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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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davon überzeugt, dass der Gott des weißen Mannes stärker war. Für meine Vorfahren lag der Beweis dieser Stärke im alltäglichen Leben. Seine Kinder sprachen die europäische Sprache, lernten die europäische Geschichte und beteten einen europäischen Gott an. Das war Stärke.«
    Rio zögerte, dann fügte er leise hinzu: »Aber die Kojoten “singen noch immer Gesänge, die älter sind als die Menschen, der Regen kann noch immer aus einem wolkenlosen Himmel fallen, und der Wind ist noch immer der Bruder einiger weniger Menschen. Für Großvater war auch das Stärke.«
    Sanftes Lachen strich über Hopes Haar, Rios Lachen, als er sich erinnerte.
    »Aber er hatte auch verteufelte Schwierigkeiten, Großmutter davon zu überzeugen, dass es noch andere Geister gab, die genauso wichtig waren wie der Heilige Geist. Sie betete für seine halb-heidnische Seele, bis zu dem Tag, an dem sie starb.«
    Hope strich liebkosend mit der Hand über Rios Arm. Sie hielt inne und fühlte das silberne Armband, das bereits die Wärme seines Lebens angenommen hatte. Seine Hand schloss sich über ihrer.
    »Lebt dein Großvater noch?«, fragte sie.
    »Ja.« Rio strich mit den Lippen über ihr Haar. »Er ist ein Teil des Liedes der Kojoten und der lange Schrei des Windes. Er ist eine Phrase aus dem Lied des weißen Mannes und ein Atemzug der Stärke, die an Weihnachten durch eine Kirche strömt. Er hatte in seiner Seele Platz für sie alle. Ich würde gerne denken können, dass für ihn Platz in allem davon ist.«
    Von der anderen Seite des Lagerfeuers hörte man Mason leise »Amen« sagen.
    Der Wind frischte auf und wehte einen Funkenregen in die Höhe.
    Nach einem Augenblick streckte sich Mason und stand auf. »Nun, ich werde meine alten Knochen jetzt in ein weiches Bett legen.«
    »Ich bringe Hope gleich zurück zur Ranch«, sagte Rio.
    »Wie du willst. Ich bin zu alt, um einen Babysitter zu brauchen.«
    Mason verließ den Lichtschein des Lagerfeuers und kletterte mit steifen Beinen in Hopes Wagen. Der Motor ging an, die Scheinwerfer warfen ihr Licht in den Himmel, dann rumpelten die Räder über den holprigen Weg davon.
    »Und was ist mit dir?«, fragte sie, als alles wieder ruhig war. »Wirst du nicht im Haus schlafen?«
    »Ich habe einen Schlafsack und eine Matratze hierher gebracht.«
    Sie wandte sich um und schob die Finger unter seine Jeansjacke, bis sie zwischen den Knöpfen seines Hemdes seine warme Haut fühlen konnte. »Ist sie groß genug für zwei?«
    Sein Körper spannte sich bei ihrer Berührung an, als wären ihre Finger geschmolzenes Silber und nicht Fleisch und Blut. Schweigend stand er auf, zog sie mit sich und führte sie zu seinem Bett hinter einem hohen Salbeibusch.
    Und dann liebte er sie, verzehrend und wundervoll. Wie ein leidenschaftlicher Wind flüsterte er von ihrer Schönheit und ihrer Sinnlichkeit, sang von seinem eigenen Verlangen, sie ganz auszufüllen, und dann kam er zu ihr, bewegte sich im Gleichklang mit ihr und erzählte ihr mit seinen Berührungen von den Geheimnissen, die nur der Wind kannte. Wieder und wieder brachte er sie zu einer bebenden Erfüllung, erlebte ihren Körper mit einer Intimität, die mit jeder Berührung größer wurde, mit jedem Augenblick, mit jeder Bewegung seines kraftvollen Körpers in ihrem.
    Als sie in ihrer Ekstase seinen Namen schluchzte, gab er sich ihr hin, und auch dem silbernen Regen, der aus der Wüste seines eigenen Verlangens strömte.
    Lange vor der Morgendämmerung drehte sich der Bohrer bereits wieder, nagte sich durch den Fels und zog einen langen Halm aus Stahl hinter sich her, bohrte sich hinunter zu einem Punkt, an dem die Träume wahr wurden oder starben.

25
    Während die Tage vergingen und Hopes Geld in einem endlosen Strom in das Bohrloch floss, machte der weichere Fels Platz für den härteren und der wieder für den weicheren. Als Rio eine Probe der neuen Schicht nach oben holte und dann das Rohr öffnete, machte sein Herz einen kleinen Sprung, als er den körnigen Sandstein fühlte. Er war feucht und lockte mit einem Hauch von Wasser.
    Mit frischer Energie machte er sich an die Arbeit. Die Lage Sandstein blieb feucht, aber mehr nicht, als hätten die Jahre alles aus dem Fels herausgeholt, bis auf einen Hauch von Wasser.
    Und als er durch eine neue Schicht bohrte, war sie trocken.
    Ganz gleich, wie oft der Motor versagte oder wie viele Proben trocken nach oben kamen, Rio sagte nichts und arbeitete nur noch härter. Seine Augen waren schwarz, und um seinen

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