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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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putzen.«
    Mit einer knappen Verbeugung machte er auf dem Absatz kehrt und schritt zur Treppe, Cecily und die anderen Gäste im Ballsaal hinter sich lassend.
    Sie blieb, nachdem er gegangen war, noch eine Weile dort stehen, bis sie schließlich flüsterte: »Nein, das bin ich wohl wirklich nicht.«
    Gabriel warf die Tür seines Stadthauses hinter sich ins Schloss, dankbar, dass die Dienstboten längst zu Bett gegangen waren. Er marschierte in den Empfangssalon. Einer der Lakaien hatte ein Feuer im Kamin brennen lassen, um der Novemberkälte ihre Schärfe zu nehmen.
    Seinen feuchten Mantel ablegend, goss sich Gabriel einen großzügigen Schluck Scotch aus der Kristallkaraffe auf dem Sideboard ein. Als der rauchige Alkohol ihm brennend die Kehle hinunterlief, erinnerte er sich an eine andere dunkle Nacht, als er zu viel Scotch getrunken und darüber nachgedacht hatte, seinem Leben ein Ende zu setzen. Samantha war in jener Nacht wie ein Engel aus der Dunkelheit zu ihm gekommen, hatte ihm einen Grund und den Willen gegeben weiterzuleben. Es war das erste Mal gewesen, dass er ihre Lippen gekostet hatte, ihren warmen Körper an seinen gedrückt hatte.
    Er leerte das Glas in einem einzigen Zug. Ein geschnitzter Drache grinste ihn von seinem Podest auf einem gläsernen Beistelltisch an. Der Raum war im chinesischen Stil eingerichtet, aber heute Nacht wirkten die Vorhänge aus karmesinroter Seite, die Lackmöbel und die Miniaturpagoden eher albern als exotisch.
    Er wollte nicht zugeben, dass das Wiedersehen mit Cecily ihn in eine so missmutige Stimmung versetzt haben könnte. Er hatte sich eingebildet, ihren Reizen gegenüber unempfindlich zu sein. Aber als er sie dort stehen sah am Fuße der Treppe, so verloren und verwirrt wie ein kleines Mädchen, hatte es ihm unerwartet einen Stich gegeben.
    Sie war dünner, als er sie in Erinnerung hatte. Ihre kurz geschnittenen Locken hatten ihn zuerst erschreckt, doch auf eine seltsame Weise standen sie ihr. Sie verliehen ihrer Schönheit eine Reife, ließen ihren schlanken Hals länger erscheinen, ihre strahlend blauen Augen größer. Es war die unerklärliche Traurigkeit, die er in ihren Tiefen flüchtig wahrgenommen hatte, die ihn am stärksten erschüttert hatte.
    Gabriel schenkte sich noch einen Scotch ein. Vielleicht war er ja ein Narr gewesen, sich einzureden, dass ein Wiedersehen mit ihr ihn nicht berühren würde. Er hatte zahllose Nächte auf See mit nichts als der Erinnerung an sie und ihren geschriebenen Versprechen als Gesellschaft verbracht. Versprechen, die sie heute Nacht mit nicht mehr als einer spöttischen Bemerkung und einem liebreizenden Lächeln abgetan hatte.
    Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Der Scotch schürte das Fieber der Unbesonnenheit, das durch seine Adern pulsierte. Früher einmal hätte er Erleichterung in den Armen und dem Bett einer geschickten Kurtisane oder Operntänzerin gesucht. Jetzt war alles, was ihm als Trost blieb, der Geist der beiden Frauen, die er geliebt hatte.
    Da ertönte ein Klopfen an der Haustür und riss ihn jäh aus seinen Gedanken.
    »Wer, zum Teufel, macht zu dieser Zeit einen Besuch?«, fragte er sich halblaut, während er die Eingangshalle durchquerte.
    Er zog die Tür auf. Eine Frau stand da, in einen Umhang gehüllt, eine Kapuze über dem Kopf. Einen trügerischen Moment lang blühte wilde Hoffnung in seinem Herzen auf. Dann schob sie die Kapuze zurück, gab den Blick frei auf kurz geschnittene honigblonde Locken und ein Paar argwöhnisch dreinblickende blaue Augen.
    Er schaute suchend auf die Straße hinter ihr, aber es war weit und breit keine Kutsche oder Droschke zu sehen.
    Fast war es, als habe sie sich aus dem wabernden Nebel materialisiert.
    Gabriels Puls beschleunigte sich warnend. Er sollte sie ihrer Wege schicken, ihr die Tür vor der hübschen Nase zuschlagen. Aber der kleine Teufel, der ihm auf der Schulter saß, trieb ihn dazu, sich an den Türrahmen zu lehnen, die Arme vor der Brust zu verschränken und sie von Kopf bis Fuß anmaßend zu mustern.
    »Guten Abend, Miss March«, sagte er gedehnt. »Sind Sie wegen eines weiteren Tanzes gekommen?«
    Sie schaute zu ihm auf; auf ihren Zügen rangen Argwohn und Hoffnung miteinander. »Ich habe mich gefragt, ob ich wohl mit Ihnen reden könnte.«
    Er trat zur Seite. Als sie an ihm vorbeiging, hielt er den Atem an, um auf keinen Fall den zarten Blumenduft einzuatmen, der ihrer Kleidung und ihrem Haar entströmte. Er führte sie in den Empfangssalon, erinnerte sich

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