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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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worum ich gebeten habe, war eine kleine Verdeutlichung Eurer Motive. Ich wollte einfach wissen, warum Ihr mich im einen Augenblick küßt, aber im nächsten verachtet.«
    »Ich verachte Euch nicht.«
    »Aber Ihr verachtet die Art, wie ich aussehe«, stellte sie fest. »Und wagt nicht, es abzustreiten!«
    »Ja, denn ich sehne mich wie jeder andere Mann nach Schönheit. Allerdings bin ich auch ein Realist«, fügte er beinahe müde hinzu. »Ihr und ich, wir beide passen nicht zusammen.«
    Weil sie ein armseliges kleines Tavernenmädchen war und er ein herablassender Bastard. Nein, sie paßten absolut nicht zusammen. Aber er würde ihr eine Nacht schenken, etwas in der Art hatte er gestern abend zu ihr gesagt. Nur wollte sie eben nicht >nur einmak »Warum tut Ihr uns nicht beiden einen Gefallen und bleibt mir im Zukunft vom Leib?«
    »Ich wünschte, ich könnte es, aber selbst jetzt begehre ich Euch. Nennt Euren Preis, Tanya.«
    Sie versteifte sich. Wenn sie ihn nicht sowieso schon hassen würde, dann würden solche Angebote sie sicherlich bald dazu bringen. Wie konnte er es wagen, wieder zu versuchen, sie zu kaufen? Und das, nachdem er zugegeben hatte, dass er sie begehrte.
    »Na schön«, sagte sie bitter. »Der Preis ist meine Freiheit — bevor dieses Schiff in See sticht.«
    Heißes Gold färbte wieder einmal seine Augen. »Also muss ich meine Pflicht verletzen, um Euch zu bekommen? Ich glaube nicht, kleine Huri. Aber ich glaube, es ist tatsächlich an der Zeit, dass Ihr die ganze Wahrheit erfahrt. Vasili ist nicht der König von Cardinia.«
    »Erzählt mir doch mal was Neues«, schnaubte sie verächtlich.
    »Ich bin der König.«
    »Oje, oje. Es geschehen also wirklich noch Zeichen und Wunder?« sagte sie mit übertriebenem Staunen. »Von einer Räuberpistole zur anderen, eh? Aber es ist wohl ein bißchen spät, es mit dieser da zu versuchen, oder? Wenigstens sieht Vasili so aus wie ein König und benimmt sich auch so.«
    »Ihr glaubt, ein König kann keine Narben haben?« verlangte er zu wissen, und seine Augen fingen jetzt wirklich an zu glühen.
    Das brachte sie aus dem Konzept. »Narben?« Sie runzelte die Stirn, aber nur einen Augenblick lang. »Ihr meint Eure?« Plötzlich lachte sie. »Oh, also wirklich, Stefan. Wem fallen so ein paar kleine Narben überhaupt auf, bei jemandem, der solche Augen hat? Und wie oft soll ich Euch noch sagen, dass ich nicht dumm bin? Ihr erzählt mir doch nur, dass Ihr ein König seid, damit Ihr mich haben könnt. Habt Ihr denn allen Ernstes gedacht, ich würde darauf hereinfallen?«
    Irgend etwas an ihrer Antwort schien ihn einen Augenblick lang aus dem Konzept zu bringen. Die Hitze verschwand aus seinen Augen, und er sah wahrhaftig verwirrt aus. Der Mann hatte anscheinend wirklich unter dem Eindruck gestanden, es mit einer Schwachsinnigen zu tun zu haben, nur weil sie in einer Taverne aufgewachsen war. Und da hatte sie geglaubt, er könne unmöglich so dumm sein.
    »Ich glaube, wir hätten diese Unterhaltung beenden sollen, bevor sie überhaupt angefangen hat«, sagte er.
    »Es war wirklich ziemlich sinnlos, nicht wahr?«
    »Ich bin tatsächlich der neue König von Cardinia, Tanya.«
    Sie seufzte. »Meinetwegen. Macht, was Ihr wollt. Ich werde trotzdem nicht Eure Hure für einen Tag sein, Stefan.«
    »Nein, da habt Ihr ganz recht. Das war zuviel verlangt. Und ich werde mich bemühen, mich während dieser Reise von Euch fernzuhalten, so wie Ihr es wollt.«
    Jetzt war er wieder steif und formell. Das gefiel ihr sogar noch weniger als sein Zorn, der wenigstens echte Gefühle verriet.
    »Heißt das, dass ich eine eigene Kabine haben werde?« fragte sie verwegen.
    »Diese hier.«
    »Aber ich nehme an, dass ich wohl wieder eingeschlossen werde?«
    »Sobald wir auf See sind, wird das nicht mehr nötig sein. Bis dahin ...« Er ließ den Rest dieser Bemerkung unausgesprochen, aber ihre Bedeutung war ohnehin klar genug. Abrupt wechselte er das Thema. »Eure neue Garderobe wird in Kürze ankommen. Sascha hat die Initiative ergriffen, sie für Euch zu bestellen, und er hat der Näherin eine geradezu lächerlich hohe Belohnung dafür versprochen, alles in so kurzer Zeit fertigzustellen. Er gibt schrecklich gern mein Geld aus. Aber in diesem Fall stehe ich ganz auf seiner Seite. Wir haben damit praktisch die Zeit wieder aufgeholt, die uns unsere Rückkehr nach Natchez gekostet hat.«
    »Dann bin ich ja aus dem Schneider, denke ich, falls dieser Bursche namens Sandor sterben sollte, bevor wir

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