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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Männer bitten, Euch zu küssen, Prinzessin.«
    Bei diesen Worten wurde sie wieder rot. »Wenn es nicht so wichtig wäre, würde ich das auch nicht tun. Aber das ist ja gerade der Grund, warum ich Euch gefragt habe und nicht irgendeinen Fremden, damit es in der Familie bleibt, sozusagen. Also, werdet Ihr es jetzt einfach tun, damit wir die Sache endlich hinter uns bringen können?«
    »Nein, das werde ich nicht«, sagte er mit kategorischer Endgültigkeit.
    »Warum nicht?«
    »Weil Stefan mich umbringen würde, wenn er es jemals herausfände.«
    »Er würde nichts dergleichen tun«, sagte sie spöttisch.
    »Ich möchte das lieber nicht ausprobieren, vielen Dank.«
    Sie war überrascht. Sie hatte wirklich gedacht, er würde ihr helfen. »Also schön, dann werde ich eben einen anderen darum bitten müssen.«
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und wollte gehen. Er streckte die Hand aus und griff nach ihrem Arm. Jetzt schien er vollkommen durcheinander zu sein.
    »Ihr müsst doch irgendwelche früheren Erfahrungen haben, auf die Ihr zurückgreifen könnt, wenigstens ein Mann, der Euch vor Stefan geküsst hat. Strengt Euer Gehirn an, um Himmels willen.«
    »Das habe ich bereits getan. Ich bin nur selten geküsst worden, und dann gegen meinen Willen und daher entsprechend kurz, weil ich dazu neigte, sehr schnell mein Messer zu zücken.«
    Da endlich gab Vasili nach, wenn auch nur ausgesprochen widerwillig. »Oh, also gut.« Er beugte sich vor, um seine Lippen auf ihre zu legen, und das ganze dauerte genau fünf Sekunden.
    Als er sich wieder aufrichtete, schüttelte Tanya entrüstet den Kopf. »Ihr wißt, welche Art von Kuss ich gemeint habe, Vasili . Das war es jedenfalls nicht.«
    Bei diesen W orten errötete er wütend, griff nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her durch das Lager. »Wohin gehen wir?« fragte Tanya.
    »Wenn ich das richtig machen soll, dann wird sich das nicht vor den Augen der Öffentlichkeit abspielen, so dass Stefan zwangsläufig davon erfahren muss .« Dann sah er sie argwöhnisch an. » Ihr habt doch wohl nicht die Absicht, es ihm zu sagen, oder?«
    »Falls ich es tue, werde ich keine Namen nennen.«
    Damit schien er zufrieden zu sein, denn er sagte nichts mehr. Sein Ziel war die andere Seite der Kutsche, in der sie schlief, wenn sie, so wie heute nacht, im Freien kampierten. Im Augenblick war niemand in der Nähe, aber wenn sie sich dorthin zurückzog, würden mindestens vier Bedienstete vor den Türen des Wagens schlafen, einschließlich der beiden Frauen, die während der Reise zu ihrer persönlichen Verfügung standen. Außerdem wurde immer eine ganze Anzahl von Wachen um die Kutsche postiert, die die ganze Nacht aufpaßten. Sie hatte sich vor ihrer Ankunft in Europa vielleicht nicht wie eine Prinzessin gefühlt, aber auf dieser Reise wurde sie ganz gewiss wie eine solche behandelt, mit Heerscharen von Dienern, die sie davon abhielten, auch nur einen Finger zu krümmen, um für sich selbst zu sorgen.
    Sobald Vasili sicher war, dass niemand sie beobachten konnte, blieb er stehen und zog Tanya unverzüglich in seine Arme. Der Kuss begann zögerlich, was ihn betraf, aber er kam recht bald in Stimmung. Und Tanya war fest entschlossen, das ihre dazu beizusteuern. Sie wollte sich entspannen und ihre Sinne ganz dieser Erfahrung öffnen. Das fiel ihr nicht schwer, denn sie wurde langsam selbst recht gut in dieser Art von Beschäftigung. Vasili dagegen war ein Experte darin, ungefähr genausogut wie Stefan. Und das war ja auch der Sinn der Sache — sie wollte sich auf die Probe stellen.
    Das Experiment endete etwa fünf Minuten später, als sie Vasili auf die Schulter tippte. Er ließ sie los und trat zurück, während er sich mit einer ungestümen Geste durch seine goldenen Locken fuhr.
    In seinen Augen stand ein sanftes Glühen, das schleunigst ausgelöscht wurde, als er ihr einen fragenden Blick zuwarf. »Habt Ihr Eure Antwort?«
    Sie grinste. »Ja.«
    »Und?«
    »Das wollt Ihr doch nicht wirklich wissen, oder, Vasili ?«
    Ihr Strahlen sagte ihm deutlich genug, dass es ihm nicht gelungen war, sie zu erregen. Er brach in Gelächter aus. »Ihr wart noch nie gut für meine Selbstachtung, Prinzessin. Daher verschont in diesem Fall bitte meine Gefühle.«

Kapitel 44

    I n der vergangenen Nacht hatte Tanya ungeduldig auf Stefans Rückkehr ins Lager gewartet. Er und Serge waren wahrscheinlich ins nächste Dorf gegangen, um Neuigkeiten aus der Gegend, in die sie nun bald kommen würden, zu erfahren. Und

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