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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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schlafend in seinen Armen hielt.
    Es gab Zeiten, in denen er sich wünschte, dass er für immer im Wind-Canyon nach Wasser bohren könnte und nichts anderes fände, als das unglaubliche Glück der Liebe dieser Frau.
    Doch Rio wusste, dass er Wasser finden, dass er diesen Traum beenden und einen neuen beginnen musste, Hopes Traum vom Sonnental, das wieder lebte. Er musste Wasser finden, und zwar bald. Je länger er blieb, desto mehr würde er sie verletzen, wenn er ging.
    Und der Gedanke, sie zu verletzen, war wie heißes Metall, das durch sein Fleisch und seine Knochen bis in seine Seele drang.
    »Ich werde rund um die Uhr bohren«, erklärte Rio Hope am nächsten Morgen. »Wir haben keine Zeit mehr. Der Brunnen muss bis zum fünfzehnten Januar gebohrt sein. Sonst wirst du niemals die Bank dazu bekommen können, deinen Kredit zu verlängern.«
    Der dunkle Blick ihrer Augen war mehr, als er ertragen konnte.
    »Nein«, erklärte sie ruhig. »Ich kann die zweite Hypothek bezahlen. Es ist nicht nötig, dass du dich umbringst, indem du doppelte und dreifache Schichten arbeitest. Wir haben so viel Zeit, wie du brauchst.«
    Rio bedachte sie mit einem Blick, als würde er fühlen, dass sie von viel mehr sprach als nur von dem Brunnen, der durch die Schichten von Fels und Zeit gebohrt wurde, in eine unentdeckte Vergangenheit und eine noch viel geheimnisvollere Zukunft.
    »Einer von Masons Großneffen wird nach Weihnachten kommen«, erzählte ihr Rio. »Dann werde ich damit beginnen, rund um die Uhr zu bohren.«
    Sie wollte ihm widersprechen, doch sie tat es nicht. Er hatte Recht. Ob es nun Zeit war oder Geld oder beides, das zählte nicht.
    Sie hatte von beidem nicht genug.

24
    Hope, Rio und Mason verbrachten den Weihnachtsabend an der Bohrstelle. Hope dekorierte den Bohrturm mit bunten Lichtern und Pinonzweigen, hängte Popcorn und Girlanden aus Preiselbeeren in die Salbeibüsche daneben und briet den Truthahn an einem Spieß, den Rio und Mason über eine Feuerstelle gebaut hatten. Sie sangen die alten Weihnachtslieder, und dabei mischte sich Hopes Sopranstimme mit Rios Bass, während Mason mit überraschendem Geschick auf einer zerkratzten Ziehharmonika spielte.
    Tränen rannen über Hopes und Masons Wangen, als die Musik all die Menschen und Weihnachtsfeiern aus der Vergangenheit wieder auferstehen ließ, Erinnerungen an Hopes Eltern und Masons geliebte Frau, an Lachen und Weihnachtsüberraschungen.
    Als es keine Lieder mehr zu singen gab, stießen sie auf Weihnachten an, auf den Brunnen und auf ihr Leben, mit Gläsern aus geschliffenem Kristall voll Rye-Whiskey, in denen sich all die bunten Lichter widerspiegelten, die Hope an dem Bohrturm aufgehängt hatte. Eine Zeitlang nippten sie an dem starken Whiskey, genossen die Stille und den Wind und den ganz besonderen Frieden, der mit dieser Jahreszeit einherging'
    Schließlich stand Mason auf, reckte sich und ging zu dem Wagen. Als er wieder zurückkam, brachte er zwei Geschenke mit.
    »Für dich«, sagte er zu Rio.
    Überrascht nahm Rio das Päckchen entgegen und löste langsam die Verpackung, die Mason so gut verklebt hatte, dass von dem Papier kaum noch etwas zu sehen war. Als Rio es schließlich geschafft hatte, die lange, flache Schachtel zu öffnen, stieß er ein überraschtes und erfreutes Lachen aus.
    Ein handgefertigtes Hutband aus Schlangenhaut leuchtete ihm aus der Schachtel entgegen, und das Licht des Feuers reflektierte auf den blassen, rautenförmigen Schuppen. Die Anzahl der Schuppen sagte Rio, dass es eine große Klapperschlange gewesen war.
    »Kenne ich diese Haut nicht von irgendwoher?«, fragte er.
    »Aber sicher«, erklärte Mason voller Zufriedenheit. »Das ist ein Teil der großen Schlange, die geglaubt hat, sie könne in der Nähe von Hopes Angusherde leben. Ich habe ihr gezeigt, dass es nicht so ist.«
    »Sie ist eine Schönheit«, sagte Rio und fuhr mit den Fingern über die geschmeidige Haut.
    »Sie sieht auf deinem Kopf verdammt besser aus, als unter den Felsen an der Tränke.«
    Rio lachte.
    Grinsend reichte Mason Hope ein Päckchen. Sie öffnete es und fand einen Teil der Schlangenhaut, die zu einem Gürtel verarbeitet worden war.
    »Das Gleiche gilt für dich, Mädchen«, erklärte Mason lächelnd. »Die Schlange sieht wirklich hübsch aus, wenn sie um deine Taille gewickelt ist.«
    »Danke«, sagte Hope mit belegter Stimme. »Ich habe mich schon gefragt, was du all die Vormittage in der Werkstatt im Schuppen zu tun hattest. Jetzt weiß ich

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