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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Versuchungen hatte sie das Geld nicht angerührt, das sie für diese Zahlung zurückgelegt hatte. Die Hälfte ihrer Freilandrinder zu verkaufen, hatte sie geschmerzt, doch sie hatte genügend Geld zurückbehalten, um die Ranch noch eine Weile länger führen zu können, ohne das Geld anzugreifen, das sie für die Hypothek und das Bohren des Brunnens beiseite gelegt hatte.
    Seufzend zog sie das Rechnungsbuch der Ranch hervor und begann, die Rechnungen einzutragen. »Eine Stunde«, versprach sie sich, »und dann ein herrliches, langes, heißes Bad. Als Geburtstagsgeschenk für mich selbst.«
    Nach einer Stunde Verwaltungsarbeit und einer Stunde in einem heißen Bad, fühlte sie sich weniger ... zerbrechlich. Entspannt trocknete sie zuerst ihren Körper und dann ihre Haare. Beinahe trotzig rieb sie sich mit parfümierter Creme ein, ehe sie in ihr Schlafzimmer ging. Die saubere Kleidung, die sie sich ausgesucht hatte, lag auf ihrem Bett.
    Sie sah die Sachen an und entschied unvermittelt, dass sie keine Jeans und auch kein Arbeitshemd tragen wollte. Sie wollte fühlen, wie weicher Stoff ihre Haut liebkoste, sie wollte an sich hinunterblicken und ihre langen Beine sehen. Sie wollte wie eine Frau aussehen, sich wie eine Frau fühlen.
    »Warum sollte ich das nicht?«, fragte sie in die Stille hinein. »Es ist niemand im Haus außer ich selbst.«
    Mason war nicht hier, um zu lächeln, wenn er sie sah, und dann traurig zu seufzen, wenn ihm klar wurde, dass Hope so wenig Gelegenheit hatte, zu lachen und zu tanzen und mit Männern zu flirten.
    Rio war nicht da, um sie anzusehen und sich zu fragen, ob sie ihn verführen wollte mit weiblicher Kleidung und einem Parfüm, das nur ein Mann genießen konnte, der ihr so nahe war, um sie zu berühren.
    Heute Nacht war sie eine Frau, die allein war, und sie konnte sich kleiden, wie sie wollte.
    Mit Händen, die beinahe vergessen hatten, wie sich das anfühlte, legte Hope Make-up auf, das ihre ein wenig schrägstehenden Augen und den großzügigen Mund betonte. Dann ging sie zu ihrem Schrank und holte einen bodenlangen Kaftan aus französischem Samt heraus, so fein und weich, dass es beinahe unmöglich war, ihn von Seidenvelours zu unterscheiden. Das tiefe Waldgrün des Stoffes betonte das Grün in ihren Augen.
    Nach einem kleinen Zögern steckte sie ihr Haar hoch, in dem eleganten Stil, der einmal Teil ihres täglichen Lebens gewesen war. Die goldenen Nuggets, die sie als Ohrringe trug, hatten ihrer Urgroßmutter gehört und waren das Geschenk eines Mannes gewesen, der vom Klondike-Goldrausch nach Hause gekommen war.
    Hope wählte hochhackige Slipper, die ihre langen, eleganten Beine, die einmal ihr Vermögen gewesen waren, noch hervorhoben. Die Beine selbst sah man durch einen seitlichen Schlitz in dem Kaftan, der eines der schönsten Kleidungsstücke gewesen war, die sie je in ihrer Zeit als Model getragen hatte.
    Trotz des beeindruckenden Preises dieses Kaftans hatte sie es nie bereut, ihn gekauft zu haben. Mehr als nur einmal hatte der schmeichelnde Samt ihre Laune gehoben. So wie heute Abend.
    Als Hope in den Spiegel blickte, sah sie eine Frau, die für sie zu einer Fremden geworden war. Das Bild zeigte ihr eine Dame, die sich überall in der Welt zu Hause fühlte, die sich jedoch dafür entschieden hatte, im Sonnental zu leben, und die niemals mehr einen Blick zurückgeworfen hatte.
    Nicht einmal jetzt, als sie auf einer zum Untergang verurteilten Ranch allein war.
    »Ich hoffe, mein Geburtstagsessen weiß mich zu schätzen«, meinte sie und lächelte belustigt ihr Spiegelbild an. »Nicht jedes Mahl wird von einer Frau in einem Pyjama gegessen, der so elegant ist wie der meine.«
    Es war verrückt, auch nur daran zu denken, in diesem eleganten Kaftan ein Essen zuzubereiten, aber Hope fühlte sich ein wenig verrückt. Sie hatte zu lange und zu hart gearbeitet und brauchte Ruhe von den gnadenlosen Sorgen wegen ihrer Ranch und wegen ihres dummen Herzens.
    Sie ging in die Küche und öffnete eine Flasche Chardonnay, die sie in den Kühlschrank gestellt hatte für den Tag, an dem Rio eine Stelle finden würde, an der er nach Wasser graben konnte - für einen Tag, der noch nicht gekommen war.
    Ein Tag, der vielleicht nie kommen würde.
    Das war etwas, woran sie jetzt nicht denken wollte. Sich über etwas Sorgen zu machen, das sie doch nicht ändern konnte, würde sie nur noch mehr erschöpfen.
    Sie nahm sich ein Glas Wein und atmete tief den Duft des Chardonnay ein. Noch einmal holte sie

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