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Geheimnis am Holunderweg

Geheimnis am Holunderweg

Titel: Geheimnis am Holunderweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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da. Dies ist Haus Bohmgräng. Sicherlich wartet Ihre Schwester schon auf sie.”
    Er drückte auf den Klingelknopf. Dann zogen sich die Kinder ein wenig zurück. Sie erwarteten eigentlich, daß Dicki sich nun umdrehen, die Brille abreißen und sie anlachen würde, aber das tat er nicht.
    Nach kurzer Zeit öffnete Johanna die Haustür. Den Anfang der Unterhaltung verstanden die Kinder nicht. Doch dann hörten sie, wie Johanna sagte: „Nein, hier wohnt die Dame nicht. Ich hab’ auch noch nie von einem Haus namens Bohmgräng gehört.”
    Plötzlich ertönten schnelle Schritte auf der Straße und dazu ein vertrautes Bellen. Nanu, das war doch Purzel! Betti lief auf die Straße hinaus. „Purzel!” rief sie. „Und Dicki! O Dicki, dann bist du es ja gar nicht!”
    Ja, da kam Dicki und lachte übers ganze Gesicht. Betti lief ihm jubelnd entgegen. „O Dicki, du bist es ja gar nicht!”
    „Was bin ich nicht?” Dicki fing Betti in seinen Armen auf, schwenkte sie im Kreis herum und stellte sie dann wieder auf die Erde. „Bald werde ich das nicht mehr tun können, du wirst immer schwerer. Warum habt ihr mich denn nicht abgeholt? Nur Purzel war auf dem Bahnhof.”
    Nun kamen auch die anderen Kinder herbei und begrüßten Dicki verwundert. Wie kam es nur, daß sie ihn verfehlt hatten?
    „Ihr habt wohl die Züge verwechselt”, sagte Dicki lachend. „Kurz vor meinem Zug kam noch ein anderer hier an. Purzel war schlauer. Er wartete auf den richtigen Zug und begrüßte mich mit wildem Gebell. Nach euch hab’ ich vergeblich gesucht.”
    „O Dicki, uns ist etwas Schreckliches passiert”, erwiderte Gina bedrückt. „Wir dachten, du hättest dich maskiert, und verfolgten einen Mann, den wir für dich hielten. Er fragte uns nach einem Haus, und da führten wir ihn hierher.”
    Dicki brach in lautes Gelächter aus. „Ach, du liebes Bißchen! Wo ist der arme Mann geblieben? Wir müssen ihn auf den richtigen Weg bringen.”
    In diesem Augenblick kam der Fremde schimpfend aus dem Gartentor. Nach einem Blick auf das Namensschild neben dem Tor rief er böse: „Ihr habt mik nikt zu Haus Bohmgräng geführt. Dies sein nikt Haus Bohmgräng. Eine kranke Mann so anzuführen! Unerhört!”
    Die Kinder waren ganz entsetzt. Wie sollten sie dem Franzosen ihren Irrtum erklären? Er würde sie doch nicht verstehen. Nun schnaubte er sich laut die Nase und kam drohend auf sie zu. „Unerhört!” wiederholte er wütend. Dann begann er auf Französisch zu schimpfen und fuhr dabei heftig mit den Armen in der Luft herum. Die Kinder wußten nicht, was sie tun sollten. Wenn nun Frau Kronstein aus dem Haus kam? Ihr würden sie den peinlichen Irrtum noch schwerer erklären können als dem Fremden.
    Als ein lautes Klingeln ertönte, fuhren sie erschrocken zusammen. Ein Fahrrad hielt neben dem Bordstein, und eine vertraute Stimme rief: „Nanu, was ist denn hier los?” Es war der Polizist Herr Grimm, den die Kinder „Wegda” zu nennen pflegten, weil er immer „weg da!” rief, wenn er sie sah.
    Die Kinder stöhnten. Auch das noch! Purzel umtanzte den Polizisten kläffend. „Der elende Köter!” schrie er ärgerlich. „Ruft ihn zurück!”
    Dicki rief Purzel zu sich. Der Scotchterrier gehorchte nur zögernd. Zu gern hätte er den Polizisten einmal ins Bein gezwickt.
    „Haben die Kinder Sie belästigt?” fragte Herr Grimm den Fremden.
    Darauf stieß der Mann einen Redeschwall auf Französisch hervor. Herr Grimm verstand kein Wort. Er überlegte, ob er Dicki fragen sollte, was der Fremde sagte. Aber konnte er dem Jungen trauen?
    Dicki sah ihn durchtrieben an und fragte in höflichem Ton: „Möchten Sie wissen, was er sagt? Alles verstehe ich allerdings auch nicht, aber er scheint etwas gegen Sie zu haben. Es hört sich fast so an, als beschimpfe er Sie.”
    Herr Grimm wußte nicht mehr ein noch aus. Die verflixten Gören – der Fremde, der so böse aussah – der kläffende Köter – es war einfach zuviel für ihn. Das beste war wohl, er machte sich in möglichst würdiger Haltung aus dem Staub.
    Mit einem ärgerlichen Schnaufen stieß er sich vom Bordstein ab und segelte mit fliegenden Rockschössen davon. Purzel bellte enttäuscht hinter ihm her.
    „Ein Glück, daß er fort ist!” sagte Gina aufatmend.

Die Spürnasen sind wieder beisammen
    Der Franzose sah Herrn Grimm erstaunt nach. In Frankreich betrugen sich die Polizisten ganz anders. Sie blieben stehen, wenn sich jemand über etwas beschwerte, hörten aufmerksam zu und machten sich

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