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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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gefährlich.
    Er riss seine Hand zurück, angewidert von sich selbst. Es war eine Sache, seine Pflegerin zu plagen, wenn sie wach war, aber etwas völlig anderes, sie zu streicheln, wenn sie schlief. Er griff erneut nach ihr, diesmal jedoch entschlossen, sie wachzurütteln und in ihr eigenes Schlafzimmer zu schicken, ehe ihn der letzte Rest von Vernunft verließ.
    Sie regte sich, und das leise Schnarchen setzte wieder ein.
    Mit mehreren lautlosen, aber deftigen Flüchen suchte er sich seinen Weg zurück in sein angrenzendes Schlafzimmer und holte eine Decke. Er kehrte in den Salon zurück und deckte sie so gut zu, wie es nur ging, bevor er in sein eigenes kaltes Bett taumelte.
     
    Samantha kuschelte sich tiefer in ihr gemütliches Nest und versuchte, nicht darauf zu achten, dass sich ihr rechter Fuß anfühlte, als piksten ein Dutzend lästige Elfen Nadeln hinein. Sie wollte nicht aufwachen, wollte nicht den köstlichen Traum ziehen lassen, der immer noch am Rande ihres Bewusstseins weilte. An die genauen Einzelheiten konnte sie sich nicht erinnern, sie wusste nur, dass sie sich in ihm warm, sicher und geliebt gefühlt hatte – und wenn er ihr entglitt, blieb ihr nichts als hilflose Sehnsucht.
    Langsam hoben sich ihre Augenlider. Durch das Flügelfenster konnte sie am östlichen Horizont den rosagoldenen Schimmer des Morgengrauens sehen. Sie gähnte, reckte ihre steifen Glieder, versuchte, sich zu entsinnen, wann ihr zum letzten Mal eine Nacht ungestörten Schlafes vergönnt gewesen war. Als sie ihren unangenehm kribbelnden Fuß unter sich hervorzog, glitt die Decke, die über ihren Schoß gebreitet war, zu Boden.
    Samantha blickte blinzelnd auf die Zudecke. Sie erkannte darin eine der vielen luxuriösen Daunendecken vom Bett des Earls wieder. Verblüfft hob sie unwillkürlich eine Hand, um ihre Brille abzunehmen. Sie war fort.
    Da sie sich merkwürdig nackt fühlte, suchte sie verzweifelt um sich herum nach der Sehhilfe. Sie nahm an, dass sie ihr von der Nase gerutscht war, während sie schlief. Als sie sich dann aber vorbeugte, entdeckte sie die Brille ordentlich zusammengelegt auf dem Teppich neben ihrem Stuhl.
    Plötzlich hellwach setzte Samantha sie auf und schaute sich misstrauisch um. Sie konnte sich nur schwach daran erinnern, gestern Nacht todmüde auf den Stuhl gesunken zu sein, aber dann kehrten beunruhigende Bruchstücke ihres Traumes zurück – auf ihrem Haar die warmen Finger eines Mannes, die sie streichelten, ihre Lippen liebkosten. Sie schloss die Augen und legte sich zwei Finger auf die Lippen, schwelgte in dem exquisiten Gefühl und der Sehnsucht, die seine Berührung in ihr geweckt hatte.
    Was, wenn es gar kein Traum gewesen war?
    Samantha riss die Augen auf und wies diese verrückte Idee weit von sich. Sie bezweifelte, dass der Mann, der im Nebenzimmer schlief, überhaupt zu solchen Zärtlichkeiten fähig war. Aber das beraubte sie der Erklärung, wer sie zugedeckt und ihr die Brille so umsichtig abgenommen hatte.
    Sie hob die Decke auf, erhob sich und schlüpfte lautlos in das Schlafzimmer nebenan, nicht sicher, was sie dort vorfinden würde. Gabriel lag inmitten der zerwühlten Laken auf dem Bauch, den Kopf auf die angewinkelten Arme gebettet. Das Seidenlaken war von einem Bein gerutscht und gab den Blick auf einen muskulösen Schenkel frei, der mit demselben Flaum goldblonder Haare überzogen war wie seine Brust. Samantha wusste genau, wie er zu diesen Muskeln gekommen war – beim Reiten, Jagen und an Bord des Schiffes, wenn er auf dem Deck auf und ab schritt und den Männern unter seinem Kommando Anweisungen zurief.
    Vorsichtig trat sie näher an das Bett heran. Trotz der vielen Monate, die er nun schon im Haus verbracht hatte, hatte die glatte Haut seines Rückens die leichte Sonnenbräune nicht völlig eingebüßt. Von dem Goldbraun verlockt, streckte Samantha die Hand aus. Obwohl ihre Fingerspitzen seine Schulterblätter kaum streiften, durchfuhr sie ein Kribbeln, das ihre eigene Haut erhitzte.
    Ob ihrer Kühnheit erschrocken, riss sie ihre Hand zurück. Achtlos warf sie die Decke über ihn und eilte zur Tür. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was Mrs. Philpot und die anderen Dienstboten denken würden, wenn sie sie dabei ertappten, wie sie in den frühen Morgenstunden aus dem Schlafzimmer des Earls schlich, das Gesicht gerötet und mit verschlafenen Augen.
    Auf das Geländer gestützt, ging sie auf Zehenspitzen die Treppe hinunter. Gerade als sie fast an ihrem Treppenabsatz

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