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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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ihr – nicht die neugierigen Blicke, die seine Begleiterin und er auf sich zogen.
    „Da wir gerade von Freunden reden, Miss Chase“, fuhr Lady Riverton fort, „sind Sie etwa allein hier? Die grandiose Heirat Ihrer Schwester muss Sie deprimiert haben. Hoffentlich wird das gesunde Wasser von Bath Ihre Wangen wieder erblühen lassen.“
    Thalia spürte, wie sich ihre „blühenden“ Wangen erhitzten. „Ganz im Gegenteil, Lady Riverton. Unsere ganze Familie freut sich, weil Clio einen Ehemann gefunden hat, der sie genauso liebt und schätzt wie wir alle. Und ich habe meine älteste Schwester, Lady Westwood, nach Bath begleitet. Vor Kurzem wurde sie von einer Tochter entbunden.“
    „Ach, tatsächlich? Nun, dann bin ich froh, dass Sie nicht allein hier umherwandern und eine Verwandte auf die Schicklichkeit achtet. Wenn ich mich recht entsinne, waren Sie in Santa Lucia oft zu beschäftigt, um an solche Dinge zu denken?“
    War es schicklich, kostbare Altertümer zu stehlen? Die Geschichte Siziliens zu zerstören? Neuer Zorn stieg in Thalia auf. Am liebsten hätte sie das selbstgefällige Lächeln aus Lady Rivertons Gesicht geschlagen – oder Marco geohrfeigt, der diese infame Person wie ein verliebter Idiot anzuhimmeln schien.
    Oder trieb er irgendein absurdes Spiel mit ihr? Wenn ja, welches? Thalia vermochte es nicht zu ergründen, und das ärgerte sie maßlos.
    „Würdest du uns mit deinen Freunden bekannt machen, Thalia?“
    Hinter ihr erklang Calliopes Stimme. Dankbar drehte sie sich zu ihrer Schwester um. Schon immer war Callie die vernünftigste der Chase-Töchter gewesen, die den anderen alle verrückten Flausen ausgetrieben hatte.
    Aber warum starrte sie Marco mit großen Augen an, als könnte sie sich seine Anwesenheit nicht erklären? Kannte sie ihn? Wohl kaum. Sie war nicht in Sizilien gewesen. Und sie wusste nichts über das Tempelsilber-Fiasko.
    Cameron trat an ihre Seite, ergriff ihre Hand, und die beiden wechselten einen langen, bedeutsamen Blick.
    Mit jeder Minute wuchs Thalias Verwirrung. War sie in eine fremde Welt geraten, wo nichts mehr einen Sinn ergab?
    „Darf ich euch die Viscountess Riverton vorstellen?“ Automatisch formten ihre Lippen die höflichen Worte. „Und Conte di Fabrizzi. Das sind meine älteste Schwester und mein Schwager, Lord und Lady Westwood.“
    Knickse und Verbeugungen, alles perfekt und konventionell. Aber Thalia spürte immer noch die seltsame Spannung in der Luft – als könnte die Fassade der guten Manieren plötzlich zusammenbrechen und sie alle in ein Chaos stürzen.
    „Wir freuen uns immer so sehr, wenn wir Freunde von Thalia kennenlernen“, versicherte Calliope. „Hoffentlich werden wir Sie noch öfter sehen, während wir uns in Bath aufhalten.“
    „O ja, Lady Westwood!“, zwitscherte Lady Riverton. „Am Dienstag besuchen wir die Assembly Rooms. Und ich möchte demnächst eine Kartenparty in meiner Villa geben. Natürlich schicke ich Ihnen eine Einladung.“
    „Das wäre wundervoll.“
    „Aber nun müssen Sie uns leider entschuldigen“, wandte Cameron ein. „Heute Nachmittag hat meine Frau einen Termin im Thermalbad.“
    „Wie schön, das wird ihr sicher guttun“, meinte Lady Riverton. „Dann sehen wir uns ja sicher bald wieder.“
    Nicht, wenn ich es verhindern kann, dachte Thalia.
    Fast schmerzhaft packte Calliope ihren Arm und zog sie von der unentwegt lächelnden Lady Riverton weg. Neben dem Conte, der eine unergründliche Miene zur Schau trug, blieb sie abrupt stehen und zischte: „Falls Sie glauben, ich würde mich nicht an Sie erinnern, täuschen Sie sich, Marco. Hoffentlich haben Sie Ihre Brechstange diesmal daheim gelassen. Ich werde Ihnen nicht erlauben, auch eine andere meiner Schwestern in Schwierigkeiten zu bringen.“
    „Lady Westwood, niemals würde ich …“, begann er. Aber Calliope ging bereits weiter. Energisch zog sie Thalia und Cameron mit sich.
    Trotz der dicht gedrängten Leute, die Thalia von Marco trennten, spürte sie seinen intensiven Blick im Nacken, ein warmes Prickeln auf ihrer Haut.
    „Also kanntest du Marco?“, wisperte sie.
    Calliope warf ihr einen scharfen Blick zu. „Nennst du ihn beim Vornamen?“
    „Nun, ich … ich …“, stammelte Thalia. Wie konnte sie ihr erklären, was geschehen war? Unmöglich. Nicht jetzt, nicht hier.
    Aber allem Anschein nach hatte Callie selber einiges zu erklären. Lächelnd schaute sie geradeaus und presste ihre Finger in Thalias Arm. Bis ihrer jüngeren Schwester nichts

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