Geheimes Verlangen
müssen, ruhig dazuliegen, und war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass er ihr nie wieder würde ins Gesicht blicken können. Doch dann hatte ihn etwas durchrieselt wie Pulverschnee, und sie hat ihn zärtlich geleckt, ganz zärtlich. Genau wie jetzt hatte er sich auch damals aufgebäumt. Und wie schon damals fragt er sich auch jetzt wieder, wie er so lange ohne diese Empfindung hat leben können, die wie eine Droge ist: Ihre Zunge gleitet über den gekräuselten Schließmuskel seines Anus, ein Gefühl, für das er töten würde. Das Stöhnen ist sonst seine Sache nicht, doch er kann sich eines unwillkürlichen Seufzers nicht enthalten. Sie nascht unablässig an ihm – wie eine Katze, die Milch schleckt -, gleichzeitig übt sie mit den Händen Druck auf seine Oberschenkel aus, nimmt das Beben seiner Nerven auf. Er denkt an unendlich weiche Wattebällchen. Dann verwandelt sich ihre Zunge plötzlich in einen spitzen, kleinen Pfeil, der ihn in eindringt, seinen geschlossenen Rand sanft durchstößt, tänzelnd seine heiße Haut berührt. Er krallt sich in die Decke, stößt leise Flüche aus, aber will sie nicht stören. Sie schiebt ihre Zunge in ihn hinein, zieht sie wieder heraus, hinein, heraus. Sie saugt an ihm, zieht ihn näher zu sich heran. Süß, hatte sie gesagt, als er einmal den Mut aufgebracht hatte, sie zu fragen: Süß, ich weiß auch nicht, warum.
Plötzlich richtet sie sich wieder auf und schüttelt ihr Haar aus dem Gesicht. Dann legt sie eine Hand um seinen Schwanz und zieht daran, während sie sich die andere Hand zwischen ihre Beine schiebt. Er beobachtet, wie sie mit drei Fingern in sich selbst taucht und rasch hin und her bewegt. Er wird von Lustschaudern überwältigt, seine Füße zucken erwartungsvoll. Sein Schwanz ist außer Rand und Band, möchte noch aufrechter stehen, eifrig und ehrgeizig wie ein Musterschüler. Als sie den Kopf nach unten beugt, um ihn in den Mund zu nehmen, kann er ihre glitschigen Finger nicht mehr sehen, aber er weiß genau, was sie vorhat. Er schließt die Augen, liegt hilflos da und überlässt sich ihr rückhaltlos. Er spürt die warme Luft des Radiators in der Achselhöhle. Sie verwöhnt ihn mit Zärtlichkeit, umschließt seinen Ständer locker mit den Lippen, saugt behutsam an ihm, gleitet immer wieder mit der Zunge über das empfindliche Gewebe. Dann nimmt sie ihn ganz in sich auf, lässt ihn bis tief in ihren Rachen vordringen. Ein schönes Gefühl, traumhaft, doch er wartet noch ab.
Ihr gut geölter Mittelfinger drückt gegen den Schließmuskel seines Anus und schiebt sich dann mühelos tief in ihn hinein. Sie hört, wie er scharf Luft holt, spürt, dass er instinktiv etwas sagen oder tun möchte – protestieren, die Beine zusammenpressen, sie noch weiter öffnen. Sie streichelt und massiert die seidenweiche Auskleidung seines Enddarms, während sie ihm zugleich einen bläst und ihre Zunge mit dem Auge seines Penis spielt. Sie zieht den Finger fast ganz aus ihm heraus, spürt, wie der Schließmuskel sich zusammenzieht und stimuliert ihn mit ruckartigen Bewegungen ihres Fingers. Am liebsten würde sie ihn lecken, bis er kommt, doch zugleich möchte sie ihn in sich spüren, den Augenblick erleben, wenn sein Schwanz stahlhart wird und sein Orgasmus wie windgepeitschte Blätter durch sie hindurchfegt.
Die beiden sehen sich in letzter Zeit nicht seltener und nicht häufiger als sonst, das heißt: nicht so oft, wie es ihr lieb wäre, doch neuerdings spürt sie, dass seine Nerven immer dünner werden. Er ist ein guter Mann, der meint, etwas Schlimmes zu tun, und das macht ihm zu schaffen: Er ist nicht abgebrüht genug, um seine Moral draußen an der Garderobe abzugeben. Eines Tages werden diese Besuche bei ihr aufhören – sie spürt, dass ihr Schicksal in Gesprächen entschieden wird, von denen sie ausgeschlossen ist, in Auseinandersetzungen, in denen sie nichts zu ihrer Verteidigung vorbringen kann. Eines Tages wird er sich vermutlich wie aus heiterem Himmel von ihr abwenden, einfach gehen. Und an jenem Tag und noch lange danach wird sie wünschen, ihn wenigstens noch ein einziges letztes Mal in sich zu spüren.
Also zieht sie den Finger aus ihm heraus und kuschelt sich neben ihn, legt ihm eine Hand auf das Gesicht. Er riecht seinen eigenen Geruch an ihren Fingern, ein erdiges Aroma, einen Gestank, der ihn anwidert. Er wälzt sich wortlos auf sie, gibt ihr keinen Spielraum, nimmt seinen Schwanz in die Hand und dringt hart in sie ein, als ob sich die schlechte
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