Geheime Lust
ihrem Alter bekommt und Freundschaften schließt. Es sei denn, du hast ein Problem damit?«
Jace schüttelte wieder den Kopf. »Nein, ich habe kein Problem damit. Ich weiß dein Angebot zu schätzen, Mia. Du bist ein Engel. Ich bin sicher, Bethany wird sich darüber freuen. Aber ich muss dich warnen. Sie ist still und sehr schüchtern. Es ist leicht, sie zu überfordern, und ich weiß, dass deine Freundinnen ein bisschen penetrant sein können.«
Mia quittierte das mit einem bösen Blick. »Es sind die besten Freundinnen der Welt, und sie werden nicht gemein zu Bethany sein. Ich würde das nicht zulassen, selbst wenn sie so veranlagt wären.«
Jace lächelte über ihre leidenschaftliche Verteidigungsrede. Dabei kannte sie Bethany noch nicht einmal.
»Ich bin absolut überzeugt, dass du gut auf sie aufpassen wirst. Aber, Mia, da ist noch etwas anderes, das du wissen musst und das ich auch Gabe sagen werde.«
Sie stöhnte. »Musst du Gabe unbedingt mit reinziehen?«
»Wenn es um deine Sicherheit geht, ja, absolut.«
Sie runzelte die Stirn und zog auf entzückende Weise die Nase kraus.
»Ich habe Bethany Bodyguards zur Seite gestellt. Wie bereits erwähnt, wurde sie von ein paar Gangstern, die Geld von ihrem Bruder wollen, misshandelt. Ich gehe kein Risiko ein, bis diese Sache aus der Welt geschafft ist. Was bedeutet, dass, wenn du mit Bethany ausgehst, diese Bodyguards euch begleiten und auf euch und deine Freundinnen aufpassen werden. Ist das klar?«
Sie verdrehte die Augen, nickte jedoch.
»Den armen Idioten möchte ich sehen, der sich mit mir und meinen Freundinnen anlegt«, spottete sie.
Jace musste unwillkürlich lachen, denn vermutlich hatte sie recht. Trotzdem würde er kein Risiko eingehen.
Mia stand auf, kam um den Schreibtisch herum und legte Jace die Arme um den Hals. Sie drückte ihn und fragte: »Also, werdet ihr beide Weihnachten kommen?«
Er küsste sie auf die Wange. »Ja, Schwesterchen. Verlass dich drauf.«
Auf dem Weg zur Tür wäre Mia beinahe mit Ash zusammengeprallt, der gerade hereinkam. Lachend streckte er die Hände aus und hielt sie an den Schultern fest.
»Hoppla, Kleines.«
»Hallo, Ash«, sagte sie fröhlich.
Er drückte ihr einen liebevollen Kuss auf den Scheitel. »Ich muss mit Jace etwas besprechen. Wir sehen uns später, okay?«
Sie warf die Hände in die Luft. »Ich weiß, wann ich entlassen bin. Mal sehen, ob Gabe Zeit für mich hat.«
Ash schnaubte belustigt. »Wann hätte er die jemals nicht gehabt?«
Grinsend drohte sie ihm mit dem Finger, dann entschwand sie den Flur hinunter.
Ash wandte sich Jace zu und schloss die Tür. Jace beobachtete mit hochgezogenen Brauen, wie sein Freund auf den Stuhl zusteuerte, den Mia gerade frei gemacht hatte. Ash warf eine Mappe auf seinen Schreibtisch, bevor er sich setzte. Jace begann diese verdammten Ordner allmählich zu hassen. Sie verhießen nie etwas Gutes.
»Die Schulden von Bethanys Bruder wurden beglichen«, verkündete Ash ohne Vorrede. »Die gute Nachricht ist, dass die Arschlöcher, die Bethany aufgelauert haben, an nichts anderem interessiert waren als daran, ihr Geld zurückzubekommen. Zuzüglich ansehnlicher Zinsen, versteht sich.«
»Überraschung«, kommentierte Jace in beißendem Tonfall.
»Bethany sollte jetzt außer Gefahr sein.«
Jace nickte. »Danke, Mann.«
»Aber es gibt da noch etwas, das du wissen solltest. Keine Ahnung, was es zu bedeuten hat, aber ich schätze, du brauchst alle Informationen, die du bekommen kannst.«
Jace ließ die Schultern sacken und lehnte sich zurück. »Was ist jetzt wieder?«
»Bethanys Bruder? Jack Kingston? Er ist gar nicht ihr Bruder. Es besteht keinerlei Blutsverwandtschaft. Aber sie stehen sich nahe. Sie leben zusammen auf der Straße, seit sie ihre letzte Pflegeunterbringung verlassen haben. Allerdings waren sie nicht in derselben, darum sollte ich besser sagen, seit Bethany ihre verlassen hat. Jack ist älter und war zu dem Zeitpunkt schon eine Weile aus dem System raus. Wie es scheint, hat er ihr geholfen, von dort zu türmen. Sie waren seither immer zusammen.«
Jace runzelte die Stirn. »Was willst du damit andeuten?«
Ash hob abwehrend die Hände. »Ich deute gar nichts an, sondern nenne dir nur sämtliche Fakten, damit du sie zur Verfügung hast. Bethany bezeichnet ihn als ihren Bruder. Ich dachte, du solltest wissen, dass er das nicht ist. Ich habe keinen blassen Schimmer, was das bedeutet. Trotzdem solltest du dir klarmachen, dass sie eine ziemlich
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