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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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würde keinesfalls dulden, dass Domenico ihr oder sonst jemandem schadete. Nicht nach allem, was Maria zugestoßen war, nur weil sie ihn geliebt und in den Kampf begleitet hatte. Genauso heiß und innig hatte er ihre Liebe erwidert – und sie ins Verderben gestürzt.
    Als würde Thalia seinen Blick spüren, wandte sie den Kopf in seine Richtung. Für einen unbedachten Moment schien sie sich zu freuen, weil sie ihn nach so vielen Tagen wiedersah, und sie lächelte ihn strahlend an.
    Dann weiteten sich ihre Augen. Anscheinend beschloss sie, ihre Gefühle zu verbergen, denn ihr Lächeln wirkte nur noch – höflich. Nun schaute auch Domenico herüber, und sie sagte etwas zu ihm.
    „Entschuldigen Sie mich, Lady Riverton“, bat Marco seine Begleiterin, die pausenlos schwatzte. „In ein paar Minuten komme ich zurück.“ Hastig küsste er ihre Hand und eilte zu dem Paar, das jetzt Arm in Arm dahinschlenderte.
    Domenico sprach leise auf Thalia ein, die Lippen dicht bei ihrem Ohr, und Marco überlegte beunruhigt, was sein Freund sagen mochte.
    So viel könnte er ihr erzählen, was sie nicht erfahren soll …
    „Ah!“, rief Domenico und begrüßte ihn mit einem unbefangenen Lächeln. „Mein alter Freund, der Conte di Fabrizzi!“
    „Welch eine Überraschung, dich hier zu treffen, Domenico!“ Auch Marco bemühte sich, einen möglichst unbeschwerten Eindruck zu erwecken. „So weit von deiner Heimat entfernt …“
    „Allmählich kommt es mir so vor, als hätte ich Italien gar nicht verlassen.“ Thalia schaute zwischen den beiden hin und her. „Wer hätte das gedacht – Neapel und Florenz, in der Trinkhalle von Bath vereint? Wie glücklich müssen sich die Gastgeberinnen dieser Stadt schätzen!“
    „Oh, Signor de Lucca wird sicher nicht lange genug hierbleiben, um die wundervollen gesellschaftlichen Ereignisse von Bath zu genießen“, bemerkte Marco. „Er ist nämlich sehr beschäftigt.“
    „So beschäftigt bin ich nun auch wieder nicht“, protestierte Domenico. „Und wenn Bath so amüsant ist wie der Teil, den ich bereits kenne, werde ich meinen Aufenthalt natürlich verlängern. Nur selten fand ich an einem einzigen Ort so viel Charme und Schönheit.“
    „Nun beschwindeln Sie uns, Signor de Lucca.“ Thalia lachte fröhlich. „Wie Sie bereits wissen, bin ich durch ganz Italien gereist, und die Ruinen von Bath können sich keineswegs mit dem grandiosen kulturellen Erbe Ihres Vaterlandes messen.“
    Ein sanftes Lächeln umspielte seine sinnlichen Lippen, und er schaute ihr tief in die Augen. „Die Ruinen habe ich auch gar nicht gemeint, Signorina Chase.“
    Da lachte sie wieder. Marco hätte seinen „Freund“ am liebsten erdrosselt.
    „Demnächst gibt meine Schwester einen Maskenball“, verkündete Thalia. „So lange müssen Sie unbedingt hierbleiben.“
    „Wenn Lady Westwood mich auf die Gästeliste setzt, wäre ich natürlich entzückt“, beteuerte Domenico.
    „Großartig! Aber nun haben Sie sicher einiges mit Ihrem Freund zu besprechen, und ich muss zu meiner Schwester zurückkehren. Guten Tag, Signor de Lucca – Conte di Fabrizzi.“
    Mit anmutigen Schritten ging Thalia davon. Sekunden später verschwand ihre schlanke, von hellem Rosa umhüllte Gestalt in der Menschenmenge. Sobald sie außer Hörweite war, wandte Marco sich zu seinem Landsmann, der ihn halb belustigt, halb misstrauisch beobachtete.
    „Was treibst du hier in Bath?“, murmelte Marco.
    „Du hast meine Briefe nicht beantwortet. Deshalb machte ich mir Sorgen und beschloss herauszufinden, was hier passiert.“
    „Langsam komme ich meinem Ziel etwas näher. Aber ich befinde mich in einer heiklen Situation. Und deine Ankunft könnte der Sache schaden.“
    Domenico schüttelte den Kopf. „Im Moment ist das Tempelsilber nicht so wichtig. Die Zeit drängt, Marco, wir brauchen dich in Neapel! Mit oder ohne die Kultgegenstände!“ Seine Stimme sank zu einem heiseren Flüstern herab. „Jetzt kommt es auf deine Kampfkraft an – auf deinen Degen.“
    „Wie ich schon sagte …“ Ein Paar wanderte vorbei, musterte die beiden Italiener interessiert, und Marco zügelte sein Temperament.
    Seufzend strich er sich durchs Haar und zwang sich zu einem Lächeln. Das kostete ihn so große Mühe, dass er glaubte, sein Gesicht würde erstarren. So wie alles, wofür sie so hart gearbeitet, wofür sie so viel geopfert hatten, im Nichts erstarren und entschwinden würde, wenn törichte Hitzköpfe von Domenicos Kaliber ungestüm vorpreschten

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