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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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tief Luft und genoss diesen Augenblick mit einer Eindringlichkeit, die genauso sehr ein Teil von ihr war wie die Liebe, die tief in ihrem Inneren auf den Augenblick wartete, an dem sie freigelassen würde. Ein Augenblick, der vielleicht nie kommen würde.
    Und auch darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.
    Hinter dem Haus heulte der Wind, als wäre er unglücklich darüber, aus der warmen Küche ausgeschlossen zu sein. Hope summte leise vor sich hin, dann holte sie ein Hühnchen aus dem Kühlschrank. Mit dem Messer, dessen Schneide Rio geschliffen hatte, bis sie glänzte, schnitt sie mit geübten Bewegungen die Brust des Hühnchens auf und löste die Knochen ab.
    Die Klinge glitt glatt durch das Fleisch, so leicht wie durch Butter. Sogar Mason war beeindruckt gewesen, wie scharf die alte Schneide geworden war, und er hatte gedroht, sie anstelle seines Rasiermessers zu benutzen. Rio hatte Mason daraufhin angeboten, ihn mit einem Buttermesser zu rasieren. Einem sehr stumpfen Buttermesser.
    Lächelnd erinnerte sich Hope an diese Unterhaltung, legte das Messer beiseite, wusch sich die Hände und griff nach dem Weinglas aus Kristall. Das Heulen des Windes wurde noch lauter, dann verstummte es für einen Augenblick. Als der Wein ihre Lippen berührte, hörte sie das Geräusch eines Wagens, der vor dem Haus hielt.
    Rio! Er musste früher zurückgekommen sein.
    Das Glas zitterte in ihrer Hand, und fast hätte sie den Wein auf den Kaftan aus Samt gegossen. Sie hörte, wie eine Autotür zugeschlagen wurde, hörte das Geräusch von Stiefeln auf den Stufen vor der Haustür und dann das Geräusch, wie die Tür geöffnet wurde. Eine Woge des Verlangens stieg in ihr auf und ließ ihren Körper erbeben.
    Und dann trat John Turner in die Küche, als gehöre das Haus und alles darin ihm.
    Ganz besonders sie.

16
    Hopes erste Reaktion, als sie Turner sah, war Zorn und Enttäuschung, die so groß war, dass ihr beinahe schwindlig wurde.
    »Hast du noch nie etwas davon gehört, dass man anklopft?«, fragte sie kalt.
    Der Wind wehte wieder in seiner vollen Stärke und ließ das Haus erzittern, wehte in einem langen Atemzug Sand gegen die Fenster und die Wände, wurde zu einem leisen Heulen, das alle anderen Geräusche von draußen überdeckte und so die Isolation im Inneren des Hauses noch verstärkte.
    Turner grinste mit der Vorfreude eines Raubtieres und bemühte sich auch nicht, das zu verbergen. »Babypüppchen, das kränkt mich. Ist das die Art, deinen Verlobten an deinem Geburtstag zu begrüßen, ganz besonders, wenn er auch noch ein Geschenk für dich hat?«
    Hope erinnerte sich an die Nacht vor acht Jahren, als er sie gepackt und ihr gezeigt hatte, wie sorglos ein starker Mann sein konnte.
    Turner bemerkte das elegante grüne Kleid, die Einladung ihrer langen, langen Beine, ihre durch das Make-up betonten Augen, die Fülle ihrer Lippen. Sie war eine Frau, gekleidet für ihren Geliebten.
    »Für wen hast du dich so aufgedonnert?«, fuhr er sie an.
    »Für niemanden.«
    »Unsinn. Keine Frau kleidet sich so, außer für einen Mann.«
    »Ich schon.«
    Sie ging zum Kühlschrank, holte den Schinken heraus und schnitt ein Stück davon ab, danach vom Schweizer Käse. Absichtlich ignorierte sie Turner, als sie den Schinken und den Käse in schmale Streifen schnitt.
    Mit grüblerischem Blick beobachtete Turner jede ihrer Bewegungen. Er hatte sich nicht besonders gekleidet. Er trug die gleichen, fleckenlosen, gebügelten Jeans, die glänzenden Stiefel und das frische weiße Hemd, das er jeden Tag auf seiner Ranch trug.
    »Es ist Rio«, sagte Turner. Seine Stimme klang genauso wie sein Blick war - hässlich und bedrohlich. »Die Gerüchte in den Unterkünften der Arbeiter stimmen also doch. Dieses Halbblut schläft mit dir.«
    Hopes Finger schlossen sich fester um den Griff des Messers. Ihre Hände drohten, vor Zorn und Furcht zu zittern. Turner war ein Mann, der noch nie die Weigerung einer Frau verstanden und sie noch nie akzeptiert hatte.
    Ich hätte wissen müssen, dass er warten würde, bis ich wirklich allein bin. Das ist sein Stil. Keine 'Zeugen. Nur sein Wort gegen meines. Und wer würde schon einem armen Mädchen von einer Ranch glauben, dass sie den reichsten Junggesellen in der ganzen Gegend abgewiesen hatte ?
    Niemand hat mir damals geglaubt. Und auch jetzt würde mir niemand glauben. Was sind schon ein paar blaue Flecke gegen ein paar Millionen Dollar?
    Kühl schätzte Hope ihre Möglichkeiten ein.
    Viele gab es nicht.

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