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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ihren Rat und nehmen Sie sich vor ihm in acht.”
    Behutsam machte Dicki die Tür zu. Herr Grimm aber ging ganz verwirrt nach Hause. Woher wußte Dietrich, was die Dame ihm gesagt hatte? Noch lange grübelte er vergeblich darüber nach.

Fensterputzer
    Es war zu spät geworden, um noch etwas unternehmen zu können. Dicki nahm sich vor, am nächsten Morgen zuerst den Fensterputzer aufzusuchen und dann zu Tagerts zu gehen, wo sich die sechs Spürnasen um zehn Uhr verabredet hatten. Vielleicht konnten die andern dann auch schon etwas berichten. Danach wollte er versuchen, mit dem Großneffen und mit der Enkeltochter von Herrn Schauer zu sprechen. Da der Fensterputzer wahrscheinlich morgens zur Arbeit ging, erschien es Dicki ratsam, ihn schon recht früh zu besuchen. Er wollte sich alte abgetragene Sachen anziehen und ihn um Rat fragen, wie man am besten das Fensterputzen erlerne. Dann würde der Mann gesprächiger sein, als wenn er gleich von dem Geheimnis am Holunderweg anfing.
    Am nächsten Morgen stand Dicki sehr früh auf. Er hatte Johanna gebeten, sein Frühstück früher als sonst zuzubereiten. Als er hinunterging, brachte sie es gerade ins Eßzimmer.
    „Wie siehst du denn aus!” rief sie erstaunt. „Pfui, was für schmutzige Sachen! Laß dich nur nicht so von deinem Vater sehen.”
    „Ich werde mich hüten.” Dicki setzte sich an den Tisch und begann zu frühstücken. Während er aß, las er noch einmal die Aufzeichnungen in seinem Notizbuch durch. Wenn er nur wüßte, wohin die Männer die Möbel gebracht hatten! Dann würde er der Lösung des Rätsels schon viel näherkommen.
    Endlich machte er sich auf den Weg. Monsieur Henri hatte ihm die Adresse des Fensterputzers genannt. Er hieß Glas und wohnte am anderen Ende von Peterswalde in der Nordstraße. Sein Rad ließ Dicki zu Haus. Es sah zu fein aus für einen jungen Mann, der Arbeit sucht. Er schlug ein flottes Tempo an. Purzel begleitete ihn.
    Nach zwanzig Minuten hatte Dicki das Haus von Herrn Glas erreicht. Es war neu verputzt und hatte eine Fernsehantenne auf dem Dach. Fensterputzen war anscheinend ein einträgliches Geschäft. Dicki band Purzel am Zaun fest und ging zur Hintertür. Dort saß ein Mann und putzte seine Schuhe. Dicki sagte ihm höflich guten Morgen.
    „Was führt dich zu mir?” fragte ihn der Mann.
    „Ich wollte Sie nur fragen, ob Sie mir einen Rat geben können, wie man das Fensterputzen erlernt”, antwortete Dicki. „Die Arbeit würde mir gefallen.”
    Der Fensterputzer musterte ihn. „Du scheinst ja ein ordentlicher Bursche zu sein. Ich könnte selber einen Gehilfen brauchen. Wann bist du frei?”
    „Noch nicht so bald”, antwortete Dicki ausweichend und wunderte sich im stillen, wie leicht es war, eine Arbeit zu bekommen. Dann stellte er Herrn Glas verschiedene Fragen. Wieviel kostete eine Leiter? Konnte man auch eine gebrauchte kaufen? War Fensterleder teuer?
    „Wenn du wirklich Fensterputzer werden willst, nehme ich dich als Gehilfen zu mir”, sagte Herr Glas schließlich. „Ich glaube, wir würden gut miteinander auskommen. Um Leitern und Lederlappen brauchst du dich nicht zu sorgen. Ich besitze alles nötige Arbeitsgerät. Überleg dir die Sache und sag mir dann Bescheid.”
    „Ja, das will ich tun. Sagen Sie, haben Sie von dem Diebstahl im Holunderhaus gehört?”
    „Und ob ich davon gehört habe!” Herr Glas stellte den geputzten Schuh hin und nahm den anderen in die Hand. „Ich bin ja an dem Tag bei Herrn Schauer gewesen. Komisch, obwohl ich die Fenster vier Wochen lang nicht geputzt hatte, waren sie ganz sauber. Ich sagte das auch Herrn Schauer, als ich mir mein Geld holte. Seine Enkelin war bei ihm und bügelte Vorhänge. Sie sagte, vor ein paar Tagen wäre ein anderer Fensterputzer dagewesen, aber er hätte kein Geld verlangt.”
    Dicki hoffte nur, daß Herr Grimm nicht mißtrauisch werden würde, wenn er von dem zweiten Fensterputzer hörte. „Sind Sie schon von der Polizei verhört worden?” fragte er.
    „Nein, mit der Polizei hab’ ich nichts zu tun. Ich bin schon seit vielen Jahren Fensterputzer, und jedermann kennt mich. Auch hätte ich das Geld gar nicht stehlen können, weil ja das Mädchen im Zimmer war.”
    „Ja, dann kann man Sie unmöglich verdächtigen. Na, ich muß jetzt gehen. Vielen Dank für Ihre Auskunft. Wenn ich mich dazu entschließe, Ihr Gehilfe zu werden, komme ich wieder.”
    Herr Glas winkte Dicki mit der Schuhbürste. Nachdem Dicki dann Purzel losgebunden hatte, ging er langsam

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