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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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jetzt?«
    Gabriel wandte den Kopf ab, sodass er nicht direkt in die Lampe schauen musste. »Ein Flammenball, so hell, dass ich es kaum ertrage hinzusehen.«
    Es war unmöglich zu sagen, ob Dr. Gilbys tiefer Seufzer ein gutes oder ein schlechtes Omen war. Er öffnete die Schnallen an dem Apparat um Gabriels Kopf, dann drehte er sich um und schwenkte seine Arme wie ein Dirigent, der gerade sein Meisterwerk abgeliefert hatte. »Sie können die Vorhänge wieder aufziehen.«
    Als Beckwith und Mrs. Philpot die schweren Stoffbahnen zurückschoben, strömte Sonnenlicht in den Salon. Samantha studierte angelegentlich ihre gefalteten Hände, hatte Angst, Gabriel anzuschauen.
    Der Marquis nahm die bebende Hand seiner Gattin und drückte sie fest. Selbst Eugenia und Valerie regten sich und sahen den Arzt hoffnungsvoll mit ihren grünen Augen an; sie waren denen ihres Bruders zum Verwechseln ähnlich.
    Schließlich brach Gabriel die gespannte Stille. »Warum die plötzliche Wende, Herr Doktor? Vor letzter Nacht konnte ich zwischen Licht und Schatten nicht unterscheiden.«
    Mit einem Kopfschütteln packte Dr. Gilby den eisernen Apparat in seine Tasche. »Das werden wir vielleicht nie erfahren. Ich vermute, dass sich durch den Schlag an die Schläfe ein Blutgerinnsel freigesetzt hat, das ansonsten noch Monate dazu benötigt hätte, um sich aufzulösen, falls das überhaupt je passiert wäre.«
    Gabriel betastete vorsichtig die Schramme an seiner Schläfe. »Ich hätte wohl am besten schon vor langer Zeit meinem Butler auftragen sollen, mir mit meinem Geh-stock eins überzuziehen.«
    Samantha wollte zu ihm gehen, ihre Arme um ihn legen und einen zärtlichen Kuss auf die Wunde hauchen, die er ihretwegen davongetragen hatte.
    Sie hatte kein Recht, ihn zu berühren, aber sie konnte die eine Frage stellen, die unausgesprochen in der Luft hing. Die Frage, die zu stellen alle anderen Angst hatten.
    »Wird er wieder sehen können?«
    Der Arzt klopfte Gabriel ermutigend auf die Schulter, und seine blauen Augen blitzten. »Es mag ein paar Tage oder auch Wochen dauern, ehe Ihr Gehirn in der Lage sein wird, mehr als Schatten und Umrisse zu erkennen, mein Junge, aber ich habe allen Grund zu der Annahme, dass Sie vollkommen genesen werden.«
    Samantha schlug sich eine Hand vor den Mund, um das unwillkürliche Aufschluchzen zu unterdrücken.
    Einen Freudenschrei ausstoßend, warf Honoria Gabriel die Arme um den Hals. Der Rest seiner Familie drängte sich um ihn – Eugenia, Valerie und seine Mutter drohten ihn in ihren wohlduftenden Umarmungen schier zu erdrücken, während sein Vater ihm herzlich auf die Schulter schlug. Als Sam aufsprang, um sich an dem fröhlichen Treiben zu beteiligen, steuerte sein schrilles Gebell die passende Untermalung für den ausgelassenen Lärm bei.
    Samantha blickte sich um und entdeckte Mrs. Philpot in Beckwiths Armen; ihr schmaler Rücken bebte unter dem Ansturm der Gefühle. Als der Butler Samanthas Blick über die Schulter der Haushälterin hinweg auffing, hätte sie fast schwören können, ein Aufflackern von Mitleid in ihnen zu entdecken.
    Sie erhob sich und schlüpfte aus dem Raum, wusste, sie hatte nicht länger das Recht, hier zu bleiben. Mit gestrafften Schultern und hoch erhobenen Hauptes, für den Fall, dass einer der Dienstboten sie beobachtete, stieg sie die Treppe nach oben in den zweiten Stock. Als sie schließlich die Zuflucht ihres Schlafzimmers erreicht hatte, schloss sie die Tür hinter sich und verriegelte sie.
    Eine Hand über dem Mund, um ihre Schluchzer zu dämpfen, ließ sie sich mit dem Rücken an die Tür gelehnt zu Boden sinken, von einer Mischung aus Freude und Trauer schier überwältigt. Selbst als die Tränen über ihre Hände zu rinnen begannen, hätte sie nicht sagen können, ob sie wegen Gabriel oder ihretwegen weinte.
     
    Samantha saß in ihrem Nachthemd auf der Bettkante und flocht sich das Haar. Das war alles gewesen, was sie, seit sie sich heute Morgen in ihrem Schlafzimmer verschanzt hatte, getan hatte – das Lebensnotwendige, mehr nicht. Als Mrs. Philpot ihr Elsie samt einem Tablett mit ihrem Supper nach oben geschickt hatte, hatte sie artig die herzhafte Kohlsuppe bis zum letzten Löffel verzehrt, obwohl sie nichts lieber getan hätte, als sie einfach aus dem Fenster zu kippen. Wenn sie von einem Augenblick zum nächsten lebte, dann musste sie sich nicht der trostlosen Zukunft stellen.
    Einer Zukunft ohne Gabriel.
    Ihre Finger stockten. Die halb geflochtenen Strähnen

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