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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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in aller Öffentlichkeit geschnitten. Sie blickte an sich herab und stellte fast überrascht fest, dass ihr Herzblut nicht das Oberteil ihres Kleides befleckte.
    »Entschuldigen Sie, Miss?«
    Cecily drehte sich um und fand sich dem eifrig lächelnden jungen Offizier gegenüber. »Ich weiß, wir sind uns noch nicht vorgestellt worden, aber ich frage mich, ob Sie vielleicht mit mir tanzen würden.«
    Aus dem Augenwinkel konnte Cecily sehen, wie Gabriel die Gastgeberin begrüßte und lächelnd ihre Hand an seine Lippen zog. Gefährlicher Trotz regte sich in ihr.
    »Aber gewiss«, antwortete sie dem jungen Mann und legte ihre behandschuhte Hand auf die seine.
    Zum Glück machte die flotte Melodie des Ländlers eine Unterhaltung unmöglich. Selbst als sie sich zu den anderen Tanzenden gesellten, war sie sich noch überdeutlich jedes Schrittes, den Gabriel machte, jeder Hand, die er küsste, jedes hungrigen Blickes bewusst, mit dem ihn einige der dreisteren weiblichen Gäste musterten. Es war nicht schwer, seinen Weg durch den Saal zu verfolgen. Er überragte die anderen anwesenden Männer um einen Kopf.
    Die ganze Zeit schien er sie keines Blick zu würdigen … und auch keinen Gedanken an sie zu verschwenden.
    Sie verlor ihn aus den Augen, als die Musiker die ersten Noten eines altmodischen Menuetts zu spielen begannen. Nachdem die Klänge sie durch eine komplizierte Schritt-folge geführt hatten, wechselte die Tonart, einen Partnerwechsel ankündigend. Dankbar, dem jungen Offizier mit den schweißfeuchten Händen zu entkommen, wirbelte Cecily anmutig herum.
    Ohne Vorwarnung fand sie sich Gabriel gegenüber, ihre Hände in den seinen ruhend. Sie schluckte, rechnete halb damit, dass er sich umdrehen und sie vor der versammelten Gesellschaft auf der Tanzfläche stehen lassen würde.
    »Miss March«, murmelte er und verriet damit, dass er sich ihrer Gegenwart nicht ganz so unbewusst gewesen war, wie er den Anschein erweckt hatte.
    »Lord Sheffield«, erwiderte sie, während sie einander argwöhnisch umkreisten.
    Selbst durch ihren Handschuh hindurch konnte sie die Hitze seiner Haut spüren. Sie versuchte, nicht an die Zärtlichkeit zu denken, mit der er sie einst berührt hatte, die erschütternde Lust, die er ihr bereitet hatte.
    Ihre größte Sorge war, dass er ihre Stimme wiedererkennen könnte. Für Samantha Wickershams gestrengen Ton hatte sie eine altjüngferliche Tante nachgeahmt. Aber sie wusste genau, dass sie bei mehr als nur einer Gelegenheit in ihre normale Stimmlage verfallen war – zum Beispiel, als sie auf dem Höhepunkt der Lust seinen Namen gerufen hatte.
    »Es ist mir eine Freude, Sie so wohl zu sehen«, erklärte sie steif und sprach absichtlich atemlos. Das war nicht schwer, weil sie das Gefühl hatte, als ginge sie in seinem frischen männlichen Duft unter. »Ich habe Gerüchte von der wundersamen Genesung Ihrer Augen gehört. Ich bin froh zu sehen, dass sie der Wahrheit entsprechen.«
    Er musterte sie unergründlich. »Vielleicht hat uns ja das Schicksal heute Nacht zusammengeführt. Ich hatte nie Gelegenheit, Ihnen zu danken.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass Sie mich im Krankenhaus besuchen gekommen sind, als ich verwundet dort lag.«
    Cecilys Herz machte einen Satz, als er die Klinge in ihrer Wunde umdrehte. Zum ersten Mal taten ihr die Franzosen beinahe Leid. Dies war kein Mann, den man sich leichtfertig zum Feind machte.
    Ihr Gesicht zu seinem emporhebend, schenkte sie ihm ihr bezauberndstes Lächeln. »Sie müssen mir nicht danken. Es war nicht mehr als meine Christenpflicht.«
    Seine Augen verdunkelten sich. Es schien, als sei es ihr endlich gelungen, ihm eine Reaktion zu entlocken. Aber ihr Triumph währte nur kurz. Ehe er zu irgendeiner Antwort ansetzen konnte, beendeten die Musiker das Lied. Der letzte Ton des Menuetts stand fast greifbar zwischen ihnen.
    Er beugte sich über ihre Hand, streifte mit den Lippen ihre Fingerknöchel in einem angedeuteten Kuss. »Es war mir ein Vergnügen, unsere Bekanntschaft zu erneuern, Miss March, wenn auch nur, um mir deutlich zu machen, wie wenig ich Sie tatsächlich kannte.«
    Als das Quartett einen schwungvollen österreichischen Walzer anstimmte, verließen die anderen Tänzer die Tanzfläche, um sich eine Erfrischung zu holen oder dem neusten Klatsch zu frönen. Nichts leerte eine Tanzfläche rascher als ein Walzer. Niemand wollte auch nur in den Verdacht geraten, die Schritte des skandalösen Tanzes zu kennen.
    Als Gabriel sich aufrichtete, musste Cecily

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