Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)
Fingerspitzen an seine Lippen. »Ah, aber du bist doch die wahre Heldin, mein Liebes. Mit einem Kapitän auch nur halb so kämpferisch wie du unter seinem Kommando, hätte Nelson Napoleon den ganzen Weg bis nach Paris getrieben.«
»Warum sagst du etwas so Albernes? Ich wurde von einer morschen Leiter und einem Schwarm Fledermäuse besiegt.«
»Ich sprach eigentlich von einem viel furchteinflößenderen Gegner. Meiner Mutter.«
Samantha blinzelte zu ihm empor, als sie langsam begriff. »Du hast es gehört?«
»Jedes großartige Wort. Es hat mich meine ganze Selbstbeherrschung gekostet, nicht nach einer Zugabe zu rufen.«
Etwas in Gabriels Miene raubte Samantha langsam den Atem. Sie hatte ihn ihretwegen spöttisch und sarkastisch, wütend und belustigt gesehen, aber nie so … so entschlossen.
»Es zeugt von sehr schlechtem Benehmen, vor Fenstern herumzulungern und andere Leute zu belauschen, weißt du«, tadelte sie ihn. »Selbst wenn man blind ist.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich wusste, diesem Rüffel würde ich nicht entkommen. Habe ich je gesagt, wie sehr ich Sie bewundere, Miss Wickersham?«
Ein nervöses Lachen entschlüpfte ihr. »Bestimmt nicht. Und es ist auch nicht nötig. Ich bin ganz zufrieden mit Ihrer Achtung, Mylord. Ich verspüre weder den Wunsch noch das Verlangen nach Bewunderung.«
Seine Hand streifte ihr Haar. »Was ist mit Anbetung? Würden Sie gerne angebetet werden?«
Ihr Herz begann in ihrer Brust zu hämmern. Vielleicht hatte sie voreilig gesprochen. Vielleicht war sie doch tödlich getroffen? »Ganz gewiss nicht! Nur dumme junge Mädchen, deren ansonsten leere Köpfe mit allerlei romantischem Unsinn voll gestopft sind, sehnen sich nach dieser Art von Aufmerksamkeit.«
»Und wonach genau sehnst du dich, Samantha?« Ehe sie ihn dafür zurechtweisen konnte, dass er ihren Vornamen benutzt hatte, fand seine warme Hand ihre sanft gerundete Wange. »Gibt es denn nichts, was du dir so sehr wünschst, dass es wehtut?« Sein Daumen strich über ihre vollen Lippen, Lippen, die sich nach seinem Kuss sehnten.
»Dich«, flüsterte sie hilflos und schlang ihre Hand um seinen Nacken, zog seinen Mund auf den ihren.
Obwohl er nach Ruß und Tränen schmeckte, war es der süßeste Kuss, den Samantha je empfangen hatte. Gabriel hielt nichts zurück. Als er seine Arme um sie schlang, glitt seine Zunge in ihren Mund und entfachte ein Feuer, das viel verzehrender war als der Brand, dem sie soeben mit knapper Not entkommen waren. Um seine Flammen zu kosten, würde Samantha liebend gerne das Wagnis eingehen, zu Asche zu verbrennen.
Er drückte sie sanft nach hinten, auf ein Bett aus Blättern, schob sich über sie wie der Schatten eines Traumes. Sie schloss die Augen, nur zu willig, ihm in die Dunkelheit zu folgen.
Seinen Mund von ihrem lösend, küsste er sie auf den Hals, atmete ihren Duft tief ein, als röche sie nach dem betörendsten Parfum der Welt anstatt nach Zitronenmelisse und Rauch. »Ich kann nicht glauben, dass ich dich fast verloren hätte«, erklärte er heiser und drückte seine Lippen auf den Puls, der an ihrem Hals pochte.
Sie klammerte sich an seine breiten Schultern, schwamm in einem Meer aus Gefühlen. »Ich bin sicher, Beckwith hätte eine andere Pflegerin anstellen können. Vielleicht wäre es ihm sogar gelungen, die Witwe Hawkins dazu zu bewegen, zurückzukehren und sich um dich zu kümmern.«
Sie spürte Gabriel erschaudern, konnte aber nicht sagen, ob vor Lachen oder Entsetzen. »Hüte deine Zunge, Weib.« Er hob den Kopf, ein teuflisches Glitzern in den Augen. »Oder besser noch, lass mich das machen.«
Als sich sein Mund wieder über ihrem schloss, unterstützte ihn Samantha nach Kräften, alle Vorbehalte ignorierend. Er erntete einen honigsüßen Kuss nach dem anderen von ihren Lippen, bis sie atemlos vor Sehnsucht war und er vor Verlangen schwer atmete. Sie war sich dessen kaum bewusst, als seine Hüften gegen die ihren zu stoßen begannen, in einem aufreizenden Rhythmus, viel erregender als der des Tanzes im Ballsaal.
Die Wellen der Lust, die sich von ihrem Unterleib ausbreiteten, ließen sich nicht ignorieren. Sie stöhnte in seinen Mund, als er sich an dem schmerzenden Hügel zwischen ihren Beinen rieb. Es war sowohl schockierend als auch aufregend, endlich diesen Teil von ihm zu spüren, der sich so deutlich unter seinen Hosen abzeichnete, zu wissen, was genau er mit ihr tun wollte.
Unter ihren Röcken spreizte sie die Beine. Seine Hand umschloss sie dort, suchte
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