Geheimes Verlangen
weder neidisch ist noch große Töne spuckt. Sie wünscht, sie hätte ihn schon gekannt, als er erst zwanzig gewesen war und gerade damit begonnen hatte, sich in der Welt zurechtzufinden. Schwer zu sagen, ob sie Freunde geworden wären, wenn sie sich schon damals begegnet wären.
Ihr Schatten dämpft die hinter seinen Augenlidern flimmernden Farben. Seine Hand gleitet an ihren Beinen hinauf: streichelt ihre Knöchel, ihre Waden, ihre Oberschenkel, findet ihren Weg unter dem bauschigen weißen Rock, den sie nur angezogen hat, weil er heute Geburtstag hat. Seine Finger betasten die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen, kuscheln sich in das Bett ihrer Muschi. Er lächelt, macht aber die Augen nicht auf. Die Erde unter ihm fühlt sich an diesem trockenen, sonnigen Tag ganz zart an, scheint gemächlich zu kreisen. Er muss daran denken, wie er als Halbwüchsiger einmal betrunken nach Hause gekommen ist. Eigentlich hätte man ihm damals in der Bar noch gar keinen Alkohol geben dürfen. So hatte er schwitzend auf dem Bett gelegen, während sich das ganze Schlafzimmer um ihn drehte. Ihm war so elend gewesen, dass er am liebsten gestorben wäre. Dann hatte er sich aufgerappelt und war ins Bad getorkelt – hundeelend. Er hatte sich stöhnend auf den kalten Fliesenboden gelegt, bis seine Mutter ihn – ihr Lieblingskind – gefunden und laut gelacht hatte, doch nicht etwa böse, sondern voll Liebe und Mitgefühl. Sie hatte ihm die Hände auf das Gesicht gelegt, und noch heute, Jahre später kann er sich an das Gefühl erinnern: diese liebevoll-zärtliche Berührung.
Sie beugt sich zu ihm herab, streichelt zärtlich sein Gesicht. Dann lässt sie sich über ihm in die Hocke nieder, ihr Schoß nur wenige Zentimeter über seinem Becken. Er riecht den süßen Duft der Frucht, die sie in der Hand hält, das beißende Zitrusaroma in ihrem Atem. Eigentlich sollte er jetzt die Augen öffnen, tut es aber nicht, will einfach nicht. Er bemerkt kaum das Gewicht der Frucht, die sie ihm über dem Herzen auf die Brust legt. Sie öffnet seine Jeans, zieht sie bis zu den Oberschenkeln hinunter. Er verspürt unvermittelt einen Windhauch, der wie auf Katzenpfoten über seinen Bauch streicht, sich wie ein Band um seinen schon fast steifen Penis schlängelt. Er hört ineinander verwobene Vogelstimmen, das hölzerne Rascheln der Eukalyptusblätter, das geheimnisvolle Knistern des Grases. Die Halme haben sich um seine Finger gewickelt, halten ihn gefangen. Er hört, wie sie scharf Luft holt, als er in sie hineingleitet, spürt, wie sie sich aufbäumt, als er sich durch die enge Öffnung in sie hineinschiebt. Noch nie in seinem ganzen Leben ist ihm etwas so beseligend Glitschiges begegnet wie sie. Ihre Möse scheint eigens für ihn geschaffen, vermag ihn genau aufzunehmen. Sie hebt und senkt sich in einem betörenden Rhythmus, begräbt ihren Rock unter sich: Der Sog an seinem Schwanz bereitet ihm ein unerträgliches Vergnügen; er wagt kaum zu atmen. Sie rollt die Orange über seinen Bauch, beobachtet, wie der Saft ins Gras rinnt, dort versickert; neigt sich zu ihm herunter, schmiegt das Gesicht an seinen braunen Hals und fängt an zu flüstern. »Du bist schön«, murmelt sie. Ihm ist, als hätte er in seinem ganzen Leben nie etwas anderes gehört. Sie richtet sich wieder auf, lässt ihn tief in sich hineingleiten, hebt und senkt sich. Er schiebt ihr die Hand unter den zerknitterten Rock, bahnt sich mit den Fingern einen Weg, betastet ihre Schamlippen, ihren schon harten, aber noch verborgenen Kitzler. Sie schluchzt auf, als ob er ihr wehgetan hätte, doch er kennt sie zu gut und lässt sich nicht beirren. Er befingert sie unermüdlich, gleitet im Rhythmus ihrer Bewegung mit dem Handrücken an seinem harten Penis hinauf und hinab. Er schiebt einen Finger in sie hinein, spürt, wie sein eigener Schwanz sie ausfüllt, muss unwillkürlich darüber lächeln, dass er wieder und wieder in eine verbotene Zone eindringt. Er legt zwei Finger an ihre Klitoris und reibt sie mit sanft kreisenden Bewegungen. Mit gesenktem Kopf, die Hände auf die Schenkel gestützt, nimmt sie seinen harten Ständer ein ums andere Mal tief in sich auf: Als sie kommt, verschwendet sie keinen Gedanken daran, dass sie sich im Freien befinden, dass jemand in der Nähe sie hören könnte. Oh wie sexy, denkt er noch, fängt an zu lachen – bis er plötzlich selbst explodiert, sie mit den Armen umfängt, sie an sich presst. Wie wundervoll, sie in den Armen zu halten, wie überirdisch
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