Geheimnis der Leidenschaft
es.«
Der Gedanke, wie seine Hände wegen der Kälte geschmerzt haben mussten, als er an den Geschenken gearbeitet hatte, weckte in ihr den Wunsch, gleichzeitig zu lachen und zu weinen. Sie gab sich damit zufrieden, ihn in den Arm zu nehmen und ihm einen dicken Kuss auf seine Wange zu geben.
»Das ist nicht so toll wie eine Klapperschlange«, warnte Rio Mason, als er ihm ein weiches Päckchen reichte.
So eifrig wie ein Kind riss Mason die Verpackung auf und entdeckte darin ein neues Paar lederner Arbeitshandschuhe. Er zog sie an und bewunderte sie. Sie waren kräftig und dennoch nachgiebig genug, um die Gelenke weich zu stützen, die von der Arthritis geschwollen und entzündet waren.
Während Mason sich bei Rio bedankte, ging Hope hinüber zu der Kiste mit den Lebensmitteln, in denen sie das Essen von der Ranch mitgebracht hatte. Darin hatte sie unter dem Kartoffelsack zwei kleine Geschenke versteckt. Sie gab Mason zuerst sein Päckchen.
Er öffnete die kleine Schachtel und stieß dann überrascht den Atem aus. »Verdammt, mein Schatz, ich kann gar nicht sagen, wann ich schon einmal etwas so Hübsches gesehen habe.«
Vorsichtig holte er die silberne Gürtelschnalle hervor. Sie war oval gehämmert, mit einem Pferd aus Perlmutt, das in die Mitte eingearbeitet war. Er hielt die Schnalle in seiner arthritischen Hand und bewunderte das Spiel des Feuers auf der Oberfläche aus Silber und Perlmutt.
»Ich kann es gar nicht erwarten, sie anzuziehen«, sagte er und zwinkerte ihr zu.
Schnell ging er hinüber zu dem hellen Licht in dem Schuppen auf der anderen Seite des Bohrturms, zog seinen Gürtel aus und begann, seine alte Gürtelschnalle aus Messing durch die neue, silberne Schnalle zu ersetzen.
Während er daran arbeitete, reichte Hope Rio sein Geschenk. Er sah sie lange schweigend an und hielt das kleine Päckchen in seiner Hand, ehe er begann, es auszupacken. In einer Schachtel, zwischen Lagen von Papier, lag ein schweres Armband, das aus einem einzigen Stück getriebenem Silber gemacht worden war. Die ovale Form war gerade weit genug, um es über das Handgelenk eines Mannes zu ziehen.
Rio pfiff leise durch die Zähne.
Die gebogene Oberfläche des Armbandes war mit Splittern aus poliertem Türkis besetzt, in einem gewundenen Muster, das das Symbol der Indianer für Rios Name war.
Seine Fingerspitzen streichelten über die kühle Perfektion des Silbers. Dann fühlte er eine Unebenheit auf der Innenseite und hielt das Armband so, dass er die Innenseite sehen konnte. In das dicke Silber eingraviert waren die Worte: Solange das Wasser fließt.
Widerstreitende Gefühle von Glück und Schmerz stiegen in ihm auf.
Mit einer schnellen Bewegung seiner rechten Hand schob er das Armband über seine linke Hand. Das Silber leuchtete auf der dunklen Haut seines Handgelenks. Die geschwungenen Linien des Symbols schienen sich mit jeder Bewegung des Feuers zu verändern.
Als Rio Hope ansah, waren seine Augen voller Liebe. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann ihm schon je einmal jemand ein Geschenk gemacht hatte, geschweige denn eines, das so perfekt zu ihm passte. Rio zog Hope auf seinen Schoß und küsste sie zärtlich, immer wieder, als fürchte er, sie würde durch seine Finger gleiten wie der Wind.
»Danke«, sagte er mit rauer Stimme. »Es ist wie du. Unerwartet. Wunderschön.« Er öffnete seinen Kragen und griff in sein Hemd. »Dein Geschenk hat keine so schöne Verpackung. Ich wollte es dir so geben, wie ich es vor langer Zeit bekommen habe: mit der Wärme des Lebens des Schenkenden.«
Sie sah zu, als er die indianische Halskette von seinem Hals zog.
»Dies hat meiner Urgroßmutter, meiner Großmutter und meiner Mutter gehört«, erklärte er leise. »Meine Mutter hat es mir gegeben, als sie mich bei meinem Großvater zurückgelassen hat und wieder in die Stadt gegangen ist.«
Die Halskette, die in Rios Händen leuchtete, war in dem traditionellen Kürbisblütenmuster gefertigt, doch anstelle der gehämmerten silbernen Halbmonde und der Türkise waren die Blüten aus Münzen gefertigt, die mehr als ein Jahrhundert alt waren. Es war eine bezwingende Mischung der Kultur der Weißen und der Indianer. Ihre würdevolle Schönheit ließ Hope erschauern.
»Rio, das kann ich nicht annehmen ...«
Er küsste sie, bis sie vergessen hatte, was sie hatte sagen wollen. Während er sie küsste, öffneten seine Finger ihre Bluse so weit, dass er seine Hand um ihren Hals legen konnte.
Sie fühlt das glatte, eigenartig
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