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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Angenommen, sie könnte sich Turner lange genug vom Hals halten, um an das Telefon zu gelangen und den Sheriff zu rufen - was sie bezweifelte -, war Hilfe erst in einer knappen Stunde zu erwarten. Es gab zwei Ausgänge aus der Küche. Turner stand vor dem einen, und er war dem zweiten Ausgang näher als sie.
    Aber irgendwo musste sie aus der Küche hinauskommen, dann war sie sicher, dass sie vor ihm weglaufen konnte.
    Sie ignorierte ihn, schnitt mit der glänzenden Spitze des Messers kleine Taschen in die Hühnerbrust, schob Streifen von Schinken und Käse in diese Taschen, zusammen mit frischen Kräutern.
    Es gab kein anderes Geräusch in der Küche als das Heulen des Windes.
    »Antworte mir, wenn ich mit dir rede«, forderte Turner grob.
    »Niemand ist mein Geliebter«, erklärte sie, und ihre Stimme war so kühl und so scharf wie die Klinge, die Rio geschärft hatte. »Und niemand schläft mit mir. Danke für deine nachbarliche Besorgnis, aber du hast den langen Weg völlig umsonst gemacht.«
    Turner hörte ihr zu, er sah ihren Zorn in der unnachgiebigen Haltung ihrer Schultern, doch er hörte aus ihren Worten nur das, was er hören wollte.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass die Leute reden würden, wenn du Rio einstellst.«
    Sie zuckte die Schultern, mit einer Lässigkeit, die sie gar nicht fühlte.
    Mason war weg. Rio war weg. John Turner war hier und er stand zwischen ihr und der nächsten Tür.
    »Die Leute reden doch immer«, erklärte sie ruhig. »Das ist wie der Wind. Ein Geräusch ohne jede Bedeutung.«
    »Aber nicht, wenn sie über meine zukünftige Frau reden.«
    Das Heulen des Windes nahm zu, bis es sich anhörte wie ein Schrei.
    Hope hätte am liebsten auch geschrien, um Turners unglaubliche Gleichgültigkeit gegen alles zu verfluchen, was nicht seinen Wünschen entsprach. Ihre Schwester Julie war auch so gewesen: nur auf sich selbst konzentriert. Aber Julie war nicht absichtlich grausam gewesen.
    Julies Selbstsüchtigkeit hatte Hope verwirrt und traurig gemacht. Turners Selbstsucht ängstigte sie.
    Sie holte langsam und unauffällig Luft. Sich ihm mit Worten zu widersetzen, war riskant, doch bei weitem nicht so riskant, wie sich vor ihm zu ducken. Wenn sie Furcht zeigte, dann würde Turner im nächsten Augenblick über sie herfallen, sie auf den harten Boden ziehen und sie vergewaltigen, wie sehr sie auch schreien und ihn auffordern würde, aufzuhören.
    »Wieso glaubst du, dass ich dich heiraten werde?«, fragte sie mit einer Stimme, die nur ihre Neugier ausdrückte.
    »Weil ich der Einzige bin, der dich haben will. Dafür habe ich schon gesorgt«, erklärte er mit ruhiger Zufriedenheit. »Jeder Mann im Umkreis von hundert Meilen, der einen hochkriegen kann, weiß, dass ich ihn mit meinen Fäusten zu blutigem Brei schlagen werde, wenn er in deine Nähe kommt. Also hat es auch niemand gewagt, sich bis zu deinen Schenkeln vorzuwagen. Wirst du langsam hungrig, Babypüppchen? Ich schon.«
    Hope wollte ihm deutlich machen, dass Rio die Ausnahme war unter den Männern, die Turner von ihr fernhalten wollte, doch sie hielt den Mund. Sie fühlte, dass es die beängstigende Situation in eine verzweifelte Situation verwandeln würde, wenn sie von Rio sprach.
    »Siehst du«, fuhr Turner fort, »als du vor zwei Jahren hierher zurückgekommen bist, um hier zu leben, hast du mich ignoriert, deshalb wusste ich, dass du noch immer wütend warst wegen des Hundert-Dollar-Scheins, den ich dir damals in die Bluse gesteckt hatte. Deshalb bist du weggegangen in die große Stadt und hast dich in ein richtig tolles Weibsbild verwandelt, eines, das viel mehr wert ist als nur hundert Mäuse. Du warst wirklich wütend auf mich.«
    Hope bereitete weiter das Essen zu, obwohl ihr rebellierender Magen ihr sagte, dass sie nichts würde essen können.
    »Du hast besser ausgesehen als je zuvor, als du zurückkamst, aber du hast mich nicht einmal gegrüßt.« Turner zuckte die Schultern. »Hey, gut. Ich hatte eine Menge Zeit, und ich hatte auch eine Menge Frauen, mit denen ich in der Zwischenzeit spielen konnte. Ich konnte warten.« Er lächelte breit. »Weißt du, irgendwie hat mir das Warten sogar gefallen. Die meisten Frauen langweilen mich, wenn ich mit ihnen geschlafen habe. Aber was dich betraf, so konnte ich im Bett liegen und mir überlegen, auf wie viele verschiedene Arten ich es mit dir treiben würde. Dabei habe ich mich nie gelangweilt.«
    Der Schauer des Abscheus, der bei seinen Worten durch Hopes Körper fuhr, entging

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