrascht den Mund. Sie schien so verwirrt zu sein, dass ihr die Worte fehlten. Jace drückte sie beruhigend an sich.
»Aber du kennst mich doch kaum«, stammelte sie schließlich. »Bitte, fühl dich nicht dazu verpflichtet, nur weil ich mit Jace zusammen bin.«
Mia lächelte. »Das tue ich nicht. Ich möchte es wirklich. Gabe zufolge ist es mein großer Tag, und jedes Mädchen sollte an seinem großen Tag alles genau so haben, wie es sich das vorstellt. Und ich möchte dich an meiner Seite wissen.«
Bethanys Wangen röteten sich, aber ihre Augen strahlten vor Freude über Mias Einladung. Jace hätte seine Schwester umarmen können, weil sie Bethany das Gefühl gab, wichtig zu sein und dazuzugehören.
»Dann nehme ich gern an«, sagte Bethany leise.
Mia strahlte sie an. »Und da ich gerade schon mal das Kommando habe – meine Freundinnen und ich gehen diese Woche aus, und zwar ins Vibe.«
Noch ehe sie weitersprechen konnte, stöhnten Gabe und Jace wie aus einer Kehle.
»Pscht, ihr zwei!«, tadelte Mia sie, dann guckte sie Bethany entschuldigend an. »Also, wie ich schon sagte, gehen meine Mädels und ich tanzen, und wir würden uns freuen, wenn du mitkommst.«
Bethany schaute hastig zu Jace, als wollte sie sich seiner Zustimmung versichern. Er quittierte das mit einem Stirnrunzeln.
»Natürlich kannst du mitgehen«, sagte er so leise, dass die anderen es nicht hörten. »Du musst mich nicht um Erlaubnis fragen.«
Ihr Blick drückte aus, dass sie sich nur an die Regeln hielt, die sie miteinander vereinbart hatten. Jace liebte sie dafür, dass sie ihm so bereitwillig die Macht und die Kontrolle überließ. Aber er würde das nicht missbrauchen, sondern war bereit, ihr die Sterne vom Himmel zu holen, wenn sie das wollte.
Abgesehen davon hatte er ja schon im Vorfeld von Mias Plan, Bethany zu einem Mädelsabend einzuladen, gewusst. Als er ihr die Situation mit Jack erklärt hatte und wie besorgt Bethany deswegen war, hatte seine Schwester die Gelegenheit genutzt, um zu verkünden, dass Bethany unbedingt mal mit ihr und ihren Freundinnen losziehen müsse.
»Das würde ich sehr gern«, erwiderte Bethany.
Mia strahlte vor Freude. »Gut. Das wäre also abgemacht. Übermorgen Abend gehen wir zusammen in den Klub. Ich komme vorbei und hole dich hier in Jace’ Wohnung ab, dann laden wir auf dem Weg dorthin die anderen Mädchen ein. Gabe stellt uns für den Abend einen Fahrer.«
»Verdammt richtig«, grummelte Gabe. »Das Letzte, was ich brauche, ist eine Horde betrunkener Hühner, die durch Manhattan torkeln.«
Ash lachte. »Was du nicht sagst.«
»Es ist
unsere
Wohnung, Mia«, korrigierte Jace sie nachsichtig. »Bethanys und meine. Nicht meine allein.«
Mia errötete und sah Bethany betroffen an. »Aber natürlich! Ich bin es einfach gewohnt, sie so zu nennen. Bitte entschuldige, Bethany. Es war keine böse Absicht.«
Bethany stand die Verlegenheit ins Gesicht geschrieben, und sie warf Jace einen solch tadelnden Blick zu, dass er grinsen musste. Er verspürte nicht den Anflug von schlechtem Gewissen, weil er die anderen an Bethanys Platz in seinem Leben erinnert hatte.
»Mach dir keine Gedanken, Mia. Ich wusste, was du meinst«, beschwichtigte Bethany sie.
»Oh, seht mal!«, sagte Mia aufgeregt. »Es ist fast Mitternacht. Der Countdown läuft.«
Sämtliche Augenpaare richteten sich gerade noch rechtzeitig auf den Fernseher, um die Uhr den Jahreswechsel verkünden zu sehen.
»Frohes neues Jahr!«, rief Mia.
»Frohes neues Jahr«, stimmte Ash mit ein und erhob sein Glas zum
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