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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Sie stieg über den Stamm eines umgestürzten Baumes, beunruhigt durch rätselhaftes Rascheln und unheimliche Rufe unsichtbarer Nachtgeschöpfe. Sie begann sich aus mehr als einem Grund nach Gabriels großem kräftigem Körper zu sehnen.
    »Gabriel?«, rief sie verhalten, da sie es nicht riskieren wollte, dass die Dienstboten im Haus sie hörten.
    Die einzige Antwort war ein erneutes Rascheln im Unterholz irgendwo hinter ihr. Samantha blieb stehen. Das Rascheln hörte auf. Sie machte einen zögernden Schritt nach vorn, dann noch einen. Das Rascheln fing wieder an. Hoffend und betend, dass es nur ihre eigenen gestärkten Unterröcke seien, hob Samantha sie an und machte noch einen Schritt. Das Rascheln wurde nur lauter. Sie blieb wiederum stehen, die eiskalten Finger um den Griff der Lampe zu Klauen erstarrt. Das Rascheln erstarb, nur um von einem wilden Schnaufen ersetzt zu werden, so dicht bei ihr, dass Samantha hätte schwören können, den heißen Atem eines unsichtbaren Raubtieres im Nacken zu spüren.
    Es konnte keinen Zweifel mehr geben.
    Jemand … oder etwas … folgte ihr.
    All ihren Mut zusammenraffend, wirbelte sie herum und schwang die Lampe vor sich. »Geben Sie sich zu erkennen!«
    Ein Paar feuchter brauner Augen tauchte aus den Schatten auf, gefolgt von einem sich windenden Körper und einem wedelnden Schwanz.
    »Sam!«, stieß Samantha erleichtert aus und ließ sich neben dem kleinen Hund auf die Knie fallen. »Schäm dich, du Schlingel!« Trotz ihres Tadels nahm sie den Collie auf den Arm und drückte ihn an ihr heftig klopfendes Herz. »Ich sollte nicht schimpfen, nicht wahr?« Sie richtete sich wieder auf und streichelte ihm die seidigen Ohren. »Vermutlich willst du ihn ja auch finden.«
    Während sie tiefer in den Wald lief und immer wieder Gabriels Namen rief, umklammerte sie fest den warmen Hundekörper, unwillig, ihn loszulassen und damit den einzigen Trost aufzugeben, den sie hatte. Sie war schon sehr weit gegangen, als ihr klar wurde, dass sie niemals den Weg zurück finden würde. Es war nicht auszuschließen, dass Gabriel die Diener losschicken würde, um sie zu suchen. Plötzlich tauchte vor ihr im Dunkeln der Umriss eines Gebäudes auf. Halb aus Holz, halb aus Ziegeln, schien es sich um eine Art Stall oder Scheune zu handeln, seit langem verlassen und in Vergessenheit geraten.
    Vielleicht hatte Gabriel diesen Ort ja als Kind bei seinen Streifzügen durch die Wälder entdeckt; vielleicht würde er hier Schutz suchen, wenn er zufällig auf das Gebäude stieß.
    Immer noch Lampe und Hund festhaltend, schob Samantha die schief in den Angeln hängende Tür mit dem Fuß auf, zuckte bei dem schrillen Quietschen zusammen.
    Sie hielt die Lampe in die Höhe, sodass der matte Lichtschein auf die alten Eichenbalken, Haufen mit verrottendem Heu, vermodernde Zügel und rostiges Zaumzeug an zersplitterten Holzhaken fiel.
    Nicht länger in der Lage, den sich windenden Hund zu ignorieren, setzte Samantha Sam auf den Boden, sodass er herumlaufen und alles beschnüffeln konnte. Bis auf die im Heu raschelnden Mäuse schienen sie die einzigen Lebewesen hier zu sein.
    »Gabriel?«, rief sie, zögerte, die unnatürliche Stille zu brechen. »Bist du hier?«
    Sie trat tiefer in den dämmerigen Raum hinein. Etwa in der Mitte des Stalles befand sich eine wackelige Holzleiter, die nach oben in die Dunkelheit führte.
    Samantha seufzte. Sie verspürte nicht den geringsten Wunsch, Hals und Kragen zu riskieren, indem sie einen halb verfallenen Heuboden erkundete, aber es machte wenig Sinn, so weit gekommen zu sein und dann nicht jede Möglichkeit zu überprüfen. Gabriel mochte jetzt nicht hier sein, aber vielleicht entdeckte sie ja ein Zeichen, dass er da gewesen war.
    Ihre langen Röcke raffend und sich über einen Arm legend, begann sie, die Lampe vorsichtig in der Hand, die Leiter emporzusteigen. Bedrohliche Schatten tanzten vor ihr, flohen vor dem flackernden Lichtschein. Als sie schließlich oben angekommen war und sich auf die staubigen Bodendielen schwang, atmete sie erleichtert auf.
    Der Dachboden erschien ebenso verlassen wie der Rest des Stalles. Es gab kein Anzeichen, dass irgendjemand in den vergangenen zwanzig Jahren hier Schutz gesucht hatte. Durch die rechteckige Öffnung der Bodentür war der Nachthimmel zu sehen, mondlos, aber nicht völlig ohne Licht. Vereinzelt blitzten milchige Sterne auf dem dunklen Tintenblau.
    Samantha drehte sich um und kniff die Augen zusammen, um die Schatten unter den

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