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Geheimes Verlangen

Geheimes Verlangen

Titel: Geheimes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Redfern
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Herz zu sehr an dich hängen würde. Jeden Tag muss ich damit rechnen, dass ich dich verliere, jede Stunde. Kannst du dir vorstellen, was das für ein Gefühl ist? Kannst du dir vorstellen, wie es ist, sich ständig in diesem Schwebezustand zu befinden – sich ständig zu fragen, wann du das entscheidende Wort aussprechen, wann du den Entschluss fassen wirst, wieder frei zu sein? Permanent Angst zu haben, dass ich für jedes dumme Wort, das mir herausrutscht, möglicherweise diesen Preis zu entrichten habe? Du sagst, dass ich ohnehin weiß, wie es ist, allein zu sein. Richtig. Das weiß ich tatsächlich. Ich bin doch nicht so dumm, diese Fähigkeit aufs Spiel zu setzen. Aber erzähl du mir nichts vom Alleinsein: Was weißt du schon davon? Nichts. Du weißt nicht, was es bedeutet, ganz allein zu sein.«
    »Hör auf, für mich zu sprechen«, entgegnet er. Sein Schwanz fordert jetzt immer vehementer sein Recht ein. »Du weißt gar nichts über mich.«
    »Doch, einiges weiß ich durchaus.« Auch sie hat jetzt die Augen geschlossen. »Ich weiß, dass du grundsätzlich nicht da bist, wenn ich dich brauche. Nicht, wenn ich verletzt bin oder müde oder überglücklich, nicht, wenn ich mich nach dir sehne, nicht, wenn mir deinetwegen die Tränen fließen, wegen deiner sanften Stimme, deines guten Herzens, deines perlenden Lachens: Du bist nicht da. Du gehörst nicht mir, das weiß ich. Du gehörst anderen, und so bist du am glücklichsten.«
    »Das alles hast du vom ersten Tag an gewusst.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Aber du möchtest trotzdem, dass ich mich deshalb schuldig fühle.«
    »Ja, auch das ist richtig. Allerdings nicht absichtlich. Das ist nicht mein bewusstes Bestreben. Ich bin froh, wenn du irgendwo glücklich bist, mit irgendwem. Ich möchte dir das nicht nehmen … Nichts hat sich so entwickelt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe die Geschichte gründlich vermasselt. Offenbar fehlt es mir für solche Sachen an der nötigen Begabung.«
    Er knetet bedächtig ihre Haut, spürt keine Wut in sich aufsteigen. Er empfindet nur ein diffuses Bedauern und weiß dabei nicht genau, was er eigentlich bedauert, wie tief die Wurzeln dieses Bedauerns in die Vergangenheit zurückreichen. Sein Kiefer schmerzt von der Droge, seine Augen sind weit aufgerissen, seine Finger und Arme fühlen sich an wie leuchtende Schwingen, wie die majestätischen Flügel eines Schwans. Würde er zur Decke schauen, dessen ist er sich ganz sicher, würde er dort einen Malstrom und faszinierende Muster entdecken. Es ist eine Ewigkeit her, seit er zuletzt solche Drogen genommen hat. Die Wirkung ist gut. Er fühlt sich unwiderstehlich, durch und durch jung. Er stupst sie mit dem Ellbogen, blickt sie schelmisch an, sagt: »Ein paar Dinge kannst du allerdings sehr gut. Nicht viele, aber immerhin einige.«
    »Dich ausnutzen. Meinst du das?«
    Er zeichnet die Muster, die er an der Decke sieht, mit dem Finger auf ihren Rücken. Inzwischen wünscht er, er hätte den Mund gehalten. Seine Finger wandern an ihren Hüftknochen entlang, schieben sich in ihre Muschi. »Ich bin ein dummes, Gras fressendes Vieh«, sagt er, »die Beute eines weit klügeren Raubtiers mit scharfen Zähnen. Du kannst mich fressen. Ich setze mich nicht zur Wehr. So sind wir nun einmal: So ist es uns von Geburt an bestimmt.«
    Sie lässt den Kopf hängen, halb in Trance, lächelt versonnen. Seine Finger tauchen in sie ein, bewegen sich rasch auf und ab. »Tut mir leid, dass ich dich so unglücklich mache«, sagt sie. »Als dies alles zwischen uns begonnen hat, habe ich geglaubt, dass wir mehr miteinander lachen würden, als wir es tatsächlich tun, und dass alles leichter sein würde. Nicht so viele Dolche.«
    »Es ist nun mal nicht zum Lachen, bei lebendigem Leib aufgefressen zu werden, zu sehen, wie deine eigenen Gedärme hinter dir eine Blutspur zurücklassen.«
    »Möchtest du frei sein?« Sie lehnt sich an seine Brust. Er schmiegt sich an sie, presst seine Wange gegen ihren Hals. »Du musst es nur aussprechen.«
    »Würdest du anfangen zu weinen?«, murmelt er. »Würdest du mich hassen?«
    »Ja, ich würde weinen. Ich würde weinen, bis ich nicht mehr aufrecht stehen kann, bis nichts mehr von mir übrig ist. Aber hassen würde ich dich nie. Dazu habe ich dich zu sehr geliebt: Dazu habe ich dich viel zu hochgehalten.«
    »Dann sei jetzt am besten still«, seufzt er. »Du langweilst mich. Leg die Karten weg, vergiss dein Spiel. Ich habe nur eine Sehnsucht: in dir zu sein.«
    Er

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