Geheime Lust
hatte sie den Zusatz ins Wasser gegeben, während es einlief.
Bethany schöpfte eine Handvoll Badeschaum mit der Hand ab und blies ihn über die Wasseroberfläche. Lächelnd beobachtete sie, wie er wie Herbstlaub davonstob und wieder nach unten sank.
»Du bist so verflucht schön, dass es mir das Herz zerreißt.«
Mit einem Aufkeuchen versank sie instinktiv tiefer im Wasser, während ihre Augen zur Tür zuckten, wo Jace lehnte, die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben. Er ließ den Blick gemächlich über Bethany in der Badewanne schweifen.
»Seit wann bist du wieder hier?«, krächzte sie. »Ich hatte dich frühestens in einer Stunde zurückerwartet.«
Grinsend stieß er sich vom Türrahmen ab und durchquerte das Bad, bis er neben der Wanne stand und auf sie herabblickte.
»Willst du damit andeuten, dass du nicht baden gegangen wärst, wenn du gewusst hättest, dass ich so bald zurückkomme?«
»N-nein«, stammelte sie.
»Schade. Ich könnte mich daran gewöhnen, dich so vorzufinden.«
Jace setzte sich auf den Rand und berührte Bethanys Wange, er folgte mit den Fingern der Kontur, dann ließ er sie zu ihrem Kinn gleiten.
»War hier alles okay?«
Bethany nickte, noch immer nervös wegen seiner Anwesenheit im Badezimmer. Sie war in einer verletzbaren Situation, und das verursachte ihr ein mulmiges Gefühl.
»Haben Kaden und Trevor dir irgendwelche Probleme gemacht? Fühlst du dich wohl bei ihnen?«
Sie schüttelte den Kopf, dann nickte sie und beantwortete auf diese Weise beide Fragen, bevor sie noch tiefer ins Wasser glitt. Auch wenn ihr nicht ganz wohl dabei war, die beiden Hünen in ihrem Wohnzimmer zu haben, waren sie keine Belästigung gewesen, sondern hatten versucht, sich so unsichtbar wie möglich zu machen. Zumindest so unsichtbar, wie es Männern von ihrer Statur möglich war. Und sie wollte sich nicht undankbar zeigen. Dass Jace solche Anstrengungen unternahm, damit sie sich sicher fühlte, überwältigte sie. In der Regel taten Menschen nichts von dem, was Jace für sie tat. Nichts von ihren Erfahrungen mit der menschlichen Rasse hatte sie je zu dem Glauben bewogen, dass strahlende Ritter wie Jace überhaupt existierten.
Er lachte leise. »Baby, wenn du noch tiefer eintauchst, wirst du ertrinken.«
Jace ließ seine Hand ins Wasser sinken. Bethany schnappte nach Luft, als er die Finger unter ihre Brust legte und mit dem Daumen über ihren Nippel streichelte. Er reagierte sofort, indem er sich aufrichtete, während lustvolles Entzücken in ihrem Bauch erblühte und sich bis zu dem Dreieck zwischen ihren Beinen ausbreitete.
Ihr Kitzler pulsierte vor Verlangen. Dieser Mann musste nichts weiter tun, als sie zu berühren, und schon war sie ihm hilflos ausgeliefert. Ihr Atem ging in winzigen Stößen, und das warme Wasser fühlte sich plötzlich unerträglich heiß an.
»Ist da drin genügend Platz für zwei?«, murmelte er.
Unsicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte, starrte sie ihn mit aufgerissenen Augen an. Männer wie Jace gesellten sich nicht zu einem von Schaumblasen und Kerzen umrahmten Mädchen in eine Badewanne. Oder doch? Wollte sie das überhaupt?
Weil Männer nämlich generell nicht zu einem Mädchen in die Wanne stiegen, es sei denn, sie erhofften sich weit mehr als ein Bad.
Seine Frage war also ein zweischneidiges Schwert.
Bethany befeuchtete sich die plötzlich trockenen Lippen und schaute ihn nervös an.
»Ist die Frage so schwer zu beantworten?«
Errötend schüttelte sie den Kopf, dann überraschte sie sich selbst, indem sie sagte: »Du kannst reinkommen.«
Sie benahm sich frivol, aber sie fühlte sich bei ihm … kühner als bei anderen. Was lachhaft war, nachdem sie noch immer Schmetterlinge im Bauch bekam, wenn er sie nur ansah. Er machte sie definitiv nervös, zudem rätselte sie noch immer darüber, welche Erwartungen er an sie stellte. Die ganze Situation wirkte … nun ja irre, in Ermangelung eines besseren Ausdrucks. Trotzdem schaffte Jace es irgendwie, ihr Selbstsicherheit einzuflößen, und das hieß eine Menge, denn
selbstsicher
gehörte bestimmt nicht zu den Begriffen, mit denen sie sich selbst beschrieben hätte.
Vorsichtig, ja. Argwöhnisch? Unbedingt. Bethany hatte gelernt, jede Situation und jede Person abzuschätzen. Immer auf der Suche nach verborgenen Motiven, weil niemand etwas tat, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Doch soweit sie das beurteilen konnte, hatte Jace bislang nichts anderes gewollt als … sie. Und sie hatte auch nichts
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