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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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in ihr Glück investiert wie du. Das alles ist nicht der springende Punkt. Mia war nie der springende Punkt. Was ich sagen will ist, dass sich bei dir eine Lücke aufgetan hat, weil Mia jetzt Gabe hat und dich nicht mehr auf dieselbe Weise braucht wie früher. Darum hast du dich auf Bethany fixiert, die wie Mia ist, nur noch zehnmal hilfsbedürftiger. Du hast eine Frau in einer ausweglosen Situation gesehen, und das hat sofort deinen Beschützerinstinkt geweckt. Ich behaupte nicht, dass das nicht edelmütig von dir wäre oder dass du ein Schwachkopf bist, weil du ihr hilfst. Ich finde nur, dass du dich zu intensiv auf diese Sache eingelassen hast und ein wenig Abstand gewinnen solltest, um deine Perspektive zu überprüfen. Du kannst ihr helfen, auch ohne dich emotional derart involvieren zu lassen. Was weißt du schon über sie? Du benimmst dich, als wärt ihr verdammte Seelenverwandte, dabei kennst du sie überhaupt nicht.«
    »Ich werde dich jetzt bitten, den Mund zu halten, bevor ich ernsthaft sauer werde«, blaffte Jace.
    »Also liege ich falsch?«
    Natürlich lag er falsch. Oder nicht?
    Scheiße.
    Dieser ganz Psycho-Mist, den Ash ihm in den Kopf pflanzte, vernebelte ihm den Verstand. Und es
war
Mist.
    Wenn alles andere versagte, war Ehrlichkeit stets die beste Lösung. Und es war ja nicht so, als wären er und Ash nicht immer geradeaus miteinander. Die Vorstellung, analysieren zu wollen, was diese Sache – diese Besessenheit von Bethany, wie Ash sie nannte – bedeutete, machte ihn nervös.
    Jace fuhr sich mit der Hand durch die Haare, dann ließ er sie frustriert sinken. »Hör zu, Ash. Ich werde dich nicht anlügen, indem ich behaupte, dass ich sämtliche Antworten kenne, okay? Aber falls du mir irgendeine Art von Retterkomplex in Bezug auf Bethany unterstellen willst, dann bist du auf dem Holzweg. Ich war an ihr interessiert, seit ich sie auf Mias Party sah, und da wusste ich ganz bestimmt noch nichts von all dem, was ich heute über sie weiß. Ich wusste weder, dass sie obdachlos ist noch in welch brenzliger Situation sie steckt. Ich wusste nur, dass ich sie wollte. Und daran hat sich auch nichts geändert, seitdem ich über sie im Bilde bin. Tatsächlich stärkt es lediglich meinen Entschluss, Teil ihres Lebens zu werden.«
    Ashs Miene wurde nachdenklich, aber er bewahrte Schweigen, während Jace fortfuhr, ihm seine Reaktion auf Bethany zu erklären.
    »Wie oberflächlich müsste ich sein, um mich von ihr abzuwenden, nur weil ich entdeckt habe, dass ihre Lebensumstände nicht die allerbesten sind? Als wäre sie plötzlich nicht mehr gut genug für mich. Das sollte doch keine Rolle spielen, oder? Wenn ich ihr zuvor nahekommen wollte, darf sich das doch nicht ändern, nur weil sie es nicht mit meinem finanziellen Status aufnehmen kann oder weil sie keinen Platz zum Schlafen hat.«
    »Mann«, murmelte Ash. »Ich fühle mich plötzlich, als wäre ich auf drei Zentimeter zusammengeschrumpft.«
    Jace bezwang das Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte. Es würde sich alles zum Guten fügen. Wenn Ash eines war, dann ein riesengroßer Softie. Speziell in Bezug auf Frauen. Ash mochte es anfangs nicht gezeigt haben, trotzdem wusste Jace, dass der Auslöser des Ganzen seine tiefe Sorge um ihn war. Das erkannte er, und er hielt es ihm zugute. Aber sein Freund musste einsehen, dass dies kein Fall von Wohltätigkeit war.
    »Ich schätze, ich werde nicht noch einmal zu einem flotten Dreier eingeladen«, kommentierte Ash trocken.
    Jace quittierte das mit einem vernichtenden Blick, woraufhin Ash hastig die Hände hob.
    »Schon verstanden. Sie gehört dir.«
    »Das ist kein Scherz«, brummte Jace. »Am liebsten würde ich vergessen, dass unsere Ménage-à-trois je stattgefunden hat. Wenn du Bethany wiedersiehst – und du
wirst
sie wiedersehen –, möchte ich nicht, dass das Thema aufkommt. Es wird sowieso verdammt heikel werden. Ich will nicht, dass sie sich schämt. Sie soll nicht den geringsten Grund haben, sich von mir zurückzuziehen. Es ist schon jetzt schwer genug, sie von meiner Sichtweise zu überzeugen. Ich will einfach nur vergessen, dass du sie nackt gesehen hast und deinen Schwanz an Stellen hattest, die von jetzt an mir gehören, und zwar mir allein.«
    Ashs Miene war unbezahlbar, als er den Kopf schüttelte. »Heilige Scheiße, Mann. Es ist dir wirklich ernst. Nicht in einer Million Jahre hätte ich geglaubt, dass du dich je derart Hals über Kopf in eine Frau verlieben würdest. Wie lange hast du dafür

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