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Geheimer Krieg: Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird (German Edition)

Geheimer Krieg: Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird (German Edition)

Titel: Geheimer Krieg: Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Fuchs , John Goetz
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US -Soldaten zugelassen ist. Die militärischen Nummernschilder sind vor ein paar Jahren verboten wurden. Auch Uniformen dürfen die Militär-Mitarbeiter nicht in der Öffentlichkeit tragen – seit einem Anschlag auf US -Soldaten in Deutschland 2011 sollen die GI s nicht mehr so einfach erkennbar sein, um kein Ziel von Terroristen zu werden.
    Aber die US Army versteckt sich auch nicht in Kaiserslautern. Knapp 100 000  Einwohner leben in der Stadt, etwa 60 000   US -Amerikaner arbeiten in und um Kaiserslautern herum für das Militär.
    Ihre Autos können sie beim «Pentagon Car Sales» kaufen, ihre Haare im «Hollywood Barbershop» schneiden lassen. Die Kirchen heißen «Church of the Holy Trinity», es gibt «American Video»-Läden, sogar der deutsche Schuster wirbt für seinen «shoe repair»-Service. Nur McDonald’s hat noch mehr Schilder in Kaiserslautern und Ramstein aufgehängt als die US -Streitkräfte. Die Air Base Ramstein hat die beiden Orte auf die internationalen Landkarten gebracht. Der Air-Force-Stützpunkt ist das größte und verkehrsreichste Luftdrehkreuz der US -Streitkräfte außerhalb der USA , Ramstein ist «die wichtigste Militärbasis der Welt», sagt ein Kommandeur.
    *
    Endlich erreichen wir den Nordeingang der Air Force Base. Wir sind lieber eine halbe Stunde zu früh zu dem Treffpunkt gekommen, den uns ein Officer mitgeteilt hatte. Uns wurde gesagt, dass wir exakt 60  Minuten für den Besuch im AOC haben, darum wollen wir keine wertvollen Minuten mit der Ausweiskontrolle vergeuden.
    Nachdem wir eingelassen wurden, begrüßen uns zwei Pressesprecher in grün-beigen Flecktarn-Uniformen. Sie werden uns die ganze Zeit begleiten, es sind unsere Aufpasser. Einer nimmt uns in seinem privaten Auto mit über das Ramstein-Gelände, vorbei an einer riesigen Satellitenschüsselfarm bis zum Tor des Air and Space Operations Center.
    Die amerikanische Luftwaffe hatte uns zusammen mit der Besuchserlaubnis gleich eine Liste mit «Grundregeln» zugesandt, unter denen uns der Besuch nur gestattet war. Auf der Fahrt zum AOC werden uns die Regeln noch einmal vorgelesen:
     
    Die Tour durch die Leitzentrale findet nur in ständiger Begleitung statt.
    Wenn etwas Wichtiges passiert, werden wir «aus Sicherheitsgründen aus dem AOC entfernt».
    Die PR -Abteilung behält es sich vor, unseren Besuch jederzeit abzubrechen und unsere Fotos am Ende des Besuchs zu löschen.
    Über Politik und geheime Themen wird nicht gesprochen.
     
    Wir willigen trotzdem ein.

10. Kapitel Wolfshunde
    Vor der Einsatzzentrale des Air and Space Operations Center in Ramstein
    Das Air and Space Operations Center liegt neben einem Golfplatz inmitten eines kleinen Waldstücks am nordöstlichen Rand des Militärflughafengeländes. Die nächste Stunde verbringen wir in innerer Anspannung: Wenn wir zu viele Fragen stellten, könnten unsere PR -Aufpasser das Interview auf der Stelle beenden. Wenn wir einmal zu detailliert fragen, vielleicht eine Spur zu frech, könnte das unsere letzte Frage gewesen sein. Wir entscheiden uns trotzdem, so direkt wie möglich zu sein, und fragen genau nach, wie das AOC in die Missionen und Tötungen in Afrika involviert ist.
    Unsere Führer sind stolz auf das neue Center. Von außen wirkt es aseptisch auf uns. Ein beiger Flachbau ohne Fenster. Zwei rote Streifen ziehen sich über die glatte Fassade, einladender machen sie das Haus jedoch nicht. Ein deutsches Musterhaus würde daneben wie ein Märchenschloss aussehen. Das AOC verströmt die Ästhetik eines Eierkartons. Das Gebäude ist mit einem Stahltor und Stacheldraht extra gesichert. Durch die massive Drehtür kommt nur, wer eine spezielle Karte an ein Lesegerät hält. Die einzige farbliche Auflockerung in dieser Umgebung sind rotumrandete Schilder, die anzeigen, dass Telefonieren hier verboten ist. Ein Hochsicherheitsbereich innerhalb einer hochgesicherten Air Base.
    Hier arbeiteten sie also, die Soldaten der 603 . Flugleitzentrale, die sogenannten Wolfshunde. 2011 waren sie in das neu eröffnete Air and Space Operations Center in Ramstein gezogen. Auf 5000  Quadratmeter Fläche ist eines der weltweit modernsten Luftwaffenzentren dieser Art entstanden. Der Bau hat 18 , 5  Millionen Euro verschlungen.
    Bevor wir nun endlich die paar Stufen in das Haus hineingehen dürfen, müssen wir erst unsere Mobiltelefone in Schließfächer legen. Es sind kleine Spezialfächer, die nur dafür gebaut wurden, um darin Schlüssel oder Telefone aufzubewahren. Werden die

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