Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
tatsächlich zu Boden, mit dem Gesicht zuerst. Dann aber rollte er zur Seite, gerade rechtzeitig, um dem Messer auszuweichen, das sich deshalb statt in seinen Körper in die Erde bohrte. Er erwiderte dieses Manöver mit einem Tritt nach Pavels Kopf, der ihm zwar die Zeit verschaffte, wieder auf die Beine zu kommen, aber leider nicht ausreichte, um Pavel auch nur annähernd zu betäuben.
    Pavel rappelte sich hoch und stürmte los, um Stefan abermals umzuwerfen. Aber Stefan hielt seinem Angriff stand, und die beiden Männer begannen miteinander zu ringen. Jeder versuchte den anderen an den Handgelenken festzuhalten. Jetzt war es nur noch eine Frage der Stärke, wer von ihnen die Klinge des anderen zurückhalten konnte, während er sich seiner eigenen Klinge bediente. Sie waren einander in dieser Hinsicht beinahe ebenbürtig, beide groß und muskulös. Stefan hatte trotzdem einen Vorteil — er war wütender.
    Es endete damit, dass Stefans Klinge sich in Pavels Schulter bohrte. Der andere Mann taumelte zurück. Stefan behielt seinen Dolch fest in der Hand, aber er brauchte ihn nicht mehr. Durch den plötzlichen Schmerz gewann Pavels Erschöpfung die Oberhand, und er sank langsam auf die Knie.
    »Ihr gewinnt ein zweites Mal«, bemerkte Latzko zu Stefan, womit er den Kampf offiziell beendete. »Falls er jemals wieder auf die Idee kommt, Euch herauszufordern, werde ich ihn mit meinen eigenen Händen töten.«
    Stefan interessierte sich keinen Deut dafür. »Wo ist sie?« war alles, was er wissen wollte.
    Latzko zeigte mit dem Daumen auf das Haus. »Da drin. Sie schläft. Und niemand hat sie angerührt, es sei denn, um sie zu fesseln. Aber noch ein Wort als Warnung, mein Freund. Meine Männer sind nicht einfach über sie gestolpert. Ich habe sie geschäftlich nach Warschau geschickt. Dort wurden sie angesprochen und bestochen, die Dame zu töten. Zu ihrem Glück machen meine Männer solche Sachen nicht ohne mein Einverständnis. Noch mehr Glück hatte sie allerdings, dass die Bezahlung sich als wertlos erwies, Rubine aus Glas.«
    »Also habt Ihr beschlossen, sie stattdessen an mich zurück zu verkaufen?«
    Der ältere Mann zuckte mit den Schultern. »Was hätte ich sonst mit ihr tun sollen? Ich bin zu alt, um sie zu behalten.«
    »Ihr seid zu gierig, um sie zu behalten.«
    »Auch wahr.« Latzko grinste. »Aber kommt, Ihr seid herzlich willkommen, die Nacht über hierzubleiben. Ruht Euch aus ...«
    »Wir müssen jetzt wieder aufbrechen, Latzko, aber trotzdem vielen Dank.«
    Im Haus stellte Stefan fest, dass Tanya wirklich schlief und nicht die geringste Ahnung davon hatte, dass er ihr nachgekommen war oder dass er gerade eben ein klein wenig Rache genommen hatte für die Qualen, die man ihr zugefügt hatte. Aber sie sah überhaupt nicht mitgenommen aus. Im Gegenteil, sie war wunderschön, friedlich in ihrem Schlaf und ohne eine einzige Sorge auf der Welt. Er fragte sich, ob sie überhaupt wusste , in welcher Gefahr sie sich befunden hatte, dass sie vielleicht schon tot wäre, wenn derjenige, der versucht hatte, sie umzubringen, sich etwas Besseres als falsche Juwelen hätte leisten können. Er fragte sich auch, ob sie wohl wusste , welche Verzweiflung er durchlitten hatte, als er zuerst dachte, sie sei Wölfen oder dem Attentäter zum Opfer gefallen.
    Er weckte sie nicht auf. Behutsam hob er sie hoch und trug sie aus dem Zimmer. Draußen übergab er sie Serge, aber nur so lange, bis er wieder auf dem Pferd saß und sie auf seinen Schoß nehmen konnte. Da erst bewegte sie sich ein wenig und öffnete kurz ihre Augen, um ihn anzusehen.
    »Oh, hallo, Stefan.« Dann Schloss sie ihre Augen wieder, lächelte und schmiegte sich enger an ihn. »Habt Ihr Latzko getroffen? Netter Kerl, aber ich hoffe, Ihr musste t ihm nicht zuviel bezahlen.«
    »Eine armselige Summe«, brummte er. »Wenn er es gewusst hätte, hätte er auch den Mond verlangen können, und ich hätte ihn für ihn heruntergeholt.«
    »Den Mond?« Sie gähnte, aber als sie damit fertig war, wurde ihr Lächeln noch breiter.
    Er war ärgerlich. Es hatte nicht in seiner Absicht gelegen, etwas in dieser Art zuzugeben. Dann sagte er das, was er ihr ursprünglich sagen wollte: »Ihr könnt Euch bei Eurem Freund Pavel bedanken, dass ich, als ich hier ankam, nicht als erstes nach einer Peitsche gesucht habe. Jetzt bin ich zu müde, um Euch zu schlagen.«
    Das versetzte ihrem selbstgefälligen kleinen Lächeln einen Dämpfer. »Warum solltet Ihr mich schlagen wollen?«
    »Wir

Weitere Kostenlose Bücher